Chapter 4: The Art of War

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Belan Shi Lok Amir Maladath......“Gedankt sei dir Hand des Drachen“

Einen Augenschlag später öffnete im entfernten Silvermoon Eldrions Augen und eine sichbtare Zufriedenheit zierte seine sonst so gefühlslosen Gesichtszüge. Alles verlief genau wie geplant und am heutigen Abend war es soweit die bisherigen Missionen und Erfolge der Hochgeborenen zusammen zu tragen. So erhob er sich in einer anmutigen Bewegung von seinem Diwams, auf dem er bis eben Kontakt zum Aspekten des Todes hielt, und schritt die Stufen hinab in den großen Versammlungssaal aus dem bereits laute Stimmen zu vernehmen waren. Die Luft vibrierte förmlich vor arkaner Magie und hitzigen Wortgefechten, die als bald erstarben als er den Raum betrat. Zu jeden siebten Tag kamen die Elite von Eldrions Volk an diesen Ort zusammen um über den Fortverlauf ihrer Unternehmungen zu beratschlagen, neue Informationen auszutauschen oder ihren Wissensdurst über die Geschichte allen Seins bei ihren Anführer zu stillen. Auch wenn Eldrion nie offiziell nach Silvermoon zurückgekehrt war um von seinen Anspruch auf den Thron gebrauch zu machen geschweige denn den Unwissenden offenbarte wer er wirklich war, wußten dennoch nahezu jeder Einwohner Quel’Thalas um ihn. Selbst die Stadtwachen welche unter der Abwesenheit Kael’thas Sunstrider nun Lor’themar Theron unterstanden, wagten es niemals diese Versammlungen aufzulösen. Selbst dann nicht wenn die Schreie eines Sterbenden aus den Inneren des Gebäudes klangen, von einem der offensichtlich die Gunst der Sin’dorei verloren hatte. Es schien als wären jene die sein Siegel trugen, noch einen Schritt tiefer auf der Stufe zur Unterbittlichkeit gegangen, denn keiner von ihnen machte ein Geheiminis daraus das sie auch Blutelfen töten würden wenn diese sich als wie sie es nannten „schwach“ erweisen würden. Selten war jemand erpischt darauf dies auszutesten und das töten von ihren eigenen Blut gefiel sogar den Sin’dorei selbst nicht. Dennoch war es ein nötiges Mittel. Gnade war ein Luxus den sich ihr Volk nicht mehr leisten konnten. Zu oft wurden die Hochgeborenen in ihrer Geschichte von Schwachen ausgebeutet die sich an ihrer Macht laben wollten da sie selbst keine besaßen.

Nach der Auffassung der Sin’dorei hatte sich diese Schwäche der Niederen nun auch auf ihr Volk ausgebreitet und griff in Form von Hochelfenloyalisten, Anhängern der Naaru oder Sympathisanten der brennenden Legion um sich. Für Eldrion schienen die meisten dieser Geistesschwachen die Rettung aus diesen Moloch unmöglich und bevor er eine weitere Legion oder Geißel über sein Volk hinwegbranden sah, tötete er lieber eigenhändig jene die es nicht mehr wert waren Blutelfen genannt zu werden. Dies galt auch für die anderen Völker der Hochgeborenen wie die Naga. Grundsätzlich vernichteten die Sin’dorei jeden der sich ihnen wiedersetzte, gleich welcher Art, doch hieß die es nie das sie es immer mit der gleichen Begeisterung taten. Aber heute...in dieser Nacht sollte offenbart werden wie sie ihr Volk...wie sie alle Hochgeborenen mitsamt Azeroth reinwaschen würden. Wie mit einem Schlag sämtliches niederes Getier ausgemerzt werden sollte. Die verräterischen Nachtelfen, die verlogenen Menschen mitsamt der Allianz und die Horde mit all ihren viehischen Rassen. Umso größer war die Anspannung der Sin’dorei, die wie greifbar in der Luft für jeden lag, als ihr Anführer den Saal betrat. Absolut synchron und ohne einen Moment zu zögern, ging ein jeder auf die Knie um ihren Respekt gegenüber dem wahren Prinzen von Quel’Thalas zu bekunden. Wie aus einer Kehle, standhaft, stolz und machtvoll donnerte die Begrüßung durch die Halle und klang von der gewölbten Decke wieder. „Anu belore dela’na, mein Lord!“

Vor den geneigten Häuptern seiner Mitstreiter, nahm er seinen Platz ein, genau zwischen den vier Beherrschern der Kasten. Zu linken befanden sich zwei Elfenfrauen. Das feuerrote wallende Haar gepaart mit der grazilen Erscheinung und dem eisigen Nebel welcher konstant von ihren Körper ausging, lies unschwer Erzmagisterin Aileria Mondflamme erkennen. Die Anführerin der Kaste der Magister, bestehend aus Magiern und Hexern Der Sin’dorei. Direkt neben ihr stand eine weitere Elfe in nachtschwarzen Gewändern gekleidet. An einigen Stellen wurde die schwarze Seide nur durch silberne Runenmuster unterbrochen welche sich dann wieder verloren. Das Gesicht der Elfe war von einer tief hinunter gezogenen Kaputze verhüllt. Nur einige leicht gelockte schwarze Haarsträhnen waren neben ihren Kinn und zart geformten Lippen zu erkennen. Eine diffuse Aura ging von jener Person aus. Sie war sowohl beides, beflügelt wie auch verstörend. Als scheine die unendliche Hitze der Sonne und die unsagbare Kälte der Nacht durch das fragile Gefäß ihrer Fassade hindurch. Hochinquisitorin Kydaleen Dal’Taril, Anführerin der Sonnentemplar, der Priesterschaft des Sonnenkultes der Sin’dorei. Im starken Kontrast zu den augenscheinlich zierlichen Elfenfrauen, wirkten die zwei Elfen zu Eldrions rechter. Ein hochwachsener muskulöser Hüne mit langen blonden Haaren stand zur Rechten des Highlords. Sein Gesicht wirkte grimmig und von ungewohnter Härte. Glänzende Plattenpanzer aus Adamantium lastete auf ihn, sowie ein gewaltiges Zweihänderschwert welches an seinen Rücken hing. Blutlord Serbitar’Azar Veresi, Anführer der Blutritter der Sin’dorei und direkter Wächter Eldrions. Hingegen wirkte der Elf neben dem Blutlord, zwar auf den ersten Blick nicht so imposant, offenbarte aber dem genauen Beobachter der er nicht mindermachtvoll war. Gekleidet in eine nachtschwarze Lederrüstung legte sein Träger offensichtlich mehr Wert auf Geschwindigkeit und Präzision anstatt wuchtige Verteidung und zermalmende Schwerthiebe. Zwei kunstvoll und dennoch schlichte Dolche hingen am Halfter seiner Harnisch, was sein Augemerk auf Funktionalität wohl unterstrich. Wie die Erzmagisterin war auch sein Haupt von dichten langen roten Haar bedeckt welches in dünnen Stränen an seinen Wangen hinab verlief. Ein leichter Spitzbart gepaart mit dem raubvogelhaften Gesicht ließen ihn wie einen Drachenfalken aus den Eversong wirken. Waldläufer General Eranador Cloudwalker, Anführer der Weltenwanderer der Sin’dorei denen sowohl die Waldläufer wie auch Schattenklingen angehörten. Jeder von ihnen hatte im besonderen und außergewöhnlichen Maße den Sin’dorei gedient, was sie zu den Anführern ihrer jeweiligen Kaste machte. Dazu gehörte nicht nur blose Perfektion in ihrer Stärke oder außergewöhnliche Begabung, sondern auch das unumstößliche Vertrauen ihrer eigenen Kasten.

Langsam wanderte Eldrions Blick über die immer noch gesenkten Häupter seiner vier Anführer und schließlich über das eines jeden einzelnen Sin’dorei im Saal. Laut seiner Auffassung hatte er keinen von ihnen jemals als Untertan betrachtet sondern als Mitstreiter die an seiner Seite kämpften und für das woran sie alle glaubten. Jeder Blutelf der sich das Siegel der Sin’dorei verdiente, genoss das Vertrauen der Order und den Respekt ihres Anführers. Solange man dies jedoch nicht hatte, war man in den Augen eines der Order nicht mehr, als der verhasste Abschaum der Horde und Allianz. Anwärtern war es somit ihre Aufgabe sich über die Zeit des Feuers hinweg diese Privilegien zu verdienen. Die Sin’dorei hatten nichts übrig für Schwächlinge. Wer versagte fand den Tod, entweder durch die raue Realität Azeroths mit all ihren Gefahren oder durch die Hand der Order selbst, wenn er diese verriet. Ein letztes Mal glitten Eldrions Augen über die Reihen ehe er mit einer Handbewegung die Stille auflöste. „Selama ashal’anore, Sin’dorei! Erhebt euch und nehmt eure Plätze ein!” Wie geheißen erhoben sich alle aus ihrer Verbeugung und nahmen rings um einen pulsierenden Teufelskristall ihre Sitzplätze ein. Nur die Kastenlords selbst wie auch der Hochlord blieben vor ihnen stehen. Grüner Schein der von dem Dämon im Kristall ausging, tauchte die Gesichter der Anwesenden in unheimliches Licht. Stillschweigend lauschten sie den den Worten ihres Anführers. „Wie ihr wisst, neigen sich in diesen Moment viele unserer Teilziele ihren erfolgreichen Ende zu und somit treten wir einen Schritt näher an unsere rechtmäßige Zukunft. Doch seid wachsam unsere Feinde sind zahlreich und keinen von ihnen soll vorzeitig gestattet werden zu erkennen das sie nur Bauern in unseren Schachspiel sind. Beginnen wir zunächst mit den aktuellen Projekten. Lady Aileria, was kann uns die Kaste der Magister berichten?“

Mit ernster Miene und bestätigenden Nicken trat Aileria vor und ihr Gesicht schien dabei im Zwiespalt zwischen Freude und Wut, als sie ihr Wort an die Versammelten richtete. „Mein Lord, es ist uns gelungen die Modifikationen an Lady Sylvannas Seuche wie auch unserer eigenen Kreation nahezu zu komplementieren. Mit den baldigen Testläufen im Wald von Ashenvale, dürften wir dieses Ziel vollständig abgeschlossen haben. Allerdings gebe ich auch zu bedenken, das wir mehr Sklaven brauchen um die Wirkung der Seuche auf die niederen Rassen besser abzustimmen. Darum möchte ich an diesen Punkt Lady Kydaleen und die Sonnentemplar um größeren Nachschub bitten damit alles im Zeitplan verläuft.“ Ihr eisiger Blick den sie dabei Kydaleen zuwarf, sagte mehr als ihre wohlbedachten Worte, doch entlockten der Hochinquisitorin nur den Ansatz eines Lächelns als diese sich anschickte darauf zu antworten. „Sklaven, so massenhaft sie auch sind, wachsen nicht an Bäumen, Lady Aileria. Der Strom an Orks, Trollen und Tauren die wir für die Experimente der Magister beschaffen ist ausreichend und konstant. Vielleicht solltet ihr die Methoden eurer Versuche etwas verfeinern und die Lebensspannen der Kreaturen ausreizen anstatt sie nur ineffizient zu töten. Selbst euch muß klar sein, das auch ein idealistischer Narr wie Thrall, es bemerken würde wenn großflächig Mitglieder seiner treuen Horde verschwinden. Sicher wir könnten Durotar und Mulgore sehr viel mehr ...ernten, aber riskieren wir damit das die Horde oder auch andere Feinde vorzeitig von unseren Bemühungen erfahren was wohl kaum im Sinne von uns allen ist. Auch müßt ihr euch gewahr sein, das die Sklaven auch für andere Projekte aufgeteilt werden müßen. Erkundungen in Northrend ohne unsere eigenen Leute zu gefährden sind Teil davon , genau wie die Unterwerfung neuer Machtquellen.“

Ihre Worte waren hart und ungeschönt, welches den indirekten Seitenhieb ihrer Worte nur bestärkte und der Erzmagisterin weitere wütende Blicke entlockte. Bevor jedoch sie eine entsprechende Gegenantwort zurückschleudern konnte schritt Eldrion ins Gespräch ein. „Ich gehe davon aus das ihr mit eurer letzten Bemerkung die Erschaffung eigener Dämonenjäger und Todesritter meint, Lady Kydaleen. Sagt wie es um diese Projekte steht.“ Abermals nickte sie leicht, verwies jedoch auf einen der Elfen dir in ihrer Nähe zwischen anderer ihrer Kaste saß. „Schattenwirker Elethar Anarion, ist der Aufseher dieser Expeditionen. Er wird euch besser antworten, mein Lord.“ Im selben Moment erhob sich der genannte Elfe und verneigte sich tief. Ebenso wie seine Herrin war auch er in dunkle Priestergewandung gekleidet, die aber weitaus weniger kunstvoll wirkte. Etwas war darüber hinaus anders, wie Eldrion schnell bemerkte als er die Aura des Elfen wahr nahm. Sie war kalt...keine Kälte wie die Eismagie der Magier, sondern kalt als wäre dort nichts. Es war eindeutig dieselbe Kälte wie sie auch von Lady Kydaleen ausging, aber diese hier war ungefiltert und es gab keinen lichten Konstrast dazu in seiner Präsenz. Schattenwirker Elethar Anarion war ein Schattenpriester, jener Teilpriesterschaft der Sonnenpriester die sich auf Enulaia Göttin der Sonnenfinsternis spezialisierten. Ähnlich wie Nekromanten der Geißel oder Hexenmeister der Legion verwendeten auch die Schattenpriester dunkle Kräfte die aber auf keine der genannten Quelle zurückgriff. Das verhüllte Gesicht des Schattenwirkers deutete ein sadistisches Lächeln an, als er Worte formte.

„Mein Lord, ich kann freudig verkünden das wir große Fortschritte bei der Entschlüsselung der Geißelmagie gemacht haben. Es kam uns sehr zu gute das die Nekromantie in ihren Ursprüngen eigentlich der Dämologie der Legion entsprang und somit die ehrenwerten Hexenmeister von Lady Ailerias Kaste uns eine große Hilfe waren. Laßt mich euch einige Fortschritte demonstrieren.“ Seine Worte waren klug und ohne Unterton gewählt als auch sorgten sie für eine Beruhigung zwischen den eben noch feindseeligen Blicken der Sonnentemplar und Arkanisten. Nichts zuletzt das was er ihnen nun demonstrierte lenkte den Fokus aller Anwesenden auf etwas völlig neues. Aus einem kleinen Beutel der an seiner Robe hing zog Elethar eine handvoll eines grau-schwarzen Pulvers und lies ihn vor sich auf den Boden fallen. Mit derselben Hand deutete er auf den Staubhaufen der sich augenblicklich auszudehnen begann. Es formten sich Knochen aus Staubkörnern die einandern anzogen, diese wiederum legten sich aneinander. Stück für Stück formte sich vor den Augen der Sin’dorei ein humanoides Skelett das aus seinen leeren Augenhöhlen die Versammlung anzustarren schien. Fades blasses grünes Licht ging von den wiedernatürlich belebten Gebeinen aus, während Elethar seinen Vortrag fortführte. „Wir sind mittlerweile in der Lage die Nekromantie bis zu einen gewissen Grad zu beherrschen und niedrigere Kreaturen des Untodes zu fertigen. Allerdings eigenen sie sich kaum besser als die normalen Sklaven höchstens als Massenschild. Unglücklicherweise scheint es einen letzten Zauber zu geben der nur dem Lich König selbst oder seinen treuesten Adjutanten bekannt ist um wirklich machtvolle Untote zu erschaffen...oder besser gesagt die Magie der Untoten komplett zu unterwerfen. Wie meine Gebieterin bereits einwarf, ist hier die Verteilung der Sklaven ebenfalls ein Problem. Für die Experimente um Geißelkräfte zu übertragen verwenden wir derzeit vor allem Orks. Diese grünhäutigen Bastarde haben eine hohe Schmerztoleranz und lange bevor die Geißel erschien war es schließlich die Horde die die ersten Todesritter erschuf. Es ist nur logisch das wir sie als Testobjekte vor allem anderen Sklaven vorziehen. Solange wir jedoch nicht vollständig die letzten Rätsel entschlüsselt haben werde ich keine Tests an Blutelfen oder gar Mitglieder der Sin’dorei vornehmen. Ich möchte daher euch und meine Gebieterin für die Erlaubnis eines..sagen wir direkten Weges bitten.“

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