Chapter 4: The Art of War

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Illifars Herz setzte einen Schlag aus, denn er kannte diese Stimme. Es war jegliche Wärme und Freundlichkeit aus ihr gewischen aber dennoch kannte er sie nur zu gut. Als Kind hatte er sie oft gehört als ER...mit seinem Shan’do ihr Dorf besuchte. Sämtliche Vorsicht von sich streifend betrat er die Kammer und kniete augenblicklich nieder. Vielleicht war es nur ein Trick der Geißel ihn zu täuschen, aber wenn nicht... „Anu belore dela’na, mein Prinz Eldrion!“ Dabei versuchte er sich so tief wie möglich zu beugen um sein fassungsloses Gesicht zu verbergen. Quälende endlose Sekunden verstrichen ohne Antwort. Fast schon wollte sich Illifar für seine Dummheit verfluchen das er womöglich sich gerade in eine Falle gelaufen ist, aber wurden seine Gedanken abrupt unterbrochen als die Stimme ihm antworte. „Sinu a’manore, junger Illifar. Es ist lange her seitdem ich dich das letzte Mal sah..“ Zögerlich hob der Waldläufer sein Haupt und im selben Augenblick wie er aufblickte wurde der verbrannte Kadaver des Totenbeschwörers wie eine Puppe zur Seite an die Wand geschleudert um den Blick freizugeben. Eine schemenhafte Gestalt stand vor ihm. Ihre Konturen waren in ständiger Bewegung und schien es als sei die gesamte Scheme durchweg aus schwarzen Sand bestehend. Unschwer war jedoch das Gesicht zu erkennen welches als einziges beständig blieb. Der einzigste Kontrast in dieser schattenhaften Gestalt boten ihre Augen aus pulsierenden grünen Teufelsfeuer. Indem Moment wo Illifar in sie hinein sah hatte er den Eindruck im tosenden Strudel des Maelstroms selbst zu versinken. Sie waren kalt und schienen alles zu durchschauen.

Richtige Worte zu finden fiel ihm in der Gegenwart dieser unheimlichen Erscheinung schwer. „Mein Prinz, auch wenn euer Vater euren Tod verkündete. Ich glaubte nie daran!“ Die Scheme begann auf seine Worte wissentlich zu lächeln. „Ich sehe du hast deinen Traum erfüllt und dein Versprechen gehalten was du mir einst vor so langer Zeit gegeben hattest..“ einen Augenblick schwieg der Schatten und dann fiel der Blick auf den Ingenieursgürtel um Illifars Hüfte. „...Du hast gelernt deine mangelnden arkanen Fähigkeiten durch andere Techniken zu kompensieren. Beeindruckend.“ Schamesröte stieg im Gesicht des jungen Elfen über die lobenden Worte auf. Nie hatte er aufgehört zu glauben das Prinz Eldrion noch am Leben gewesen war, aber schwand sein Glaube in den letzten Jahren zunehmend das er diesen heutigen Tag nochmal erleben durfte. Seine Stimme zitterte. „Ich habe neue Wege gefunden, mein Prinz, um ebenso Herr der Elemente zu werden wie die Magister. Diese Technologie wie sie genannt wird ist sehr hilfreich für mich. Ich... verzeiht das ich euch dies so direkt Frage, Hoheit, doch was war mit euch geschehen? Euer Vater starb beim Angriff der Geißel, er hatte niemals gesagt was wirklich damals mit euch geschah. Wir alle...“ seine Stimme versiegte erneut und der Scheme schüttelte leicht den Kopf. „Viele berechtigte Fragen, junger Waldläufer. Mein Vater war dafür verantwortlich das ich nicht bei meinem Volk sein konnte als es mich brauchte. Sein Herz war vergiftet von Schwäche und Irrglauben.“

Illifars Hand verkrampfte sich um seinen Bogen und er senkte seinen Blick. „Mein Prinz ich verstehe nicht.“ Aber der Scheme nickte nur leicht. „Du wirst es verstehen, junger Illifar. Mit der Zeit wirst du alles erfahren was damals wirklich geschah. Doch nun stehe ich vor dir wenn auch nicht mit meinem Körper um dich zu fragen ob du deinen Wort folgen willst. Möchtest du mir folgen wie du einst geschworen hast?“ Mit einem Mal erhob sich der junge Elf und salutierte straff vor dem Schatten. „JA, mein Prinz. Ich Illifar Flameseeker erneure meine Schwur hiermit euch zu folgen und vor allem zu beschützen. Mein Bogen gehört euch, Hoheit.“ Auf soviel unerwartete Entschlossenheit reagierte der Scheme mit einem zustimmenden Lachen. „Da du ein Meister dieser Ingenieurskunst seid, habe ich euch auserkoren einen besonderen Platz in den Plänen der wahren Hochgeborenen der Sin’dorei einzunehmen. In deinen Händen wird also das Schicksal eines unserer wichtigsten Projekte liegen. Bist du bereit dafür, junger Illifar?“ Es gab kein zurück, denn sein Entschluß dem Prinzen zu dienen stand bereits damals fest. Ein weiteres Mal salutierte er. „Ich werde all mein Wissen in die Dienste von euch und den euren Stellen, mein Prinz. Wie lautet euer Befehl?“ Die schattenhafte Gestalt bewegte sich auf ihn zu auch wenn er nicht erkennen konnte wie sie dies tat und verharrte nur wenige Schritte vor ihm. „Ihr werdet in das Herz unserer größten Erzfeinde reisen. Der Wald von Ashenvale...die Heimat der verräterischen und schwachen Kaldorei. Nach 10000 Jahren der Ungerechtigkeit ist die Zeit nahe das wir unsere einzigen Platz als ihre Herrscher wieder geltend machen. Sie sollen Strafe erfahren für ihren damaligen Verrat an uns und wie sie uns verstoßen haben. Wenn ihr dort seid, werdet ihr mehr erfahren.“

„Ja, mein Prinz. Ich werde sofort aufbrechen..“ Indem Moment wo er sich erheben und gehen wollte hob der Scheme nochmals seine Hand und deutete auf ihn. „Ich werde dir für deinen treuen Dienst ein Geschenk mitgeben, was dich bei deiner Aufgabe unterstützen soll.“ Unsicherheit glitt über Illifars Gesicht bei seinen Worten und er verneigte sich dankbar vor ihm. „Mein Herr Eldrion, ich brauche keinen Ansporn um euch zu dienen.“ „Aber ich bestehe darauf. Ich gebe euch ein Fragment meiner Macht.“ Plötzlich ging der Scheme weiter auf ihn zu und nur wenige Zentimeter bevor er den jungen Waldläufer erreichte zerfaserte die Erscheinung in eine Wolke aus schwarzen Staub. Jedoch verging sie nicht sondern umhüllte ihn, wurde von seinem Körper regelrecht absobiert. Ein überwältigendes Gefühl überkam ihn. Schwarzes Feuer schien durch seine Adern zu fließen und er begann die arkanen Ströme in seiner Umgebung förmlich zu sehen wie bläuliche Schleier. Nie zuvor hatte er eine solche Energie gespürt..fast schon zuviel denn er sackte in sich zusammen und blieb schwer atmend auf seine knien sitzen. Es dauerte einen Augenblick bis er wieder die nötige Kraft in seinen Beinen verspürte um aufzustehen. Der Schatten des Prinzen war verschwunden, keine Stimme keine Aura war mehr zu spüren. Einen Moment benötigte Illifar aber noch bevor er die gerade geschehenen Ereignise verarbeitet hatte und sich erhob.

Ein leichter Schleier schien seine Sinne zu umnebeln, als er die Brücken wieder hinauf schritt und den Turm verließ. Gerade als er im Begriff war den großen Torbogen ,welcher das Ende des Pfades markierte, zu durchqueren nahm er die Veränderung war. Obwohl die Geisterlande schwer unter der Präsenz der Geißel gelitten hatten und die irrsinnigen Tiere wie verdrehten Bäume des Waldes nur noch ein Schatten ihrer selbst waren....spürte er sie alle. Nicht nur durch seine geschärften Sinne als Waldläufer, nein...er spürte förmlich ihre Lebensenergie. Selbst jene die schon vor langer Zeit gefallen sah er deutlich vor sich. War dies das Geschenk des Prinzen? „Du hast nun die Macht über die Aspekte der Natur wie es kein anderer der Waldläufer Silvermoons je besessen hat. Wähle deinen Gefährten.“ Eldrions Stimme war wie ein fernes Echo das in seinen Geist wiederhallte. Instinktiv richtete er seine Hand auf einen kleinen Erdhügel unweit des Weges. Durch die dunkle Erde hindurch sah er den Kadaver eines großen Bären. Das Wesen mußte gestorben sein als die Untoten nahezu alles Leben aus den äußeren Königreich tilgten, aber die Erde welche nun mit nekromantischer Energie verseucht war lies den Körper nur langsam verfallen. Zuerst zögerlich dann aber immer sicherer tastete Illifar nach der Essenz des Bären. Nachdem letzten Funke seines Willens der noch in der toten Hülle ruhte. Nie zuvor hatte er eine solchen Kontakt mit arkanen Strömen gehabt. Natürlich besaßen die Waldläufer eine besondere Verbindung zu der wilden Natur, doch hatte sie nie in solcher Form stattgefunden.

Dann war es soweit und er hatte den letzten Funken der Kreatur entdeckt. Wie ein stilles Glimmen eines ausgehenden Feuers wanderte dieser in dem Leichnam umher, unfähig von der materiellen Welt zu lassen die ihn so unnatürlich ums Leben kommen lies. Mit eisernen Willen umschloß Illifar diesen Funken, konzentrierte seine Sinne auf ihn und lies ihn gedeihen. Rasch wuchs der Funke zu einem neuen Feuer, angestachelt durch den Zorn seines einstigen Endes. Erst als er sicher war das diese Flamme stark genug brannte, lies der Waldläufer seine Hand sinken und öffnete die Augen. Er konnte es selbst nicht glauben und war über seine neuen Fähigkeiten erschüttert wie auch fasziniert, als sich der Erdhügel wieder und wieder anhob, bis die erwecke Bestie schließlich durchbrach. Das Wesen glich mehr einer Monstrosität der Geißel als einen einstmaligen Wildtier. Ein riesiger schwarzer Bär, furchtbar entstellt durch zahlreiche Wunden, erhob sich aus seinen kalten Grab. Die Pupillen der Kreatur waren weiß wie der Mond und sein Fell war an etlichen Stellen ausgefallen, machten Platz für Seuchengeschwüre der untoten Pest und klaffenden Wunden die bis uf die Knochen blicken ließen. Illifar spürte den Wahnsinn der Kreatur die ihre Kraft um ein vielfaches höher werden lies als das eines lebenden Artgenossen. Auch das diese Wiedererweckung durch ihn, ein geistiges Band geschaffen hatte. Abermals hörte er die Stimme des Prinzen in seinem Kopf. „Ich sehe du lernst schnell, junger Flamseeker. Diese Kreatur wird dich beschützen und willenlos zu diensten sein. Geh nun, bringe den Zorn der Hochgeborenen ein weiteres Mal über die Nachtelfen. Wenn du erfolgreich bist, wirst du deinen Platz in den Reihen meiner Sin’dorei, den wahren Hochgeborenen einnehmen. Dein Schicksal erwartet dich...“

Der Wind strich sanft durch die Wipfel der Bäume und erfüllte die Luft mit einem leisen Rauschen der Blätter. Das Wetter des Hinterlandes war nahezu immer gleich gemäßigt und durch seine relativ isolierte Lage durch die umgebenden Gebirgsketten, schaffte es nur selten ein Sturm von den Küsten Hillsbrads bis in dieses idyllische Tal. Eines der markantesten Punkte der sich sofort jeden Reisenden erschloß bot wohl die gewaltige Festung von Aerie Peak, Heimat der Hügelzwerge des Wildhammer Klans. Gleich von welchen der drei einzigen Zugänge man das Tal betrat konnet man den gewaltigen, in Stein geschlagenen, Greifen sehen der über der Festung thronte. 300 Jahre war es nun her das, nachdem Zwergenkrieg der drei Hämmer, der Wildhammer Klan hier sein neues Zuhause errichet hatten. Ihre alte Festung von Grim Batol in den Sumpflanden, war durch verderbte Zauberkraft der Dunkeleisenzwerge unbewohnbar geworden und ihr eigener Stolz verlangte es das sie ein eigenes Zuhause fanden, anstatt zu ihren einstigen Cousins nach Khaz Modan zurück zu kehren. Aber wie so oft in Azeroth trügte auch hier der Schein des Friedens. Auch wenn das Hinterland durch seine besondere Lage dem untoten Irrsinn der Geißel entging, während
Lorderon in Dunkelheit versank, war dieses Land alles andere als friedlich. Die größte Gefahr ging zweifels ohne von den verschlagenen Waldtrollen der Amani aus welche hier, neben Zul Aman, ihre größten verbliebenden Territorien besaßen. Seit ihrer Ankunft im Hinterland befanden sich die Zwerge von Aerie Peak mit den bösartigen Waldtrollen im Krieg und jeder Tag wurde meist durch Kampfeslärm in den Wäldern des Landes eingeläutet.

Nordöstlich von Aerie Peak an einen kleinen See gelegen, befand sich desweiteren einer der wenigen verbliebenden Außenposten der Hochelfen. Quel’Danil war in früheren Tagen ein Treffpunkt der Weltenwanderer gewesen, die zusammen mit den verbündeten Wildhammer Klan Jagt auf die Trolle machten. Somit unterstützten sie die zahlenmäßig deutlich unterlegenen Zwerge und sicherten zeitgleich durch die Jagt das die zersplitterten Waldtrollgebiete von Shadra’alor und Jintha’alor sich nicht wieder an Zul’Aman angliedern konnten. Aufgrund der tiefen Verbundenheit zur Natur wie auch dem vereinten Hass gegen die Trolle entstad eine besondere Bindung zwischen den schamanistischen Hügelzwergen und den naturnahen Waldläufern der Hochelfen. Dies zeigte sich vor allem in den heutigen Tagen. Nun nachdem nahezu das gesamte Volk der einstigen Hochelfen sich auf seine hochgeborenen Wurzeln besann und durch Kael’thas den Titel der Blutelfen annahmen, war es vor allem der Außenposten von Quel’Danil der den noch verbliebenden Hochelfen eine Heimat bot. All jene die sich weigerten sich maßlos der Magie hinzugeben, nahmen die Gefahren der östlichen Pestländer in Kauf um hier her zu flüchten. Fortan war dieser Ort kein einfacher Außenposten mehr sonden einer der letzten Zufluchtsorte der allianztreuen Hochelfen. Dabei wurde das provisorisch ausgebaute Lager nicht zuletzt durch die Hilfe von Aerie Peak am Leben gehalten. Die gutherzigen Hügelzwerge teilten ihre Vorräte mit den Flüchtlingen und stellten nun ihrerseits Quel’Danil unter den Schutz von Aerie Peak.

Aber der Strom an Flüchtlingen der einst aus dem Nordpass in die relative Sicherheit des Hinterlandes strömte nahm ebenso rasch ab wie er einst kurz nach Ende des dritten großen Krieges anschwoll. Viele der Flüchtenden wurden durch die untoten Schrecken bei der beschwerlichen Durchquerung der Pestländer dahingerafft ehe sie das Hinterland erreichten, während andere kurz danach an Erschöpfung starben. Der Großteil ihres Volkes hingegen nahm das Erbe ihrer magieverfluchten Ahnen an und wurde zu den Blutelfen. Die einzigen wenigen des alten Quel’thalas die nach alle dem noch verblieben waren über ganz Azeroth verstreut. Doch gab es auch jene die lange vor dem dritten großen Krieg oder gar noch vor dem Krieg der drei Hämmer hier Zuflucht gefunden hatten. Etwas abseits des Hauptgebäudes des Lagers befand sich ein kleines Haus in unmittelbarer Nähe des Seeufers. Ein, in schlichter brauner Robe, gehüllter Elf saß auf notdürftigen Stühlen vor selbigen und unterhielt sich mit zwei Bewohnern des Lagers. Eine tief ins Gesicht gezogene Kaputze bot dabei nur wenig Einblick auf sein Gesicht doch konnte man von seinem zur ernster Miene verzogenen Mundwinkeln unschwer erkennen das die Nachricht welche ihm überbracht wurde wohl keine von angenehmen Inhalt war. Das Gespräch endete nach einigen Minuten und sowie sich die Beteiligten verabschiedeten sprach der Verhüllte einige Gebete und hob seine Hände in den Himmel. Goldenes Licht umgab selbige und breitete sich wie ein beruhigender Schleier über die Anwesenden aus, die sich dankbar verneigten ehe sie ihn verließen. Im selben Moment als ihre Umrisse zwischen den Bäumen verschwanden, stürmte ein junge Elf aus, Richtung des Lagers kommend, den Hügel zur Hütte hinauf. Wild schwenkte er dabei eine unscheinbare Schriftrolle in seiner Hand. „Shan’do Zohar! Shan’do Zohar! Wir haben eine dringende Nachricht aus Silvermoon!“

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