Chapter 5: Yggdrassil, the Crown of Wisdom

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Bei dem Gedanken verzog Aileria sichtlich ihr sonst so makeloses Gesicht. Sie konnte sich ausmalen was dieser schwächliche ehemalige Priester zu erleiden hatte wenn sich die Hoch Inquisitorin seines Geistes annahm. Die Fähigkeit der Gedankenmanipulation war immer schon eine besondere Fähigkeit der Sonnentemplar gewesen und selbst das die Erzmagisterin diese eigenartige Form der Magie nie ganz zu deuten wußte konnte sie getrost darauf verzichten sie am eigenen Leib einmal zu spüren. Ihre Sinne richteten sich wieder auf Eldrion der nachdenklich seine Hand betrachtete bevor er ihren Blick erwiederte. „...Die Wahrheit, Lady Aileria, ist das ich im Sterben liege. Ich sterbe bereits seitdem Tag als ich von meinen eigenen Blut verraten wurde..von allen denen mir etwas bedeuteten. Damals starb bereits die Naivität das Mitleid, Gnade und Emotionen teil unseres Volkes sein sollten...und nun folgt langsam meinen Körper in die endlose Finsternis. Mit jedem Zauber den ich webe..mit jedem Schritt den ich gehe, bewege ich mich näher auf den unvermeindlichen Tod zu. Und dank der gnadenlosen Ignoranz und Intriganz Zohars fristete ich die meiste Zeit dir mir noch verblieb in einem Gefängnis jenseits aller Existenz.“ Schweigend zog er den Handschuh wieder über die entstellte Hand und lies seinen Blick wieder auf Nihilus wandern. Zunächste wußte die Erzmagisterin nicht ob sie diese Frage stellen sollte, aber gemessen am Fortschritt dieses Projekts war es essentiell. „Mein Lord, ...wieviel Zeit verbleibt uns noch?“ Abermals lächelte der Hochlord amüsiert und schüttelte den Kopf. „Einige Monate...bestenfalls 1 oder 2 Jahre. Selbst ich kann schwer bestimmen wann die Grenzen meines jetzigen Körpers überschritten sind. Aber wie ich sehe sollte die verbliebende Zeit mehr als ausreichend sein um Nihilus zu vollenden. Dieser neue perfekte Körper wird meine Macht und meinen Willen tragen können mit all seiner Glorie....“

Sie nickte leicht und richtete ebenfalls ihr Augenmerk wieder auf Nihilus während ihre Worte weiter an den Prinzen gerichtet waren. „Ich habe gehört das unser Pakt mit Lord Deathwing geglückt ist. ...Aber glaubt ihr wirklich das er uns auch nur ein einzigen Drachen des Zwielichtschwarms überlässt, wenn sie fertig gestellt sind?“ Er lachte laut auf was so plötzlich wie es ertönte auch wieder zu einem belustigten Schmunzeln erlosch. „Ich sehe ihr seid wieder über alle Maßen gut informiert, Lady Aileria. Natürlich glaube ich nicht das der Aspekt des Todes seine größte Schöpfung mit uns teilen will. ..Zumindest nicht freiwillig. Genauso wenig wie das er wirklich glaubt das wir dies aus guten Willen zu seinen Schwarm tun. Wir und Lord Deathwings Brut sind uns in vielen Belangen sehr ähnlich wie mir scheint. Hn...aber auch so hat dieser Pakt seine Vorteile. Der schwarze Drachenschwarm wird uns unbehelligt lassen, zumal wir ihre einzige verläßliche Quelle derzeit sind um an Drachen und Eier des Netherschwarms zu gelangen. Es wäre gegen ihre eigenen Interessen sollten sie uns in irgendeiner Form stören. Ungeachtet davon, ist der Erdwächter im Zugzwang. Der Dunkle, hat sich aus guten Grund weder seinen Kindern noch seiner verschiedenen Gefährtin offenbart. Alle glauben er ist tot und in diesen Glauben will er sie belassen. Der schwarze Drachenschwarm ist dafür bekannt das sie sogar nicht vor der Opferung ihrer eigenen Art zurückschrecken um ihre Ziele zu erfüllen. Lord Deathwing bildet dabei keine Ausnahme. Sowohl Onyxia wie auch Nefarian sind ihm egal..ihre Experimente sind Fehlschläge. Nein....wenn er die ersten Zwielichtdracheneier perfektioniert hat wird er sie an einen Ort bringen wo sie keiner vermuten würde..solange bis er genug seines neuen monströsen Schwarms erschaffen hat um Azeroth anzugreifen. ....Aber bis es soweit ist, ist sein größter Schutz der vorgetäuschte Tod. Im Moment kann er unbehelligt seine neuen Kinder erschaffen und sein Projekt vorantreiben, aber sobald die anderen Drachenschwärme davon erfahren würden hätte er in seiner gegenwärtigen Lage kaum die Möglichkeit die anderen Aspekte abzuwehren. Genau das ist unser Trumph. ....Wenn der Dunkle damit beginnt die ersten Eier seines Zwielichtschwarms aus Grim Batol für Feldversuche zu verschieben....an einen Ort wo sie mehr angreifbar sind, werden WIR zuschlagen und uns der wertvollen Eier bemächtigen. Die Zwielichtdrachen werden uns würdige Gefährten und Schwingen sein. Wenn wir haben was wir brauchen....soll die Drachenkönigin Alexstrasza erfahren wo sich ihr Erzfeind versteckt hält.“

Ein diabolisches Lächeln glitt über die Lippen beider bei dem Gedanken. Alles war bis ins Detail geplant.....Selbst der furchteinflößende Aspekt des schwarzen Drachenschwarms würde den Bruch des Paktes erst bemerken wenn es zu spät sei und nicht mal die Sin’dorei selbst würden sein Gegner sein, sondern seine ebenbürtigen Geschwister der anderen Schwärme. „Ihr habt wie immer an alles gedacht. Nicht wahr, mein Lord?“ Die neue Stimme die leise Brudeln der Magmabecken durchschnitt, kam unerwartet aber nicht unerkannt. Die Konturen einer weiteren Blutelfe schälten sich aus dem nebulösen Zwielicht der Schmiede. Sie war ganz in eine edle schwarze Robe gekleidet, welche durch silberne Runen und Verschnörkelungen verziert war. Eine Kaputze welche tief ins Gesicht ragte lies nur einen Blick auf die zarten weiblichen Lippen zu. Ebenso wie die Erzmagisterin zuvor ging sie neben dem Blutelfenprinzen in die Knie und neigte ihr Haupt. „Anu belore dela’na, Lord Eldrion.“ Mit einer knappen Handbewegung gebot er ihr aufzustehen und nickte ihr wohlwollend zu. „Anu belore dela’na, Lady Kydaleen. Was führt die Hoch Inquisitorin der Sonnentemplar hierher?“

Kydaleen lächelte soweit es der Lichtschein auf ihren verhüllten Gesicht zulies...es war ein kaltes Lächeln wie das eines Sin’dorei würdig. „Ich dachte mir bereits das ihr hier seid, mein Lord. Waldläufer General Eranador hat mir berichtet das ihr auf den Weg hierher seid als er gerade zu seiner von euch gestellten Mission aufbrach.“ „Ja unsere Weltenwanderer haben die Spuren des Artefakts vom Ashenvale bis in den Duskwood in den östlichen Königreichen verfolgt. Die Hinweise verdichten sich, das die Sense der Elune sich noch dort befindet. Sollte das der Wahrheit entsprechen werden wir sie bald in unseren Händen wissen.“ Daraufhin verschränkte nun die Erzmagisterin die Arme vor der Brust ohne den Blick von der Sphäre zu lassen. „Verzeiht, mein Lord, aber ich dachte die Sense der Elune kann von uns nicht verwendet werden?“ Ohne das Eldrion ihr darauf antwortete lächelte Kydaleen leicht und obwohl ihr Gesicht verhüllt war konnte man erahnen das ihr Blick sich fragend auf dne Hochlord richtete. „Ich nehme an das ist der Grund warum wir soviel Zeit und Aufwand auf diese kümmerliche Allianzgruppe in Kalimdor verschwenden, die uns stören wollen?“

„Ich bin erfreut das die Anführerinen zweier unserer Kasten so aufmerksam die Zusammenhänge verbinden. Aber ich denke jeder von uns weiß das wir niemals sinnlos Ressourcen oder Zeit an eines unserer Projekte verschwenden. Noch ist es zu früh alles zu offenbaren, aber ich muß gestehen das ihr in einen Punkt recht habt. Wäre diese kleine Gruppe die uns in Theramore trotzte belanglos würden wir kaum solche Mittel auf sie verschwenden, selbst wenn sie die Allianz alamieren würden. Der effizienteste Weg wäre sie einfach zu töten...aber da sie über ein gewisses Potential zu verfügen scheinen sah ich davon ab.Es war selten das die Hoch Inquisitorin als auch die Erzmagisterin verwirrte Blicke austauschten, aber als Eldrion weitersprach schien die Erklärun rasch zu folgen. „Ich habe in die Seelen dieser drei Anführer der Gruppe geblickt. Auf den ersten Blick scheinen sie uninterssant..niederes Pack zu sein. Doch zu meiner Überraschung gab es mehr zu finden als das Auge offenbarte. Vor allem die Kaldorei ist überaus interessant für mich.“

„Diese schäbige Druidin?! Was ist an ihr besonders das sie eure Aufmerksamkeit verdient, mein Lord? Sie ist ebenso eine Verräterin wie der Rest der Kaldorei.“ Die Bestürzung in Ailerias Stimme war unüberhörbar und jedem anderen hätte der Hochlord wohl für einen solchen Ausbruch das Fleisch aus dem Gesicht gebrannt, aber war in diesen Punkt ihr Unglaube mehr als verständlich. Seit dem Krieg der Ahnen bestand ein großer Groll zwischen den Nachkommen der Hochgeborenen und den normalen Kaldorei die sie aus Kalimdor vertrieben hatten. Gerade die Druiden waren aus der Sicht der Hochgeborenen für diesen Verrat des Nachtelfenvolkes gegen ihre Adelskaste verantwortlich. „Es ist mehr an dieser Kaldorei als ihr glaubt, Lady Aileria. Als ich in ihre Seele blickte....es war als wäre etwas dort deplatziert. Ihre Kräfte..ihre Erscheinung...all das war jene einer Druidin...aber sie glaubt nicht in ihren Herzen an den toten Waldgott oder den verschwundenen Erzdruiden. Zudem spürte ich einen tiefen Hass...gegen viele ihrer eigenen Kaste. Aber das was sie wirklich besonders macht liegt selbst für ihren eigenen Geist verborgen. Ihre Aura...ihre Essenz....etwas ist anders...anders als die normaler Nachtelfen. Noch bin ich nicht gänzlich sicher wie ich dies zu deuten habe, aber diese Ungereimtheit macht sie so interessant das sie meinen persönlichen Fokus obliegt.“ Die anschlagende Rage in Ailerias Stimme hatte sich so schnell gelegt wie sie kam und wich mit seiner Erklärung einer stummen Zustimmung. Sie und Kydaleen wußten, das der Prinz niemals seine Aufmerksamkeit Belanglosigkeiten widmete. In der Tat mußte diese Druidin etwas ganz Besonderes sein, wenn er persönlich ihr seine Aufmerksamkeit widmete. Für ihn selbst schien damit die Frage vorerst geklärt zu sein, denn er wandte sich direkt wieder Kydaleen zu. „Nun Lady Kydaleen, ihr seid mir noch eine Antwort schuldig. Warum wolltet ihr mich aufsuchen?“

Sie verneigte leicht ihr Haupt ehe sie antwortete: „Ich komme zu euch aus zwei Gründen, mein Lord. Zum einen wollte ich euch informieren das mein Ritual an Shan’do Zohar abgeschlossen ist und ich fragen wollte wie wir weiter mit diesen Ungeziefer verfahren. Desweiteren freut es mich euch berichten zu können das Schattenwirker Elethar erfolgreich war. Seine Infiltration der Geißel verlief wie von ihm gedacht und er konnte die letzten fehlenden Fragmente zur Entschlüsselung der Nekromantie sicher stellen. Ich habe seinen Geist persönlich überprüft. Es besteht keine Verbindung zum Lich König. Seine Vorsichtsmaßnahmen waren also ausreichend...oder der Lich König war ausreichend abgelenkt das er dies nicht bemerkte. Nachdem wir sicherstellen konnten das Elethar wirklich der ist für den er sich ausgab, erteilte ich ihm die Erlaubnis mit der Ausbildung unserer ersten eigenen Todesritter zu beginnen.“ Ein geradezu freudiges Lächeln entlockten diese Neuigkeiten dem Hochlord. „Ausgezeichnet, Lady Kydaleen. Ich möchte das unverzüglich ein Testlauf beginnt. Entsendet Todesritter Elethar in die Desolace, er soll unseren Freunden von der Allianz einen würdigen Empfang bereiten. Vor allem dieser kleine naive Mensch...dieser Paladin der so sehr an das Gute und sein heiliges Licht glaubt. ....Elethar soll sich vor allem seiner annehmen und seinen Glauben ein wenig ins Wanken bringen. Was meinen verräterischen Shan’do betrifft, möchte ich das ihr ihn an einen Ort frei laßt wo seine Bestrafung am besten zur Geltung kommen wird.“ Einige Augenblicke überlegte Eldrion bevor ihm ein passender Ort in den Sinn kam. „Hillsbrad...laßt diesen Wurm in der Nähe von Soutshore frei und informiert den treuen jungen Sevotharte darüber das sein ehemaliger Ziehvater nicht nur ein Verräter sondern auch bald ein Mörder ist. ...Und das dieser intrigante Abschaum das Leben seines Prinzen bedroht hat. Spätestens wenn er ihn in Hillsbrad findet..wird er keinen Zweifel haben. Ja...ich habe mir für Zohar was ganz Besonderes als Strafe erdacht...“

Noch einen Moment wartend blickten ihn die Anführerin seiner Arkanisten und Priesterschaft an, aber als sich abzeichnete das er dies nicht weiter erklären würde, verneigten sich Beide knapp und verließen das Gewölbe. Nur Eldrion blieb ihm bedrohlichen Schein seiner baldigen Wiedergeburt. „Selbst mein Tod...ist Teil des großen Plans... Bald....sehr bald werden die Hochgeborenen mit aller Macht wiederkehren...“

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