Chapter 4: The Art of War

  Seite 11

„Eure Worte sind zu großzügig, Lord Eranador. Ich habe es nur zu Ehren des Prinzen und zum Wohle meines Volkes getan, damit es wieder so stark wird wie einst.“ Die letzten Worte seines Ziehsohnes klangen wie eine Mischung aus Spott und Hohn über seine Blindheit in Zohars Ohren nach und ehe das Gift seine Sinne vollends raubte, hörte er nochmals die die Stimme des Waldläufer Generals. „Ihr werdet einmal ein vorbildlicher Weltenwanderer und ein stolzer Blutelf, junger Snowblood. Womöglich sogar einmal einer der Sin’dorei.“ Selbst ohne sehen zu können wohin die Gesprächspartner blickten, wußte Zohar augenblicklich das sich der Blick mit all seiner darinliegenden Abscheu Eranadors wohl nun auf ihn richtete. „Anakh kyree! Schafft mir diesen Abschaum aus den Augen. Die Magister wollen ein neues Versuchsobjekt und ich hoffe sie fügen diesen dreckigen Ketzer größtmöglichen Schmerz zu ehe er stirbt. ....Hoffe das du stirbst, Priester! Hoffe es! Denn wenn nicht wird Lord Eldrion sicher noch persönlich einige Worte mit dir wechseln. SCHAFFT IHN WEG!“ Einer der dunklen Lederstiefel der dann brutal in sein Gesicht trat war das letzte was er sah bevor ihn die gnädige Dunkelheit umfing.

Sternenklar war die Nacht über Silvermoon, wie es immer schon war seit die Hochgeborenen damals dieses Land in Anspruch nahmen und es ihren Bedürfnissen magisch umformten. Doch auch war wie jede Nacht der Blick frei auf eine schmerzende Erinnerung an vergangene Zeit die wie ein Mal des Hohns über Quel’Thalas am Himmel thronte. Elune...die Mondgöttin der Kaldorei die vor sovielen Jahrtausenden auch jene der arkanen Elitekaste der Quel’dorei war, zeigte wie jede Nacht die Anmut ihrer Gegenwart. Silbernes Licht ergoss sich in Myriaden von Strahlen über das schlafende Königreich der Blutelfen. Im Schatten der majestätischen Palasttürme des des Sonnenzornturms, saß der Anführer der Sin’dorei auf einem samtenden Diwams und musterte mit kalten berechnenden Lächeln das makellose Antlitz des Mondes. „Ich frage mich, Mutter Mond, ob du uns nach all den Millenien noch hören kannst. Wir haben dir niemals verziehen das du in der Stunde unserer größten Not den Rücken kehrtest. ...Hn..Ich bin mir sicher das du uns noch hörst....und das du uns siehst. Wohl denn, liebste Elune, freu dich auf das große Schauspiel das ich vorbereitet habe. Du kannst es sehen..nicht wahr? Wie bald deine bevorzugten Kinder der niederen Nachtelfen in ihren Blut ertrinken...wie sie mit all ihrer Selbstherrlichkeit zugrunde gehen? Ich freue mich schon darauf wenn dein silbernes Antlitz sich verfinstert, wie die Erde sich mit dem Blut deiner Günstlinge tränkt.“ Mit einem Anflug von zynischen Spot auf seinem angehoben Mundwinkeln hob er ein Kristallglas gefüllt mit roten Wein, der strahlenden Mondscheibe entgegen. „Bald ertrinkt Azeroth in unzähligen Kriege und das reinige Feuer sich gelegt hat wird es das Azeroth für die Hochgeborenen sein. Auf dich, Mutter Mond! Auf dich und deine Träne die du noch für deine Kinder vergießen wirst.“

Gerade als er das Glas zu seinen Lippen führen wollte, spürte er einen Veränderung. Eine andere Person manifestierte sich in seiner unmittelbaren Nähe und ihre Ankunft lies sein emotionsloses Lächeln noch monströser wirken. „Anu belore dela’na, Lady Aileria. Ich habe euch schon erwartet.“ Einige Sekunden der Stille kehrten ein ehe eine lachende Frauenstimme antwortete. „Anu belore dela’na, mein Lord. Eure magischen Sinne sind wie immer präzise wie der klare Nachthimmel.“ Lady Aileria Mondflamme, Anführerin der Magisterkaste der Sin’dorei trat aus dem Schatten und kniete vor ihm nieder. Dabei zeigten ihre Gesichtszüge eine Kälte die der Eldrions in nichts nachstand. Ein feiner Schleier von eisigen Nebel ging unentwegt von ihren Körper aus und deuteten daraufhin wie stark sie im Umgang mit der Magie dieses Elements bewandert war. Das fahle Mondlicht lies ihr feuerrotes Haar dunkel, fast schwarz, erscheinen. Für einen Augenblick beobachtete Eldrion sie schweigend. „Erhebt euch, Lady Aileria und berichtet.“

Mit einem bestätigenden Nicken erhob sie sich und gestikulierte knapp einige magische Symbole in die Luft woraufhin zwei kleine Gegenstände in jeweils einer ihrer Hände erschienen. „Meine Magister und Hexer drangen soweit in Grim Batol ein wie möglich, doch gibt es dort auch tiefen die wohl nur der Erdwächter selbst kennen kann. Wie ihr bereits vermutet habt, ist die Dämonenseele vollständig diesmal vernichtet worden zusammen mit Sintharia und dem Magister Zendarin Windrunner. Die Magien die während der letzten Schlacht dort entfesselt worden machten es zunächst sehr schwer zu finden was ihr suchtet...,“ sie stoppte kurz und ihr Lächeln verzog sich triumphierend. „...aber wir konnten beides beschaffen, mein Lord.“ Ihr Haupt senkte sich leicht als sie Eldrion die zwei unscheinbaren Gegenstände überreichte. Der eine wahr eine große schwarze makellose Perle, wie man sie von einer der Muscheln des Stranglethorns Dschungels erwarten würde. Für einen Laien war es nichts als eine möglicherweise wertvolle dunkle Perle, aber für jene deren Sinne tiefer zu sehen vermochten wurde enthüllt was es wirklich war. Eine Drachenschuppe...eine magisch umgeformte Drachenschuppe. Nicht irgendeines Drachen, sondern eine Schuppe vom wahnsinnigen Aspekten des Todes. Dem Herrn des schwarzen Drachenschwarms, Deathwing selbst. In seine andere Hand legte sie einen violetten leicht glimmenden Kristall, der zweifelsfrei als Seelensplitter erkannt wurde. Hexenmeister sperrten die Seelen ihrer besiegten Feinde in diese kristalline Form um deren Energie für noch schrecklichere Zauber der Dämonen zu verwenden. Obwohl es den Anschein hatte, das der Seelensplitter im Gegensatz zu der schwarzen Perle, keine solche Macht ausstrahlte, wohnte ihm ein ganz eigener Nutzen inne der bald enthüllt werden sollte.

Alles verlief nach Plan und das füllte sein dunkles Herz mit etwas das man wohl Vorfreude nennen konnte. Einige Augenblicke glitten Eldrions dämonisch brennende Augen über die beiden Artefakte ehe sie mit einem bläulichen Schein in seinen Händen verschwanden. „Gab es irgendwelchen Wiederstand, während der Expedition, Lady Aileria?“ Sie schien zunächst kurz zu überlegen schüttelte aber dann auf seine Frage energisch den Kopf. „Nein mein Lord. Nachdem, Lady Sintharia...ich meine Lady Sinestra und ihre Handlanger besiegt worden waren, wurde Grim Batol abermals komplett verlassen. Die verbleibenden Reste von Drakoniden und Wyrmkin des schwarzen Drachenschwarms sind wohl geflohen. ...Selbst die beiden Boten des blauen und roten Drachenschwarms haben nichts bemerkt. Kalecgos und Korialstrasz sind zusammen mit ihren sterblichen Haustieren der Kirin Tor und Allianz abgezogen. Es ist mehr als unwahrscheinlich das einer der Drachenschwärme dorthin noch Wachen entsenden wird. Wir haben versucht noch sterbliche Überreste von Magister Zendarin zu bergen, doch die Magie der Dämonenseele hatte seine physische Form völlig vernichtet. Verzeiht mein Lord.“ Fast schon demütig senkte sie ihr Haupt, aber schnell winkte ihr Anführer ab. „Eure Expedition war ein voller Erfolg. Zwar wäre es durchaus ein willkommender Zufall gewesen, wenn wir noch einige Fragmente der Dämonenseele oder Zendarins Gebeine hätten finden können, aber das was ihr mir nun gebracht habt ist mehr als wir brauchen für die nächste Stufe unserer Pläne. Ich wede in 3 Tagen eine Zusammenkunft der Order einberufen. Gebt bitte allen eurer Kaste bescheid und entsendet auch diese Nachricht an die anderen Kasten. Wir werden den Stand unserer Projekte klären. Geht nun, wir haben einiges zu tun.“

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren verneigte sie sich abermals vor ihm ehe ihre Konturen langsam verblassten bis sie gänzlich verschwand. Erst als er ihre Gegenwart nicht mehr spürte, lies er nochmals den Zendarins Seelensplitter in seiner Hand materialisieren. Zendarin Windrunner, war wie der Name schon deute ein Verwandter der drei berühmten Windrunner Schwestern gewesen. Während Alleria Windrunner im Nethers verschollen galt und Sylvannas wie auch Veressa Anführer verfeindeter Fraktionen waren, war Zendarin dem Ruf der meisten überlebenden Elfen von Quel’Thalas gefolgt. Er war ein Blutelf mit einem außergewönlichen starken Verlangen nach noch mehr arkaner Macht. Dies hatte ihn zu einen unsagbaren Pakt mit der kurzzeitigen Herrin Grim Batols geführt. Lady Sinestra...oder Sintharia wie ihr richtiger Name in alter Zeit lautete. Die Mutter von Nefarian und Onyxia des verfluchten schwarzen Drachenschwarms und Hauptgefährtin Deathwings. Zusammen hatten sie mittels irrsinniger Experimente versucht einen neuen perfekten Drachenschwarm zu erschaffen der alles andere vernichten würde. Beinahe wäre dies gelungen. Doch bevor der Zwielicht Drachenschwarm sich erheben konnte, beendeten Rhonin Drachenherz und Veressa Windrunner von den Kirin Tor, Korialstrasz vom roten und Kalecgos vom blauen Drachenschwarm das teuflische Projekt. Sintharia, Zendarin Windrunner mitsamt ihrer unheiligen Schöpfung wurden vernichtet und Grim Batol lag abermals da wie ein totes Grab. Eldrion lächelte belustigt bei dem Gedanken an Zendarin. Sein Hunger nach noch größerer Macht hatte ihn zu einer perfekten Marionette gemacht und was Veressas Cousin niemals erfahren hatte, war das sein Treffen auf Sintharia von langer Hand geplant wurde. Die schattenhafte Hand der Sin’dorei hatte abermals einen Bauern des Krieges geopfert um einen weiteren Schachzug in Richtung Sieg zu erringen. Ja...dieser Seelensplitter der nicht nur die Reste von Zendarins kümmerlicher Existenz behielten, sondern auch seine Erinnerungen, waren der Schlüssel zur nächsten Stufe eines der vielen Projekte der Sin’dorei.

Sein Blick löste sich von dem Kristall, der augenblicklich wieder zerfaserte, und fiel auf den Königspalast. Seit seiner Rückkehr haben viele seiner Mitstreiter ihn gefragt warum er nicht von seinem Geburtsrecht gebrauch machte und den Thron bestieg. Da er der ältere Sohn Anasterians war, bestand sein Recht noch das vor seinen entschwunden kleinen Bruder Kael’thas. Aber wie so oft, als jene die dies ihn fragten, dachte er auch jetzt an seine Antwort. Ein Thron ist das Symbol eines Königreiches und richtet sich danach wer darauf sitzt, aber ist der Glaube an dieses Symbol geschwächt, so ist ein Thron letztendlich auch nicht mehr als ein prunkvoller Stuhl. Nein..noch war es nicht an der Zeit ihn zu besteigen. Zuviel Verwirrung und Schwäche kroch noch durch die Straßen Silvermoons. Jene die zum alten Hochelfenreich zurückkehren wollten sowie der verräterischen Allianz tummelten sich ebenso in Quel’thalas wie blinde Anhänger seines kleinen Bruders. Kael’thas war im Moment noch ein unbekannter Faktor in den Plänen. Seit er nach Outland geflohen war, schien er dort an etwas eigenen zu arbeiten. Nur durch die Boten die er immer wieder nach Silvermoon entsandte wußten die Elfen das er noch am Leben war. Bald sollte sich klären auf welcher Seite Kael steht und somit sein Schicksal. Bis es soweit ist, wußte Eldrion das Sylvannas einstmaliger Stellvertreter Lor’themar Theron neutral für alle Seiten über Quel’thalas wachen würde. „Lady Sylvannas...“ mit einem gewissen Unterton des Wohlgefallens, was sehr selten von ihm zu hören, flüsterte er ihren Namen. „..vielleicht ist es an der Zeit das wir uns nun wiedertreffen, meine geschätzte dunkle Fürstin.“

Undercity....vor dem dritten großen Krieg war dies einst die Hauptstadt der Allianz von Lorderon. Dies war der Ort gewesen von Prinz Arthas endgültigen Sturz in die Dunkelheit und dem Aufstieg der untoten Geißel. Gelegen am Lordamere See in den dichten Wäldern der Tirisfal Glades, war die gleichmalige Hauptstadt Lorderon einst das Juwel der Allianz gewesen...bis das dunkle Tuch des Untodes sich über die nördlichen Königreiche gelegt hatte. Nun aber, hatte die einstige Hauptstadt neue Bewohner, jene die diese düsteren Mauern den Resten der brennenden Legion als auch untoten Geißel entrissen hatten. Die Verlassenen. Einst waren sie wie nahezu alle Untote, Diener des Lich Königs. Aber während den Ereignisen 6 Monate nach dem Ende des dritten großen Krieges, rings um Eiskrone hatte ihnen ihren freien Willen wiedergegeben. Ohne es zu wissen hatte Illidan Stormrages magischer Großángriff auf Eiskrone, den Lich König so geschwächt das er die Kontrolle über zahlreiche Untote verlor. Die frühere Waldläufer Generälin von Quel’thalas, Sylvannas Windrunner hatte diese freien Untoten unter ihren Banner der Verlassenen vereinigt und Tirisfal als ihre neue Heimat eingefordert. Tief unter den Ruinen der Stadt, hatten sie eine eigene unterirdische Festung für ihresgleichen erschaffen. Zum Großteil bestanden die Verlassenen aus den untoten Menschen und Hochelfen, Lorderons wie auch Quel’thalas. Doch wie so oft zeigte auch hier das Schicksal seine zynische Fratze. Gewiss war ihr Verstand nun wieder ihre eigenen, doch der Fluch des Untodes blieb bestehen was die Verlassenen in Tiefen Hass gegenüber allen die sie verraten hatten stürzen lies. Hass gegen die Allianz, und jene die lebten als auch gegen ihren Peiniger der Seelen, den Lich König. Um gegen ihre verhassten aber zahlenmäßig überlegenen Feinde zu bestehen verbanden sich die Verlassenen mit der Horde, um unter dem Schutz ihrer Streitmacht eine eigene Seuche zu entwickeln die sowohl die Lebenden als auch die Untoten vernichtete. Genau wie den Blutelfen traute die Horde dabei auch den Verlassenen nicht über den Weg, was Undercity und Silvermoon zu eigenen Verbündeten innerhalb der Horde machte. Ihre gemeinsame Vergangenheit und Denkweise lies die Verlassenen und Blutelfen einander respektieren, wenn auch nicht blind vertrauen. Für die anderen Völker der Horde wie Orks, Tauren und Trolle hatten sie genauso wenig über wie für die Allianz. Sie waren nur Mittel zum Zweck um ihre eigenen Pläne zu erreichen. Aber wenn es soweit war werden sie diesen Schild nicht mehr brauchen und sich der Horde ebenso entledigen wie der Allianz.

Seitenauswahl: [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] weiter »