Chapter 5: Yggdrassil, the Crown of Wisdom

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„Interessant..ich hätte nicht gedacht das du ihn besiegen könntest, Wurm. Bedenke aber das ich das nächste Mal nicht so gnädig sein werde dir eine Chance noch einen Hinweis zu geben. Eure Welt ist bereits am Untergehen und die neue perfekte Welt der Hochgeborenen ierhebt sich am Horizont. Kommt und findet unser Geschenk im Ashenvale Forest...ihr werdet es verstehen und wie unbedeutend ihr doch seid in unseren Plänen.“ Keine Regung außer einem sadistischen von Vorfreude verzogenen Lächeln zeigte der Todesritter als sich hinter ihm wie aus dem Nichts eine schwarze Pforte öffnete und ihn verschlang. Alles was zurückblieb war das Heulen des Windes der durch die Schlucht zog. Heb mich auf......ich kann dir Macht geben.....du wirst stärker sein als je zuvor.... Erschrocken fuhr Ayures herum. Wer hatte da gesprochen? War es Einbildung gewesen? Aber er hatte deutlich Worte vernommen. Sei mein Meister....heb mich auf...du sollst die Kraft bekommen..sie zu besiegen..alle die dich bedrohen... Ungläubig hafteten sich seine Augen auf das schwarze Schwert was Seruya zurückgelassen hatte. Die Stimmen kamen aus der Klinge selbst und wie er an den fragenden Gesichtsausdrücken seiner Begleiter schnell erfuhr sprachen sie nur zu ihm. Zittrig streckte er seine Hand langsam nachdem Schwertgriff aus. Der Wunsch den Blutelfenprinzen und seinen Wahnsinnigen das Handwerk legen zu können bevor mehr Unheil passiert wurde stärker und die Stimmen in seinen Kopf lauter. Heb mich auf!! JA deine Kraft wird grenzenlos. Vernichte...VERNICHTE SIE!! Plötzlich zog er seine Hand zurück, als wäre er aus einer Trance erwacht. „Noch eine Falle, diese verfluchten Teufel!! NIEMALS!!!“ Ein lauter befreiender Schrei drang aus seiner Kehle als das Runenschwert mit einem Hieb seiner Lichtklinge zerschlug und ein unmenschlicher Laut antwortete ihm als die unheilige Klinge zerbast. Fast hätte er für einen Moment das Eigenleben der Runenklingen der Todesritter vergessen...und ihre Fähigkeit neue Besitzer zu finden..sie zu korrumpieren. Wütend blickte er auf die zerborstenen Metallsplitter und wandte sich ab. „Wir müßen sie im Ashenvale aufhalten...koste es was es wolle.“

Ruhiger Wind der den Hauch des Meeres in sich trug und die Milde der wärmenden Sonne strich über sein Gesicht und seine noch tauben Finger tasteten weiches Gras unter ihren Kuppen. Dies war das erste was Zohar bewusst wurde, als sein Geist unendlich langsam aus dem dunklen Nebel seiner Bewusstlosigkeit empor stieg. Nach und nach bahnten sich auch andere Einflüsse den Zutritt zu seinem erstarkenden Geist. So vernahm er das dezente Zwitschern von Vögeln und das Rauschen von Baumwipfeln unweit in seiner Nähe. Minute um Minute verstrich in der er einfach nur dar lag und sein Willen Kraft sammeln lies seine Glieder zu bewegen. Noch waren seine Augen geschlossen und der Zweifel in ihm nagte ob er sie auch öffnen könnte. Die Furcht das dies nur ein Trugbild war, das all der Horror den erlebt hatte mit aller Macht wiederkehren würde, wenn seine Augen die süße Betäubung einer Idylle zerissen. „Was...war geschehen?“ leise in flüsternden Tonfall klangen die Maniferstierung seiner Gedanken über die augesprungenen trockenen Lippen, als wollte sich Zohar die Gegenwärtigkeit seines Geistes selbst beweisen. Aber auf die Frage die an ihn selbst gerichtet war kam keine Antwort, keine sprunghafte Erinnerung. Nur das Heulen des Windes der von der Südküste her über ihn hinwegflog und sich an Hügeln und Bergen scheinbar brach wallte an sein Ohr. Es vergingen weitere Minuten ohne das Zeitgefühl wieviel von Nozdormus kostbaren Sand der Äonen schon veronnen sein möge, bis schließlich genug Kraft in seine Glieder wiedergekehrt war um aufzustehen.

„Wo bin ich nur?...Das ist...“ Immer noch von der Benommenheit seines Körpers befallen wankte der ehemalige Archon leicht als er seine tauben Beine unter seinen Willen zwang seinen Leib zu tragen. Erst als er sich sicher war festen Stand zu besitzen wagte er es die Augen zu öffnen. Das was er erblickte bestätigte die Eindrücke die er bereits unbewusst wahr genommen hatte. Vor ihn erstreckte sich eine weite grüne fruchtbare Ebene. Hier und dort waren leicht bewaldete Areale zu sehen und angedeutete Hügel ließen das Gesamtbild eines fast schon grünen Meeres deutlich werden. „Hillsbrad? Ich..ich bin im Vorgebirge von Hillsbrad?“ Gewiss gab es weitaus schlimmere Orte an denen er sich ausgemalt hätte zu erwachen, aber die Verwirrung wie er hier herkam brachte ihn zum Zweifeln an seinen Sinnen. Doch er spürte keine Anzeichen eines fremden Einflusses, keine dunkle Magie die eine solche Farce aufrecht erhielten und während der ehemalige Sonnenpriester seine Umgebung genauer betrachtete kam unweigerlich die nächste Frage in seinen Geist. „Wie lange, war ich bewusstlos?“ Nur das Heulend es Windes antwortete ihn auf die geflüsterten Worte und krampfhaft versuchte er sich dabei an die letzten Ereignise zu erinnern bevor er hier erwachte. Er entsann sich noch das er eine Botschaft erhalten hatte..eine Nachricht aus der verloren geglaubten Heimat. Ja...er war mit seinem Schützling Sevotharte nach Quel’thalas aufgebrochen um.... Zohar stutzte. Warum wollte er nach Quel’thalas? Was stand in der Botschaft?

Es glich einer gewaltigen dunklen Mauer in seinem Kopf welche jeden Einblick auf die letzten Tage oder Wochen zunichte machen wollte. Akribisch konzentrierte er sich, vergaß das Heulen des Windes, die Geräusche fallender Blätter, bis sein Geist ganz nach innen gekehrt war. „Ich muß es wissen...was ist mit mir geschehen..“ Langsam ging er im Geiste die Barriere entlang die die Antworten verbarg. Ob sie ein Produkt von ihm selbst oder einer fremden Präsenz war konnte er nicht feststellen, aber sicher war er zugleich das all jene Erinnerungen hinter dieser dunklen Mauer lagen. So taste sein Geist vorsichtig die Barriere entlang auf der Suche nach einem Riss oder einen Spalt wo er das Bollwerk zu durchbrechen vermochte. Es dauerte einige Momente ehe er fündig wurde. Vor seinem geistigen Auge offenbarte sich ein Riss, ein winziger Sprung im dunklen Wolkenberg seiner Gedanken auf den er nun all seinen Fokus richtete. Zuerst schien es dass das Bollwerk unüberwindlich war, das jede Hoffnung im Keim erstickte die Wahrheit zu erschließen und nichts außer dröhnenden Schmerzen durch seinen Verstand wallte je mehr er sich gegen jenen Riss warf. Auf einmal vergrößerte sich der Spalt und weitete sich. Als hätte man ein Kartenhaus zum Einsturz gebracht fiel die Barriere urplötzlich in sich zusammen und im selben Moment kehrte die gefangene Erinnerung mit all ihrer Grausamkeit zurück.

In einem Sturm der direkt dem Twisting Nether entstammen könnte, schlug ihm Welle um Welle der verschütteten Gedanken entgegen, bildete einen waren Maelstrom aus dem sich immer wieder Bilder wie auch Gesichter schälten. Zohar erkannte den Brief, das Siegel des Sonnephoenix das er trug. Das Siegel der Königsfamilie. Der Brief verbrannte..machte Platz für weitere Szenen die der Priester am liebsten vergessen hätte. Sevotharte, der fast zu etwas wie einem leiblichen Sohn geworden war, stand neben der eiskalten Elite der Hochgeborenen. Ein argwöhniges Lächeln zierte sein Gesicht als sich seine Blicke mit denen Zohars treffen. Ja jener wo er glaubte das er ihm am Nächsten stand hatte ihn verraten und an seine Peiniger ausgeliefert. Ein unbeschreiblicher Schmerz stach wie eine glühende Klinge in sein Herz. Er hatte wieder jemanden an den Wahnsinn verloren obwohl es seine Aufgabe war ihn zu beschützen. Auch wenn dies alles nur Erinnerungen in seinen Geist waren, so spürte Zohar doch wie in der wirklichen Welt Tränen der Verzweiflung über sein Gesicht ronnen, wie der Schmerz brannte. Das Gesicht des jungen Sevotharte verging wieder im Wirbel der Gedanken, aber gleich das die nachfolgenden Bilder nicht minder traumatisch erschienen schlugen sie nur zusätzliche Wunden in seine bereits geschundene Seele. Unsagbare Schreie von Qual und Leid drang an sein Ohr, gepaart mit den Erinnerungen an die Gewölbe der Sin’dorei. Wie unzählige Mitglieder der Horde von Blutelfen und Verlassenen zu grauenhaften Experimenten gefoltert wurden. Keine Gnade, kein Erbarmen..nur absolute Macht und Wissen interessierte die sinistren Gestalten die an diesen Ort zu Werke gingen. Noch ehe der Schrecken wieder seine kalte knochige Klaue um sein Herz vollends schließen konnte, wurden auch diese Bilder hinfortgespült, bis auf einige wenige schemenhafte Schatten die näher traten. Er erinnerte sich an die Dunkelheit des Schattenpriesters der ihn folterte....Elethar Anarion.... das kranke sadistische Lächeln auf dem sonst verhüllten Gesicht. „Ein Monster mit Seele, eine wirklich kreative Bestrafung des Hochlords denkt ihr nicht?“ Die weibliche gefühllose Stimme..oder viel mehr die Erinnerung erklang direkt hinter ihm. Eine weitere verhüllte Blutelfe trat aus dem Schatten in ähnlicher wenn auch prunkvoller Gewandung. Ja.. er entsann sich, die Anführerin der Sonnentemplar von Eldrions Priesterschaft. Ebenso wie der eiskalte Schauer der über seinen Rücken kroch als er die verstörende Aura der Elfe gespürt hatte. Was hatte sie gesagt? Ein Monster mit einer Seele. Wieder zwang sich Zohar seine Gedanken trotz aller Eindrücke zu ordnen...was war danach geschehen? „Verräter unseres Blutes werden behandelt wie der Abschaum der Niederen. Azeroth kniete einst vor den Hochgeborenen und so wird es wieder sein. Gnade ist ein Luxus den unser Volk sich nicht mehr leisten kann. Ihr habt mich einmal verraten...mich im Stich gelassen. Ich werde nicht tollerieren das ihr dies mit meinem Volke tut.“

„Nein das ist nicht wahr! Ich wollte euch beschützen ich wollte nicht das mit euch dies geschieht.“ Schrie Zohar in seinen Geiste auf und presste sich sowohl in Gedanken wie auch in der Realtität die Hände auf die Ohren und schloß die Augen. Aber die Stimmen vergingen nicht. Die drei Schemen traten um ihn, bildeten einen Kreis und zeigten mit dem Finger auf ihn, während ihr Flüstern weiter in seinen Kopf drang. „Verräter....Schwächling...........eine Schande..ihr seid..zu menschlich. Lügner...Feigling...Heuchler..Verrat wird bestraft.“ Jedes der geraunten Worte war wie ein weiterer Stich in sein ohnehin schon blutendes Herz und seine Stimme war fast schon versiegt gegen den endlosen Strom des Flüsterns seiner Zweifel. „Hört auf....Bitte..hört auf....HÖRT AUF!!!!“

Mit einem Schlag waren die makabren Erinnerungen hinfortgefegt und Zohar riss die Augen auf. Die Sonne blendete für einen Moment, ehe sich wieder farbige Formen und Konturen für einen Blick offenbarten. Er wollte einen Schritt gehen..wollte laufen von Furcht und dem Schreckend es gerade entdeckten getrieben, aber er kam nicht weit. Zuviel war gerade innerhalb kürzester Zeit auf ihn eingeströmt als das weder sein Geist noch sein Körper es ohne Reaktion verkrafteten. Seine Kniee wurden schlagartig weich und Schwindel und Übelkeit brachte ihn schließlich auf seine viere zu Fall. Der Magen rebellierte gegen den Kollaps seines Körpers und auch wenn er nicht mehr wußte wann er das letzte Mal eine wirkliche Mahlzeit genossen hatte, erbrach er alles was sich in ihm fand nach außen. Kälte kroch in seine Knochen und brennende Tränen füllten seine Augen als er zitternd auf den Knien kauerte wie ein Häuflein Elend. „Wie konnte es nur alles soweit kommen, vergebt mir Göttinen der Sonne für meine Schwäche. ..Ich habe versagt...mit allen..“ Mühseelig öffneten sich seine schmerzenden Augen. Die Lähmung und Rebellion seiner Eingeweide endete, blieb aber als konstantes Unbehagen in ihm. Unweit des Weges auf dem er sich befand, hatte wohl vergangener Regen einen kleinen Teich gebildet kaum so groß das es wirklich ein Teich war. Da seine Glieder noch unfähig waren schon jetzt wieder seinen Körper zu tragen, kroch er die wenigen Meter zu dem Wasserloch. Noch immer tränten seine Augen unablässig und zwang ihn dazu sie zusammen zu kneifen, das er seine Umgebung und sein Ziel nur verschwommen wahrnahm.

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