Chapter 4: The Art of War

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Fast schon beschwörend schloß er die Augen und sog tief die Luft in seine Lungen, wie ein Ritual das kurz vor seinem Ende stand. Wortlos und aunahmslos warteten alle gespannt darauf mit welch fantastischen Plan sie sogar die letzten Drachenschwärme blenden würden. „Das effizienteste Mittel sogar so mächtige Wesen wie die Drachen zu blenden ist und bleibt der Krieg. Mir kamen Berichte zu Ohren das Malygos in Northrend langsam seinen Verstand zurückerhält, was äußerst unvorteilhaft für uns sein könnte, aber es dürfte noch genug Irrsinn in ihm stecken den wir lenken können. So werden wir die Vernichtung seines geliebten Sohnes damit verbinden seinen Irrsinn in Hass zu wandeln, den wir ein neues Ziel geben. Ein Krieg..ein herrlicher blutiger und eigentlich sinnloser Krieg wird den Aspekten der Magie in neues Chaos stürzen. Dafür haben sowohl Blutlord Serbitar, Hochinquisitorin Kydaleen und Erzmagisterin Aileria mitsamt ihren Kasten spezielle Missionen unternommen um diesen neuen Feind sorgsam vorzubereiten. Und auch Waldläufer General Eranador sowie die Weltenwanderer haben uns heute abend etwas in die Hände gespielt was das Chaos innerhalb unserer Feinde komplettieren wird. Aber dazu später mehr. Wir werden blauen Drachenschwarm mit all seinem Zorn gegen die ketzerischen Diebe aus Dalaran richten! Doch laßt nun die Lord selbst sprechen, was sie im Detail dafür taten.“

Sichtlich in kalter Faszination getaucht setzte sich Eldrion auf dem Diwams der direkt hinter ihm lag und überlies nun seinen Kastenlords das Wort. Der Anführer der Blutritter, Blutlord Serbitar war der erste der vortrat. Wie auch sein Gesicht, war seine Stimme rau und hart klingend. Als ob blanker Stahl auf seinesgleichen trifft. „Seitdem 3 großen Krieg, haben sich diese Feiglinge und Diebe in Dalaran neu organsiert und die Reste ihrer kümmerlichen Stadt von der materiellen Welt getrennt. Sie fokusieren dort neue Energien basierend auf den gestohlenen Wissen unseres Volkes. Schon viel zu lange sind Kirin Tor ein Sinnbild für die Verlogenheit und Schwäche der niederen Völker. Den Pakt mit Arathi haben wir bereits mit Blut reingewaschen nun sind wir dabei den zweiten großen Fehler unserer Väter auszumerzen. Meine Blutritter und ich haben die Diener Dalarans gejagt und getötet wo immer wir sie im Vorgebirge Hillsbrads und auch des Silberwaldes fanden! Lord Eldrion entsandte uns dabei aber vor allem um soviele ihrer Siegel und Wappen zu sichern wie möglich. Ihnen allen wohnt die kümmerliche Menschenmagie inne...der erbärmliche Abklatsch unserer eigenen Kraft. Sie sollen uns als Verkleidung dienen, bei der Tötung von Azuregos. Damit Dalaran keinen Verdacht schöpft wer sie in den letzten Wochen so vehement angriff, haben wir einige Orksklaven in den Wappenröcken der Frostwölfe Southshore angreifen lassen.“ Serbitar lacht laut und durchdringend auf als er seinen riesiges Schwert mit der Klinge voran in den Boden rammt. „Natürlich sind diese dummen Tiere abgeschlachtet worden, aber sie hatten ohnehin keine Wahl. Sie haben noch einen zweiten guten Dienst erbracht und unmerklich für die Bauern von Southshore, ihre Lieferungen nach Kul Tiras mit einigen Kisten der untoten Seuche infiziert. So wird die Marine von Kul Tiras wohl oder übel auch bald Geschichte sein und ein weiteres Menschenreich ist vernichtet!“

Mit einer knappen militärischen Verbeugung gab er daraufhin das Wort an Kydaleen weiter. Obgleich man ihr Gesicht nur teilweise erkennen konnte unter der eleganten dunklen Robe und ihrer Kaputze wusste man das auch sie ihre Mission mit einer gewissen Freude verbannt. Anders als Serbitars Stimme war die ihre, ruhig von subtiler Kaltherzigkeit und angenehmen Klang. „Ergänzend zu Lord Serbitars Mission wurde ich und die Sonnentemplarschaft von Lord Eldrion entsandt um Dalaran in eine Zustand von Paranoia zu versetzen. Es war...leichter als zunächst angenommen, aber Menschenseelen brechen sehr leicht mit etwas Gewalt.“ Geradezu sadistisch unterbrach ihr Lächeln die Worte, und verzog sich fast zu monströsen Zügen. „Lord Eldrion wünschte das wir die besondere Begabung der Sonnentemplar über die Geister der Schwachen verwenden um gezielt Hass und Zwietracht unter den Kirin Tor zu sähen. Es waren nur einige wenige dafür aber wichtige Menschen nötig die es zu manipulieren galt. Zwar mag der ignoraten Anführer Rhonin nicht dazu gehören, aber selbst er kann nicht die Panik stoppen die wir in sein Gefolge gepflanzt haben. Es benötigt nur noch ein Tropfen der die Saat der Zwietracht zum keimem bringen wird und ich vermute das Lady Ailerias Mission genau diesen letzten Tropfen beeinhaltet.“ Fast schon angsteinflößend freundlich neigte sie ihr Haupt und lächelte der Erzmagisterin dabei zu. Es schien das die anfänglichen Streitigkeiten mit einem Male getilgt sein und ebenso freundlich lächelnd trat Lady Aileria in all ihrer Kälte hervor. Wobe ihre Stimme den eisigen Nächten Northrends der durch die schneebedeckten Sturmgipfel peitscht, wohl am nächsten kam. „Wie Lady Kydaleen schon vermutete war es in der Tat auch meine Mission den Fall Dalarans den Anteil meiner Kaste beizutragen. Wir hatten zwei Aufgaben diesbezüglich, die uns Lord Eldrion stellte. Zum einen drangen wir in die violette Zitadelle ein und stahlen einen bestimmten Zauber, bevor die dummen Menschen überhaupt bemerkten was geschehen war.“

Triumphierend hielt sie dabei eine alte verwitterte Schriftrolle vor die Augen aller Anwesender und erklärte mit erhobener Stimme. „Dieser relativ einfache Bannzauber ist eigentlich dafür gedacht Gegenstände einzudämmen die mit Teufelsmagie in Berührung kommen. Azuregos ist ein direktes Kind des Aspekten der Magie. Natürlich würden die Roben die Lord Serbitar beschaffte allein für eine Illusion nicht ausreichen, aber zusammen mit diesen Zauber sind wir wenn die Zeit gekommen ist genau das was Azuregos glauben soll .....Hochelfenmagier der Kirin Tor. Ausgezogen um die Relikte aus den Ruinen der Hochgeborenen zu stehlen und sich anzumaßen einen blauen Herauszufordern. Bis zu seinem Tod wird er denken das es Hochelfen aus Dalaran waren die niederstreckten...und hier greift eine besondere Eigenschaft der Drachen die mich zu meiner zweiten Mission bringt.“ Mit der freien Hand griff sie in eine Seitentasche ihrer Gewandung und enthüllte vor den Anwesenden ein kleines graues Objekt. Erst bei näherer Betrachtung erkannte man das es sich um einen Knochen handeln mußte und wie ein jeder Sin’dorei spürte klang das Echo von uralter Drachenmagie aus jenem Gebein. „Drachen sind magische Wesen. Ein interessanter Nebeneffekt ihrer Art, den Lord Eldrion sich auch für diesen Plan zunutze machen will, ist das sich sämtliche Erinnerungen bis zu ihren Tod in nahezu jedem Teil ihrer arkanen Hüllen befindet. Wenn wir also Azuregos getötet haben und seine blutigen Schuppen an Malygos entsenden, wird dieser die Überreste seines Sohnes auf magische Spuren prüfen ebenso wie das was sein Kind zuletzt sah. Und er wird genau das sehen was er sehen soll. Die Kirin Tor die sein Fleisch und Blut zur Strecke brachten. Seine Missgunst gegenüber den sterblichen Magiern wird in blanken Hass umschlagen und Dalaran wird seinen vollen Zorn zu spüren bekommen. Dieser Knochen den ich hier in meinen Händen halte ist ein ganz besonderer. Ich denke jeder der Order hat bereits erkannt das es sich um einen Drachenknochen handelt. Und genau dies war auch das Ziel meiner zweiten Mission die mich und die Kaste der Magister bis vor die Haustüre des Lich Königs selbst führte. Denn tief unter dem ewigen jahrtausende alten Eis von Northrend liegen die Knochen des ursprünglichen blauen Drachenschwarms. Jenen Drachen die im Krieg der Ahnen von Deathwing mittels der Dämonenseele vom Himmel gefegt wurde.“

Sie lachte laut auf bei dem Gedanken und ihre filigranen Fingerspitzen ballten sich zu Fäusten um die Schriftrolle wie auch den Knochen. „Dieser Knochen ist von einem ganz besonderen blauen Drachen. Der ersten von Malygos ursprünglichen Gefährtinen. Der Königin des Frostes, Sindragosa! Genau in diesen Moment reanimiert die Geißel unzählige Frostwyrme aus den Gebeinen dieses besonderen Drachenschwarms der vor so langer Zeit ein grausames Ende fand. Selbst im Tod werden die Erinnerungen gespeichert. Wir werden also Malygos nicht nur die blutigen Reste seines Kindes mit dem Mal der Kirin Tor schicken...sondern auch die Gebeine seiner Liebsten, erfüllt mit der unheiligen Energie des Lich Königs. Das bisschen was er gerade an Verstand zurückerhielt wird schneller zerfallen als ein Naaru im Twisting Nether.“

Bereits jetzt herrschte tumultartige Begeisterung und Jubel, wie auch euphorische Lobpreisungen peitschten durch den Saal, bei diesen Plan. Eldrion sah keinen Grund darin sie zu zögeln und beschloß ihnen eine weitere Facette zu offenbaren. „All unsere Missionen..all unsere Pläne und all unsere Ziele sind genaustens durchdacht. Niemand wiedersetzt sich den Hochgeborenen und immer wenn unsere Feinde glauben sie hätten sich aus unseren Netz befreit werden sie letztendlich erkennen das sie genau das taten was wir wollten. Wenn der blaue Drachenschwarm zu toben beginnt, wenn Malygos mit aller ihm gebietenen arkanen Macht sich gegen Dalaran wirft, wird auch der rote Drachenschwarm nicht dem tatenlos zuzusehen. Sie sind die Wächter des Lebens und die Drachen werden sich untereinander bekriegen unwissend über das was direkt vor ihren Augen geschieht! Tauchen wir Azeroth in unser reinigendes Feuer und wenn sich alles gelegt hat, wird diese Welt perfekt makelos sein, nur für die Hochgeborenen und niemand anderen sonst. Laßen wir den Nexuskrieg beginnen! Bash’a falor no talah! GLORIE DEN SIN’DOREI!!!“ Wie aus einem Chor, donnerten die Stimmen aus den Saal hinaus über ganz Silvermoon hinweg, wie auch der entbrannte Jubel der ihnen folgte. „ GLORIE DEN SIN’DOREI!! GLORIE PRINZ ELDRION UND DEN HOCHGEBORENEN!! SELAMA ASHAL’ANORE!!“

Der Archivar