Chapter 4: The Art of War

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Laute hastige Schritte waren über den langen Korridor des königlichen Viertels zu hören, die sich zielsicher dem Thronsaal näherten. Einige der Schreckenswachen, die persönliche Elite der dunklen Fürstin blickte auf. Aus den entstellten Gesichtern der Untoten blickten die geisterhaft leuchtenden Augen dem Eingang des Thronsaals entgegen, ihre Waffen im Anschlag haltend. Bereit jeden zu töten der sich der dunklen Fürstin zu nähern. Als sie einen der ihren erkannten, löste sich dieser Griff jedoch und liesen ihn passieren. Das reibende Geräusch von Knochen die übereinander reibten war unmissverständlich zu hören als der Wiedergänger die Stufen zu seiner Gebieterin hinauf eilte, kurz bevor ihn ein gewaltiger geflügelter Schatten den Weg versperrte. „Was willst du von der Fürstin? Lady Sylvannas ist beschäftigt.“ Donnerte die furchteinflößende Stimme als der Nathrezim, der Schreckenslord, seine Klauenfinger auf die Wache richtete. Ein normaler Mensch wäre wahrscheinlich vor Angst gestorben, doch da der Untote keine solchen Emotionen mehr besaß schüttelte er nur unbeeindruckt den Kopf. „Verzeiht, Majordomo Varimathras. Jemand möchte die dunkle Fürstin sprechen.” Plötzlich umschloß die große Klauenhand des Dämons den Kopf des Verlassenen und begann zuzudrücken. „Du jämmerliches Insekt! Was glaubst du wen du vor dir hast? Wenn die dunkle Fürstin beschäftigt ist wirst du es mir zuerst sagen müßen.“

Die Schreckenswache war zu sehr damit beschäftigt dem gewaltigen Druck der Dämonenpranke zu entkommen, als das er antworten konnte. Er konnte zwar keinen Schmerz spüren wie ein Lebender, doch wußte er wenn der wütende Schreckenslord weiter zudrückte, wäre seine Existenz so widernatürlich sie auch wahr, beendet. „Laßt ihn los Varimathras! Wenn er sogar euren Zorn in Kauf nimmt um mir diesen Besuch anzukündigen, muß es wohl jemand sein der meine Aufmerksamkeit verdient!“ Sylvannas geisterhafte Stimme schnitt durch die Luft wie sonst ihre präzisen Pfeile und auch wenn man unschwer den wiederwillen des Nathrezim erkennen konnte, lies Varimathras von dem Boten ab. Gerade als dieser seine Kunde aussprechen wollte, betrat eine Gruppe aus 4 Blutelfen den Thronsaal. Unschwer waren bei dreien von ihnen die schwarzen schweren Rüstungen mit blutroter Umrandung zu erkennen, sowie der Sonnenphoenix auf ihrer Brust. Einer von ihnen hatte eine zusättzlich verzierte Rüstung, die ihn als Anführer dieser Blutritter zeigte. Noch mehr aber richtete sich das Interesse der Banshee Königin auf den vierten Elfen der in einer gepanzerten Robe aus Schatten und Feuer näher kam. Nachtschwarzes langes Haar flossen wie ein dunkler Strom über seine Schultern und das markante Gesicht ließen keinen Zweifel zu. Selbst die nun grün brennenden Augen kannte sie noch allzu gut. Jetzt lag genauso wenig Emotion und Mitgefühl in ihnen wie in Sylvannas eigenen. „Prinz Eldrion Vhel’kur Sunstrider. Es scheint das dieser Tage viele Totgeglaubte wiederkehren. Ihr habt euch verändert, mein Prinz.“

Ihre Betonung des Titels klang anders als die seiner Mitstreiter. Es war weniger Ehrfurcht oder Ergebenheit, sondern viel mehr aufrechter Respekt eines Gleichgesinnten und Gleichgestellten. Nach allem war sie genauso wenig wie er die Person die sie damals war wo sie sich zuerst begegneten. Eldrion entgegnete mit einem bestätigen Lächeln. „Das selbe kann ich von euch ebenso sagen, Milady. Lady Sylvannas Windrunner, ehemalige Waldläufer Generälin von Quel’thalas und jetzige dunkle Fürstin der Verlassenen. Ihr habt euch ebenso verändert.“ Er musterte sie eindringlich bevor er fortfuhr. „Zum positiven meine Teuerste. So schön wie damals aber ohne jegliches Gefühl wie ich wohl selbst.“ Bei jedem anderen hätte eine solche Aussage den sofortigen und äußerst schmerzvollen Tod bedeutet, denn wie ihre Untertanen auch, sah sich Sylvannas selbst als vom Schicksal verflucht. Wenn noch irgendwas ihr untotes Herz füllte dann war es Gram und Hass, über die Unveränderbarkeit des untoten Fluches...aber auch etwas wie Schuldgefühl das sie Quel’thalas damals nicht vor der Geißel beschützen konnte. Dies war nun bei Eldrion anders, wie in sich selbst spürte sie nichts in ihm. Keine Regung...keine Emotion und keinen Unterton seiner Worte. Wahrhaftig sagte er das was er meinte und wie damals spürte sie etwas längst vergessenes in ihrer Brust...das Gefühl das jemand „Gleiches“ vor ihr stand, in all seinen Schrecken.

„Ich dachte mir bereits damals das die Geschichte eures Vaters nur die halbe Wahrheit war. Die anderen sahen es vielleicht nicht, aber ich sah Angstschweiß auf seiner Stirn als er von eurem Tod berichtete. Der König muß ja einen guten Grund gehabt haben, seinen eigenen Sohn für Tod zu erklären und zu wissen was diese Botschaft auslöst. Prinz Kael’thas ist kurz danach ebenfalls nach Dalaran verschwunden, was nicht gerade den Schock unseres Volkes beschwichtigte. ......Aber ich nehme nicht an ihr seid gekommen um über alte Zeiten zu diskutieren. Nicht wahr, Lord Eldrion?“ Ein weiteres Mal entlockten ihre Worte ihm ein amüsiertes Lächeln und Zustimmung. „Heute wie damals ist euer Verstand so scharf wie eure Klingen, Lady Sylvannas. Ich denke unsere gemeinsame Freude des Wiedersehens wird sich noch weiter erheben wenn ich euch sage weshalb ich hier bin. Doch..,“ Seine Ausführungen endeten abrupt als sein Blick auf Varimathras fiel. „..wie ich sehe haltet ihr euch sehr unbeständige Haustiere. Was ich euch unterbreiten will, will ich NUR euch unterbreiten, wenn ihr erlaubt.“

Noch immer wütend durch das Verhalten der Schreckenswache, schleuderte Varimathras augenblicklich einen Schattenblitz dem spöttischen Blutelf der diesen mit einem arroganten Lächeln absorbierte. „Glaubst du, DU kannst dich mit der Macht eines Nathrezim messen, kleiner Sterblicher?! Ich bin Varimathras, Großvizier von Undercity und verlange das du mir Respekt zollst wer immer du..Argh!“ Der Aufschrei des Dämon hallte durch die gesamte Halle, als ein Pfeil von rechts sich durch seinen ausgestreckten Arm bohrte, sowie zwei weitere welche seine Oberschenkel durchschlugen. Mit lauten Getöse sackte der Dämon auf die Knie. „Und DU Varimathras, zollst meinen Gästen Respekt. Vergess niemals wem du gehörst.“ Die Warnung von Sylvannas war unmissverständlich, gleich was Varimathras von diesen Blutelfen hielt, seine Herrin wollte es hören. Sichtlich belustigt beobachtete Eldrion und seine Begleiter das Schauspiel ehe er seine Rede fortührte. „Wie ich schon sagte, Milady. Das was ich euch unterbreiten möchte ist nur für eure Ohren bestimmt und nicht für ein schändliches kleines Haustier der brennenden Legion. Für einen Diener ist euer Spielzeug sehr vorlaut, Teuerste.“ Wie immer wußte der Anführer der Sin’dorei genau um die Wirkung seiner Worte und genoss den Anblick wie Varimathras Gesicht vor Hass und Rachedurst noch fratzenhafter verzog als es ohnehin schon war. Zwar wußte Sylvannas das dies ihr weitere Missgunst ihres intriganten Großviziers einbrachte, doch wußte sie ebenso das es etwas außerordenlichtes sein mußte was der totgeglaubte Prinz ihr persönlich anbieten wollte. „Varimathras, ich hörte das Apothekarier Putress euch die späteste Version der Seuche vorführen sollte. Ich wünsche das ihr mir danach Auskunft darüber gebt. Geht nun“

Knurrend wie eine Höllenbestie die kurz vor der Explosion stand, zog sich der Schreckenslord die Pfeile aus seinen Gliedmaßen und verließ wütend den Thronsaal. Eldrion wandte sich dabei an seine Begleiter um. „Lord Serbitar, ich möchte das ihr und eure Blutritter dieses Insekt begleitet. Wir wollen doch nicht das es die Freiheit des Fliegens erfährt.“ Ein bösartiges Lächeln glitt über Serbitars Gesicht als er seinem Herrn zunickte und mit seinen beiden Blutrittern dem Schreckenslord folgte. Jetzt waren in der Tat nur noch Eldrion und Sylvannas im Thronsaal. Ohne den Blick von ihr zu lassen umschritt er langsam die dunkle Fürstin die bewegungslos hörte was er anzubieten hatte. „Wir wissen das eure Waffe, die Seuche, kurz vor ihrer Vollendung steht, Milady. Wir wissen ebenso das ihr ein Problem habt, selbst bei rechzeitiger Fertigstellung sie großflächig zu verteilen wie die Geißel. Ich möchte euch darum bei euren Projekt meine persönliche Hilfe als auch die meiner Sin’dorei zur Seite stellen.“

Sie verschränkte die Arme und blickte ihn ernst an, als er vor ihr zum stehen kommt. „Einige Dinge ändern sich nie, Lord Eldrion. Genau wie damals bin ich der Ansicht das man sich Respekt und Anerkennung verdienen muß. Weder ihr noch ich sind diejenigen die wir damals waren. Also...warum sollte ich euch trauen und euch an unserer größten Entwicklung teilhaben lassen?“ Als Antwort öffnete er seine Hand indem sich ein Kristall materialisierte. Ein Seelensplitter wie Sylvannas erkannte. Mit ernsten Augen legte er ihr diesen in die Hand. „Exakt, Milady. In dieser Ansicht sind wir ebenfalls gleich geblieben. Ich gebe euch dies und eine Aufzeichnung was damals wirklich in Quel’thalas geschah als Beweis das ihr mir trauen könnt. Nutzt den Kristall, er wird es euch bestätigen.“ Seitdem sie von den Toten auferstanden ist, spürte Sylvannas neue Energien in sich. Die Kräfte der Natur hatten sie aufgrund ihrer unnatürlichen Existenz verlassen, aber eine neue Energie trat an diese Stelle welche die frühere Waldläuferin immer besser zu nutzen wußte. So wurden damals aus den ursprünglichen Waldläufern, im Untot Dunkelläufer. Jäger die anstelle der Kräfter Natur nun jene der Nekromantie benutzen um ihre Pfeile tödlich ins Ziel zu bringen. Lady Sylvannas war die erste dieser neuen Kriegerkaste ihres Volkes und folgerlich war ihre Kunst der Nerkomantie schon so ausgefeilt das mancher Totenbeschwörer nichts gegen sie war. Jetzt nutze sie dies dunkle arkane Wissen um in die Tiefen des Seelenkristalls zu tauchen. Diese Essenz...sie war ihr vertraut, das spürte sie beim ersten Kontakt. „Zendarin..,“ sowie sie den Namen ihres verblichenen Cousins aussprach strömten seine Erinnerungen auf sie ein. Sie sah Grim Batol...den Plan den er zusammen mit Sintharia verfolgte und dann... Sylvannas wollte es erst nicht wahr haben, doch Seelenergie lügt nicht. Die letzten Augenblicke seiner Existenz erschienen vor ihrem geistigen Auge...und sie sah wer ihn ermordete. „Veressa...meine Schwester..“

Es waren nur wenige Sekunden und dennoch war die sonst so gefühlslose Anführerin der Verlassenen für einen Moment erstarrt. Der Seelensplitter glitt aus ihren Fingern und fiel klirrend zu Boden. Erst als Eldrions Hand sich auf ihre Schulter legte und er in ihre geöffnete Hand eine versiegelte Schriftrolle gab, löste sich ihre Starre. „Wir haben fiele gemeinsame Feinde..selbst jene wo wir es eigentlich nicht gerne wären, aber sie uns keine Wahl lassen. Verrat aus der eigenen Familie ist etwas weiteres was uns verbindet, meine Teure. Dies hier sind die Aufzeichnungen was damals mit mir wirklich geschah. Zusammen mit dem Seelensplitter eures schändlich getöteten Cousins, hoffe ich das ihr dies als Zeichen des Vertrauens anerkennen werdet. Wenn ja, werde ich euch sagen wie wir euch helfen können.“ Sylvannas Hand ballt sich zu einer Faust um die Schriftrolle und ihr Blick gleitet an Eldrion vorbei ehe er auf dem Seelensplitter am Boden haften bleibt. „Was schlagt ihr vor Lord Eldrion?“

„Wie ich schon erwähnte, ist uns das Problem bekannt das eure Untertanen die Seuche nicht großflächig einsetzen können. Ich biete euch also an durch einen äußerst begabte Ingenieur der mir folgt, dieses Problem zu beheben, natürlich in direkter Zusammenarbeit mit euren Apothekariern. Weiter bieten wir euch an eure Seuche auf magischer Ebene zu verstärken um ihre Wirkung zu verfielfachen. Hierfür stellen ich euch das gesamte arkane Wissen meiner Magister zur Verfügung. Außerdem ist uns ebenso bekannt das ihr Schwierigikeiten habt gegen die Übermacht der Geißel zu bestehen, da ihr nicht über Nekromanten wie sie verfügt. Es wird euch vielleicht interessieren, das wir derzeit dabei sind die Geißelmagie völlig anzueignen um damit eigene Todesritter zu erschaffen. Ich kann mir gut vorstellen das wir dies Wissen auch mit euren Volk teilen.“ Er hatte in der Tat ein sehr überzeugendes Angebot vorbracht, aber wußte Sylvannas das die Blutelfen und vor allem die Sin’dorei auch eine entsprechende Gegenleistung verlangen würden, so verhärtete sich schnell ihre Gesichtszüge wieder. „Was verlangt ihr im Gegenzu dazu, Lord Eldrion? Ich nehme nicht an das ihr dies aus Großzügigkeit tun werdet.“

Abermals nickte er kalt lächelnd. „Wie immer ist euer Verstand eure stärkste Waffe, Milady. Wir verlangen im Gegenzug zwei Dinge. Zum einen eine ausreichende Probe eurer perfektionierten Seuche für eigene Experimente...und zum anderen wollen wir den Ort wählen wo die ersten Testläufe unseres gemeinsamen Projektes durchgeführt werden. Natürlich wird dies unter eurer Führung geschehen, darum möchte ich euch bitten mir einige eurer fähigstens Apothekarier hierfür zur Verfügung zu stellen.“ Das Angebot schien perfekt und gerecht zu sein. Wo die Testläufe stattfinden sollten war im Prinzip gleich, da seine Effizienz gegen alle Völker der Allianz wie auch Geißel getestet werden mußte. Die Aussicht alle Verräter auf einen Schlag zu beseitigen und ihrem Volk einen rechtmäßigen Platz auf Azeroth zu sichern, lies sie nur kurz überlegen ehe sie zustimmte. „Ich entsende euch Dunkelsprecher Malphas, einen sehr mächtigen Hexenmeister und seinen Gefährten Nalphas Schattenpriester des Kults des vergessenen Schattens. Sie beide sind sehr mächtig und einige der besten Apothekarier die an der Seuche arbeiten. Doch sagt mir welches Ziel habt ihr für die Testläufe euch vorgestellt?“

Wie zwei Pforten in den Maelstrom selbst, flammten seine beiden grün brennenden Augen auf, als sie ihre Frage stellte. Langsam näherte sich sein Haupt dem ihren und seine Lippen flüsterten fast schon teuflisch in ihr Ohr. „Ein besonderes Ziel, Milady. Eines das unseren niederen naturverliebten Vettern zeigt das wir nicht vergessen haben wer vor 10000 Jahren gegen uns rebellierte. .....Das Reich der Kaldorei..der Nachtelfen. ....Hn..ich will das wir die Seuche im Wald von Ashenvale testen.“

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