Chapter 5: Yggdrassil, the Crown of Wisdom

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Dabei richtete sich der Blick eines der seelenlosen steinernen Elementaren auf ihn. „Beim Licht, gib mir die nötige Kraft.“ Er mobilisierte alle Kräfte die sein schmerzender Leib noch aufzubieten hatte und versuchte sein Schwert zu heben. Der Schatten des Elementars legte sich über ihn als dieser seine unförmigen Hände ausstreckte um den Paladin zu zermalmen. Ein zweiter Schatten stürmte aus dem Nichts hervor und schmetterte gegen das Felswesen, welches durch die Wucht gegen seine Beschwörerin geworfen wurde und diese unter einen Steinhagel begrub. Zuerst glaubte Ayures seinen Augen nicht als er vor sich in den Staubwolken einen riesigen Bären ausmachte, aber an den langen Ohren und den Tätowierungen der Schultern konnte er schnell erkennen das es sich um Rhada handelte die eine der Tierformen angenommen hatte. Die Kräfte der Druiden waren vielfältig wie auch mysteriös und entzogen sich oft seinem Verständnis. „Auf die Beine mit euch, Paladin! Oder wollt ihr mir beweisen das ihr Menschen so schwach seid das ihr nicht für euch selbst kämpfen könnt?“ Das tiefe Brummen aus der Kehle der vewandelten Druidin hatte fast nach einer der üblichen Sticheleien geklungen die sie sonst nur gegenüber Bloindil so zum Ausdruck brachte. Jedoch zeigte der sehr ernstgemeinte Unterton in ihrer Stimme als auch der durchdringende Blick ihrer Augen, das sie es wirklich so meinte. Ayures ignorierte die Schmerzen und richtete sich wieder auf. Noch hatten die Zentauren des Gelkis Klans nicht aufgegeben, auch wenn die kleine Gruppe ihnen schon große Verluste zugefügt hatte. Immer mehr Erdelementare erhoben sich aus der trostlosen Erde.

„Tötet ihre Schamanen! Ohne sie haben sie keine Kraft über die Erde!!“ Wieder war es der Than des Sturmgreifenklans der als erster den Plan der Feinde durchschaute und mit zwergischer Wut dem entgegen stellte. Mit einem beherzten Satz landete die gedrungene Gestalt auf den Hinterteil einer Erdruferin und jagte der völlig Überraschten das Bajonet seiner Flinte quer durchs Genick auf das die Klinge aus der Kehle trat. Unter glucksenden Lauten und dem Blut das sich unter dem Mundschleier ergoss versuchte die Sterbende vergeblich sowohl den Zwerg abzuschütteln als auch die Waffe aus ihren Genick zu ziehen. Bloindil ignorierte diese Versuche und griff stattdessen an seinen Rücken um seine beiden Sturmhämmer zu zücken. Ein leises Flüstern zu den Elementen des Himmels, war aus seinen Bart zu vernehmen und die Hämmerköpfe füllten sich im selben Moment mit gleißenden Blitzen. „FÜR DUN GAROK!!“ Mit einem markerschütternden Kriegsschrei der Zwerge schleuderte er die zwei Hämmer auf die Feinde und wie glühende Scheiben aus Blitz und Donner fegten sie durch die Reihen. Zwei weitere Erdruferinen fielen als die tödlichen Zwergenhämmer ihre Schädel zermalmenten und auch zwei Kriegern hinter ihnen erging es nicht besser als die Wucht der Wurfwaffen nur leicht gemindert ihre Brustkörbe bersten lies. Bloindil selbst wartete nicht einmal den endgültigen Tod der Feinde ab sondern riss sein Gewehr aus der Kehle seines unfreiwilligen Transportmittels und streckte eine weitere ihrer Art mit einer Ladung Blei nieder. Der zuvor recht koordinierte Überfall der Gelkis Zentauren versank nun vollends im Chaos als die kleine Allianzgruppe begann gezielt ihre mächtigste Waffe, ihre Schamanen, zu töten. Jede erschlagende Zentaurin riss ihren Elementaren Diener mit sich in den Untergang, was die Reihen der Pferdemenschen immer weiter lichteten. Sie hatten ihre Gegner unterschätzt und dies rächte sich nun bitter, als die durstige Wüste Desolace ihr warmes Blut trank. Jetzt waren nur noch wenige übrig die mit der Wut der Verzweiflung kämpften, anstatt mit jener des Sieges. Lediglich eine Hand voll Schamanenfrauen war noch übrig und ihre Kräfte obwohl sehr ausgeprägt, reichten bei weitem nicht aus um die schweren Verluste ihrer Schwestern auszugleichen. In einen letzten Versuch, sammelten sie ihre elementaren Diener und schickten die Felswesen zusammen gegen die Allianzgruppe.

„Eure Kräfte entspringen dem Chaos. Eure verwünschte Brut hätte niemals einen Fuss auf Azeroth setzen sollen!“ Mit ausgebreiteten Armen und entschlossenen Blick stellte sich Rhada dene Elementaren entgegen, die ihren Ansturm aber nicht bremsten. Wie eine Steinlawine eines einbrechenden Berges walzten die stummen Wesen auf die Erzdruidin zu, die ihnen gelassen entgegen sah. Als sie nur noch 1 Herzschlag entfernt waren, wollte sich Ayures bereits dazwischen werfen um sie zu retten, aber etwas hielt ihn innerlich zurück. Rhada lächelte geringschätzig über den Angriff der Zentauren ihre Hände und entlies eine Wolke von Samenkörnern vom Wind getragen über den trostlosen Boden vor ihr. Ihre Lippen bewegten sich in einen für ihre Begleiter unbekannten Dialekt der Elfensprache. Sprungartig verformten sich die Samen...wuchsen in rasanten Tempo zu ausgewachsenen Bäumen...lebenden Bäumen. Treants. Kleinere Verwandte der mächtigen Urtume Ashenvales. Für jeden Erdelementar erhoben sich zwei dieser Baumwesen und griffen mit Wurzel und armdicken Zweigen um die Felsen niederzuringen. Völlig überrumpelt über diese Art der Verteidigung brachen die restlichen Zentauren ihren Angriff ab und flohen so schnell sie ihre Hufe tragen konnten zurück in die staubigen Weiten der Desolace.....alle bis auf eine.

Uthek die Weise, die mächtigste Schamanin ihres Klans und insgeheime Anführerin hatte die unfassbare Niederlage ihrer Anhänger gesehen. Aber anders als bei den Überlebenden die in Furcht vor den starken Feinden flohen, füllten sich ihre Augen mit blanken wahnsinnigen Zorn. „GENUG JETZT!! Ihr wagt es die Gelkis zu verspotten?! Der Meister sagte uns bereits das ihr stark seid!! ER gab mir die Kraft euch zu besiegen! ICH ZEIGE EUCH DIE WUT DER GELKIS!!“ Beschwörend hob sie ihre Hände und augenblicklich war sie von dichten Wolke Wüstenstaubes umgeben. Der Wirbel hob sich bis über zehn Meter hinauf in den düsteren Himmel und die Erde begann zu beben. „MEISTER GIB MIR DIE KRAFT!!“ Wieder rief sie jenen ominösen Meister an, was nicht zuletzt Rhada irritierte. Für gewöhnlich waren vor allem die Schamanen der Zentauren einzig und allein ihrer Mutter Theradras zugewandt. Aber die naheliegende Vermutung um wem es sich dabei handeln könnte wurde im nächsten Moment in bizarre Gewissheit gewandelt, als die Augen der Schamanin in eigenartigen gold brennenden Licht zu glühen begannen. Ein Mal....ein brennendes Mal loderte plötzlich auf ihrer Stirn und das Symbol welches sich dort zeigte war ihnen allen nur zu vertraut. ...Der Sonnenphoenix der Sunstrider. „Beiseite!!“ Die donnernde Stimme Bloindils riss seine beiden Gefährten aus der Starre und lies sie instinktiv beseite springen. Kein Moment zu früh als sich zwei gewaltige steinerne Hände aus dem Erdreich schoben, gefolgt von einem massvien Rumpf und baumstammdicken Beinen. Als Wesen sich komplett aufgerichtet hatte überragte es selbst die großgewachsenen Nachtelfen um das vierfache. Jedoch war dies hier kein einfacher Elementar...mehr ein Dämon. Die Felsen aus denen es bestand waren scharfkantig wie Klingen und zeigten spitze Stacheln wie die Blade Edge Mountains. Was jedoch ihn eindeutig von den Wesen unterschied die zuvor beschworen wurden, war das sein ganzer Körper in tiefroten Feuer brannte und geschmolzenes Gestein von ihm fiel. „Ein Abyssal...,“ flüsterte der Than des Sturmgreifen Klans leise. Er hatte schon von diesen Dämonen gehört die den Höllenbestien der brennenden Legion sehr ähnlich waren, aber nie hätte er geglaubt eine solche Kreatur an diesen Ort zu sehen.

„Der Meister war groß in seiner Güte mir seine Macht zu geben! Wir Gelkis werden ihn nicht entäuschen! Zermalme sie mein Diener, aber laß die Nachtelfe unversehrt!“ Utheks hysterisch anmaßende Stimme brach die Ruhe vor dem Sturm und der brennende Riese setzte sich in Bewegung. Obwohl der Gigant behäbig wirkte waren seine Angriffe unglaublich schnell und nur mit Mühe konnte die Gruppe den alles vernichtenden Faustschlägen seiner glühenden Hände ausweichen. Zudem machte die unerträgliche Hitze des Dämons es nahezu unmöglich sich ihm weit genug zu nähern für einen Gegenangriff ohne dabei selbst schwerste Verbrennungen zu erleiden. Während sie immer weiter vor dem feurigen Ungetüm zurückweichen mußten, tobten die Gedanken in Rhadas Haupt. Was offenkundig für ihre Begleiter in der wahrhaftigen Hitze des Gefechts scheinbar untergangen war, war die letzte Bemerkung der Zentauren. Wieder erhielten die Diener der Sin’dorei den strikten Befehl sie nicht anzurühren und unweigerlich krochen die Gedanken an die letzten Worte des Naga Shalzaru ein. Was machte sie so wichtig, das der Prinz von Silvermoon so sehr an ihr interressiert war. Ein Verdacht stieg auf wie fadenscheiniger Nebel und lüftete sich. Nichts als eine blanke Vermutung, aber eine die sie erforschen will wenn sie dies hier überstehen. ....Aber im Moment könnte sie dies womöglich zum eigenen Vorteil nutzen. Ein fast schon ebenso kaltes Lächeln wie das eines Blutelfen huschten über die Bärenschnautze, als die verwandelte Erzdruidin all ihre Sinne auf ein neues Ziel ausrichtete. Wenn sie nicht den Abyssal direkt angreifen können...dann aber seine Beschwörerin und wenn der Effekt derselbe war wie bei den Schamanen zuvor würde auch der Dämon zumindest geschwächt werden. Mit einem gewaltigen Satz spurtete sie plötzlich auf Uthek zu die ihrerseits mit der Kontrolle des Dämons zu sehr abgelenkt war um den sich schnell nähernden großen Schatten zu bemerken. Erst als sie sich direkt im Sprung über der Schamanin befand erkannte Uthek ihrer Unachtsamkeit. ..Zu spät. Die Bärentatze traf die völlig unvorbereitete Zentaurin mit der Wucht eines Kriegshammers am Kopf. Blut und Stofffetzen flogen durch die Luft, als Uthek durch den Hieb des Erzdruidin niedergeschmettert wurde.

„Verdammt seist du, Druidenhexe!!“ Utheks schrille unangenehme Stimme hallte verzerrt vor Schmerz von den umliegenden Felsen wieder als ihre unnatürlichen leuchtenden Augen all ihren Hass auf ein neues Ziel lenkten. Noch bevor Rhada mit einem weiteren Prankenhieb der wahnsinnigen Kreatur ein schnelles Ende bereiten konnte, verschaffte diese sich mit einem gezielten Tritt ihrer Hufen gefolgt von einem Geschoß aus Donner und Blitz genügend Abstand. Diesmal war es die Druidin die überrascht am Boden lag. Ihre rechte Schulter blutete und wies Verbrennungen durch den Blitzzauber auf. Nicht in der Lage weiter den Aspekt des Bären im Moment aufrecht halten zu können verwandelte sich ihr benommen wirkender Körper zurück in den einer Nachtelfe. Wütend fasste sie sich an die schmerzende Schulter und fixierte Uthek die sich aufs neue erhob mit ihren kühlen silbernen Augen. Einzelne Strähnen ihres ebenso silbernen Haares hingen vor ihrem Gesicht und kaschierten nur geringfügig welcher Groll sich hinter dem makellosen Antlitz gerade sammelte. Sie war unvorsichtig geworden und sollte diese niedere Kreatur die Frechheit besitzen SIE zu verspotten? „NIEMALS!“ Immer noch kämpften Bloindil und Ayures mit dem gewaltigen brennenden Konstrukt, aber die Bewegungen wurden deutlich langsamer...zielloser. Der Verdacht den Rhada hatte schien sich zu bestätigen und während sie mit den Kräften des Lebens ihre Schulter heilte stand sie entschlossen auf. Utheks Angesicht verzog sich zu einen fratzenhaften Grinsen..sofern man dies noch erkennen konnte denn der Schlag der Tatze hattte nicht nur den dezenten Gesichtsschleier zerrissen sondern auch große Teile ihrer rechten Gesichtshälfte in blutige Fetzen verwandelt. „Mein Diener wird dich zermalmen!!!“ Endlich forderte der Angriff genau das was sich die Erzdruidin erhofft hatte, den letzten Funken Verstand und Vorsicht im Haupt der Zentaurin. Uthek setzte ihre mächtige Waffe gegen sie ein und vergaß die zwei Begleiter vollends. Im Geiste flüsterte Rhada zu den Kräften des Lebens, bat die kärgliche Natur Desolace ihre Kraft mit ihr zu verbinden um dieses Unrecht zu beseitigen.

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