Chapter 4: The Art of War

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Mehr und mehr Gebäude nahmen Form an, selbst kleine Gestalten bekamen Konturen die sich zwischen den Gebäuden zu bewegen schienen. Es waren Nachtelfen und auch die Stadt selbst war eindeutig von elfischer Bauweise. Faszinierend beobachteten die Anwesenden das Schauspiel als Rhadas ruhige beherrschende Stimme das Wort ergriff. „Dies hier ist Zin-Azshari. Vor langer Zeit war dies die Hauptstadt unseres Volkes, der Kaldorei..der Kinder der Sterne. Ihr nennt uns Nachtelfen, doch ist Kaldorei der wahre Name unseres Volkes. Ich lebte bereits vor 10000 Jahren, doch weiß auch ich nicht alle Details nur das was überliefert wurde und ich selbst erfahren habe.“ Ihre Fingerspitzen deuteten auf die kleinen Abbilder der Elfen in den einzelnen Straßenzügen. „Unser Volk war nicht immer eines der Natur noch ein solches das sich um ihren Schutz sorge. Damals waren wir Anhänger der arkanen Magie und das letzte wie auch größte Geschenk der Titanen lies uns ein Königreich errichten wie nie eines zuvor in Kalimdor.“ Ein neues Detail entstand am Rande des Abbildes und zeigte einen See..einen riesigen See in dessen Mitte ein prunkvoller Palast stand. Sie betrachteten das Detail genauer und erkannten das der Palast selbst nicht nur aus kunstvoll bearbeiten Stein sondern auch lebendigen Pflanzen bestand..ja das sogar die zwei entscheidenden Stützen des Palastes zwei riesige Bäume waren, welche in die Konstruktion eingeflochten schienen. Rhada selbst betrübte dieser Anblick augenscheinlich als sie fortfuhr. „Der Quell der Ewigkeit. Der Ursrpung aller arkanen Macht Azeroths. Er lag im Zentrum unseres Reiches und seine schwarzen magischen Fluten, ließen uns über alles herrschen. Wir formten sogar die Natur wie es uns passte durch unser arkanes Wissen und waren blind für das was wir unserer Welt damit antaten.“ Nacheinander deuteten ihre Fingerspitzen auf einige Gebäude, welche bei genauerer Betrachtung sich als magisch deformierte Gebäude oder Teile davon entpuppten. Jetzt begannen Ayures und Bloindil die stille Wut ihrer Begleiterin über arkane Magie zu begreifen, denn für einen Druiden mußte diese unbedachte Entstellung der Natur furchtbar wirken. Lady Jaina hingegen schien diese Anwendung der Magie zu erstaunen und zu faszinieren, was ihre Anerkennung in Rhadas Augen merklich schmälerte.

„Vor 16000 Jahren bestieg Königin Aszhara den Thron der Kaldorei. Das Licht der Lichter. Niemand außer Elune selbst wurde so von unseren Volk geliebt wie unsere Königin.“ Das sich ständig verändernde Schaubild folgte auch diesmal ihren Worten und formte eine Nachtelfe in prunkvollen Gewändern. Selbst ihr aus einheitlich brauner Erde dargestelltes Abbild wirkte atemberaubend auf die Anwesenden...fast schon göttlich. Neben ihr formten sich weitere Figuren ebenfalls in prunkvollen Gewändern gehüllt. „Wenn irgendjemand der Göttlichkeit und Perfektion von Mutter Mond am nächsten kam, dann war es Königin Azshara. So dachten wir damals, bevor wir das monströse Dunkel in ihrer Seele erkannten.“ Augenblicklich zerfiel die Figur Azsharas wieder zu Staub und verfestigte sich daraufhin zu einer neuen, großgewachsene Gestalt mit eigenartigen Augen. „Auch wenn wir unsere Königin damals liebten, so sehr hassten wir auch zeitgleich ihre Erwählten. Unser Volk war in zwei Gruppen gespalten. Das normale Volk der Kaldorei und die Adelskaste der Quel’dorei, die Kinder hohen Blutes, wie sie genannt wurden. Sie waren Königin Azsharas Elite und ihr Hofstaat. ....Die mächtigsten Anwender arkaner Magie in unseren Reich und ihre Macht lies sie schnell dekadent und arrogant werden. Ich selbst hielt sie bereits damals für korrupt und böse, genau wie ich arkane Magie korrupt finde. ...Aber ihr Wort war das herrschende Gesetz und nur ein todesmutiger Narr wiedersprach damals einem Hochgeborenen.“

Rhadas Miene verfinsterte sich plötzlich und ebenso wich die noch recht harmonische Idylle des Schaubildes um einer schrecklichen Szenarie platz zu machen. Sämtliche Elfen lagen erschlagen am Boden. Gebäude waren zerstört und wie Ayures nun erkennen konnte zogen Dämonenhorden durch die Straßen. „Dann kam die brennende Legion über uns und mit ihr der Krieg der Ahnen. Wir wissen nicht genau wie es dazu kam, aber hatten die Hochgeborenen und Königin Azshara durch ihre magischen Experimente mit dem Quell der Ewigkeit, Kontakt zu den Dämonen hergestellt. Warum und weshalb kann ich nicht beantworten, doch verbündeten sich unsere Adelskaste mit den brennenden Zerstörern und führte Krieg gegen den Rest von Azeroth. Das was die Geißel in Lorderon angerichtet hatte, war nichts verglichen mit der Vernichtung die sich damals ereignete. Allen Umständen zum Trotz, schafften wir es unter Führung von Shan’do Malfurion Stormrage und den Drachen, die brennende Legion zu besiegen. Dies war das was ihr als den ersten großen Krieg kennt.“ Abermals veränderte sich die Szene und zeigte die Weltkarte von Azeroth, sowie die Kontinente die damals noch ein Großer gewesen waren. Gut sichbtar tobte der Quell der Ewigkeit im Zentrum als das Abbild plötzlich zerfiel und die Kontinente auseinander drifteten. „..Aber kam uns der Sieg über die Dämonen teuer zu stehen. Um ihnen den Zugang zu versperren mußten wir den ursprünglichen Quell der Ewigkeit vernichten und der Urkontinent Kalimdor wurde zerrissen genau wie unser Reich. Alles was uns danach blieb war der Norden des heutigen Kalimdors und die Scham über unsere Taten gegenüber der Welt. Azeroth war nach dieser Schlacht für immer verändert und der Maelstrom wo einst die ursprüngliche Quelle der Ewigkeit sich befand, tost noch heute mit den chaotischen Energien jener Zeit. Aufgrund des Kriegs der Ahnen entsagten wir Kaldorei komplett der arkanen Magie in jeglicher Form und wandten uns unter Malfurion Stormrages und dem Waldgott Cenarius dem Druidentum zu. Natürlich blieb ein Großteil unseres Volkes nichts desto trotz Elune treu und der Tempel des Mondes wurde seitdem wichtiger als jemals zuvor für uns. Zusammen mit den Kräften der Natur durch die Druiden und der Hilfe des grünen Drachenschwarms versuchten wir seit damals wo es nur möglich war die Welt zu regenerieren. Aber wie ihr selbst wisst, gibt es einige Dinge die man nicht ungeschehen machen kann, egal wie sehr man es sich wünscht.“

Einer von Ayures gepanzerten Fingern berührte die Karte und wieder begann sich diese daraufhin zu verändern, noch bevor er seine Frage gestellt hatte. „Was ist aus den Hochgeborenen geworden?“ Im selben Augenblick begann die Darstellung des Maelstroms sich wild in sich selbst zu drehen und formte drei neue Figuren wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können....aber dennoch vertraut ähnlich zueinander wirkten. Ein Satyr, ein Naga und offensichtlich ein Hoch oder Blutelf waren zu erkennen. „Während des Kriegs der Ahnen spaltete sich die Quel’dorei in drei Gruppen auf. Die die die brennende Legion als neue Götter ansahen und sich ihr komplett unterwarfen worden in die sinistren Satyrn verwandelt. Zwielichtige Dämonen die planen der brennenden Legion erneut eine Pforte nach Azeroth zu öffnen.“ Rhadas Fingerspitzen deuteten weiter auf den Naga. „Als die Quelle der Ewigkeit explodierte und der Königspalast in seinen Fluten versank nahmen wir damals an das auch Königin Azshara mit ihren loyalsten Anhängern umgekommen sei. ...Aber wie uns Illidan Stormrage, der Verräter, vor 6 Monaten zeigte, haben die treusten Anhänger der Königin die Explosion überlebt. Scheinbar haben die chaotischen Magien des Maelstroms nun zu den bösartigen Kreaturen verwandelt die wir als Naga kennen. Sie denen nicht der brennenden Legion sonder einzig und allein dem Erbe der Königin.“ Nun fiel ihr Fingerzeig auf die letzte eindeutig elfische Figur. „Die letzte Gruppe, gehörte zu jenen Hochgeborenen die weder die brennende Legion als neue Meister, noch den Irrsinn der Königin akzeptierten. Wenige Wochen vor Ende des Krieges schlugen sich diese Quel’dorei unter Führung von Dath’Remar Sunstrider auf die Seite der Verteidiger Azeroths. ...Aber...bereits kurz nach Kriegsende zeigte sich, das sie wie wohl alle Hochgeborenen nicht ihren Durst nach Magie Herr werden konnten. Sie versuchten die Kontrolle über den Nordrassil und die neue Quelle der Ewigkeit zu erzwingen und worden dafür von unseren Landen verbannt.“

Wütend ballte sie die Faust während sie die Gedanken an jene Zeit aussprach und das Schaubild zerfiel sofort wieder zurück in den ursprünglichen Zustand von Erde und Gras. Es waren viele Informationen welche die Druidin offenbart hatte und es zu ordnen galt. „Dath’Remar Sunstrider sagt ihr? Der Gründe von Quel’thalas und erster König des Reichs der Hochelfen. ...Kael’thas Großvater?“ Jainas Auffassungsgabe lies für einen Moment die eben noch gezeigte Abneigung Rhadas ihr gegenüber schwinden und fügte ergänzend hinzu. „..Und wohl auch der Großvater Eldrions, wenn es wahr ist was er gesagt hat.“ Mit einem wuchtigen Stoß rammte Ayures seinen Zweihänder in die Erde und lies den Aschestaub zu seinen Füßen aufwirbeln, während er sich über seinen Bart strich. „Dann scheint es das diese Sin’dorei und Kael’thas Bruder das Erbe ihrer Ahnen wohl neu ausleben wollen...oder vielleicht sogar erweitern. Wir müßen diese Information schleunigst nach Darnassus und Stormwind bringen, damit sie vorbereitet sind falls ihnen ein ähnlicher Angriff bevorsteht.“ Über die Ernsthaftigkeit seiner Worte waren sie sich alle einig. Keiner von ihnen wollte sich vorstellen zu was diese Blutelfen noch fähig waren, sollten sie eine der Hauptstädte unvorbereitet treffen. Aber ein anderes Problem kam dem Paladin ebenso in den Sinn als er hinaus auf den zerstörten Hafen und brennenden Schiffwracks blickte. „Aber wie sollen wir unsere Reiche rechtzeitig warnen? Alle Schiffe sind zerstört und der einzige andere Hafen mit einer sicheren Passage nach Stormwind ist Auberdine. Dafür müßten wir fast den ganzen Kontinent überqueren...soviel Zeit haben wir nicht!“ „Da habt ihr Recht, ehrenwerter Paladin. Doch ich fürchte uns bleibt keine andere Wahl. Das Brachland ist das Territorium der Horde und ich möchte kaum riskieren das wir den brüchigen Frieden mit Ogrimmar gerade jetzt brechen wo wir so verwundbar sind. ....Zumal die Grenze zum Ashenvale von ständigen Kämpfen der Horde gegen die Nachtelfen gezeichnet ist. Ihr dürftet kaum unbemerkt die Grenze passieren können.“

„Wir können doch nicht abwarten, bis diese Teufel, die nächste Stadt überfallen. Unsere einzige Chance ist das Brachland zu durchqueren wenn wir Auberdine rechtzeitig erreichen wollen!“ Ein Gemisch aus Verzweiflung, Hoffnung und Bangen stieg in Ayures auf und das knirschen seiner geballten Panzerfaust unterstrich seine innere Sorge um das was geschehen könnte im Anbetracht der Grausamkeit ihrer neuen Feinde. Jaina trat näher an ihn heran. Ihre Blicke trafen sich und obwohl der kampferfahrene Ritter des Lichts die zierliche Frau um zwei Köpfe überragte, lies die Herrscherin von Theramore keine Sekunde daran zweifeln wer hier die größere Befehlsgewalt hatte. Anders jedoch zeigte ihre ruhige Stimme das es noch Hoffnung gab. „Ehrenwerter Paladin. Ich verstehe eure Sorge als auch die eurer Gefährten, aber als Oberhaupt von Theramore kann ich es nicht zulassen das ihr einen Krieg mit der Horde auslöst. ...Es gibt noch einen anderen Weg. Nach allem bin ich immer noch eine Magierin der Kirin Tor. Ich werde euch und euren Gefährten ein Portal öffnen um den Weg zu verkürzen. Meine Magie ist jedoch durch den Kampf und die Belagerung geschwächt....weiter als Feralas werde ich keine Pforte erschaffen können. Von dort aus könnt ihr den Weg über Desolace und das Steinkrallengebirge nehmen. Es ist etwas länger als die Route durchs Brachland, aber die eindeutig sichere für uns alle.“

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