Chapter 5: Yggdrassil, the Crown of Wisdom

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„Dann laßt uns endlich reingehen und diese Spitzohren erledigen. Ich habe genug von diesen Land und seinen Einwohnern!“ Bloindils offenherzige Aussage entlockte seinen Begleitern unfreiwillig ein Schmunzeln. Wenn es eine Möglichkeit gab diesen ganzen Irrsinn zu stoppen werden sie dies ergreifen. Mit den Waffen im Anschlag betraten sei das Tal jenseits des Tores. Sofort schlich sich ein eiskalter Schauer über ihre Rücken als würden die Toten ihre unsichtbaren Hände nach ihnen ausstrecken. Ein weißer schleier lag über dem Talboden und bedeckte ihn nahezu gänzlich. Ayures spürte wie etwas unter seinen Füßen knirschte, das nicht nachdem grobkörnigen Sand der Steppe klang. „Laßt mich das erledigen.“ ..der Than des Sturmgreifenklans faltete seine Hände und flüsterte unverständliche Formeln und Rufe in seinen Bart. Vom Himmel antwortete ein einzelner lauter Donner auf den stillen Ruf des Schamanen. Im ersten Moment schien es das wieder die bedrückende Stille eingekehrt sei..doch mit einem Male blies der Wind eine heftige Böe durch den engen Talpass...so stark das sie sich alle an einem abgestorbenen Baum festhalten mußten um nicht mitgerissen zu werden. Die Bitte an die Elemente der Luft wurde erhört und mit dem stürmischen Odem wurde auch der Nebel aus dem Tal gefegt. „Beim Licht....“, schockiert rieb sich Ayures die Augen denn er zweifelte an seinen Verstand bei diesen Anblick. Knochen.....überall lagen sie. Er hatte sich bereits gefragt gehabt woher das Tal seinen seinen Namen hatte nun zeigte es sich ihnen in all seiner Grauenhaftigkeit. Gebeine von vielen verschiedenen lagen als eine dicke Schicht vereint auf dem Boden. Es waren die Knochen von Tauren, Zentauren, Humanoiden..vielleicht auch Nachtelfen oder Menschen. Sie alle lagen quer vertreut über dem Talboden und erinnerten an eine perverse Straße die zur Geißel passte.

„Ah..meine Gäste sind endlich eingetroffen. Dann haben diese unfähigen Zentauren zumindest eine Sache richtig gemacht!“ Die Stimme kam von der Mitte des Tals was nun jeden Blick offen lag. Instinktiv wußte Ayures schon bei der erste Silbe das es sich nicht um den Hochlord der Sin’dorei handelte und somit auch die Hoffnung schwand dem allen ein Ende zu setzen. Eine dunkle Gestalt stand regugnslos auf einem kleinen Erdhügel umgeben von den Gebeinen der Gefallenen. Lange spitz nach oben zeigende Elfenohren machten deutlich das sie es diesmal mit keinen Lakaien oder Diener zu tun hatten sondern mit einenm vom Eldrions direkten Gefolge. ..Und dieser mußte sehr mächtig sein denn er war allein. „Jungchen..ich habe das Gefühl wir laufen geradewegs in eine Falle.“ Knurrte Bloindil von der Seite Ayures zu der nur nickte. Immer noch stand der Unbekannter bewegungslos auf seinem Platz. Sein Körper war von einer schweren schwarzen Plattenrüstung bedeckt und sein Haupt war von einer mit dunklen Eisen beschlagenen Kaputze verhüllt. „Ihr solltet euch geehrt fühlen. Mein Lord hat mich persönlich entsandt um euch als Testobjekte für die neuste Errungenschaft der Sin’dorei zu erproben!“ Nach wie vor war von dem Unheimlichen nichts zu erkennen, doch glaubte Ayures für einen Moment ein krankhaft sadistisch anmaßendes Lächeln unter der Kaputze erkannt zu haben. „WER BIST DU?! WAS GEHT HIER VOR?! UND WAS WILLST DU VON UNS?!“ Er war die Spiele die das Phantom der Hochgeborenen mit ihnen spielte leid und wie damals in Theramore fühlte der junge Paladin wie sein Blut in Wallung gerat..wie der Zorn die Vernunft verschlang...es fühlte sich gut an.

Die dunkle Gestalt beugte sich vor und die aschgrauen Mundwinkel, die nun im dämmrigen Licht zu erkennen waren, schienen überrascht. „Hn, ist dies dein letzter Wunsch kleiner erbärmlicher Mensch? So sei es. Ich bin Todesritter Elethar Anarion! Erster von Lord Eldrions neuer Order der Todesritter! Ich war der erste der die Macht der Geißel dem Willen unseres Prinzen unterwarf! Ihr seid hier weil diese dumme Marionette der Gelkis bei ihren Versagen euch hierher bringen sollte. Ihr habt es weit geschafft..weiter als ich vermutet habe, aber da ihr anscheinend über soviel Potential als Werkzeuge verfügt wurdet ihr auserwählt. Ihr habt die Ehre als Testsubjekte für unsere neuste Magie zu dienen...der Nekromantie.“ Mit den Händen deutete der Todesritter auf die Umgebung. „Seht euch um, was könnte ein passenderer Ort für einen solchen Testlauf sein als dieser Ort, wie die Knochen unzähliger Ruheloser liegen. Aber auch die Gebeine von jenen die noch nicht in völlige Erscheinung getreten sind.“ Irritiert folgten die Drei seinen Fingerzeig und traten alle einen Schritt zurück. Links wie auch Rechts an der Talwand lagen die Skelette zweier riesiger Wesen. Auch wenn die Rüstungen die sie trugen schon mehrere Jahrhunderte wenn nicht sogar Jahrtausende alt waren, war die Ornamente darauf eindeutig jener der Naga. Die riesigen Dreizacke die ihre toten Klauenhände noch immer feste umschlossen hielten, als auch die Anatomie ihrer Skelette welche in riesige Schlangeköpfe mündeten waren über jeden Zweifel erhaben. „Was zum..?! Was bei den Elementen ist das?!“

„Eine genauere Frage wäre, was sie einmal waren, Irdener. Was ihr hier seht hat diese dummen Zentauren glauben lassen das Tal sei verflucht. Dies hier sind die sterblichen Überresten von Naga Anomalien. Die meisten unserer Brüder und Schwester in Nazjatar wurden durch die chaotische Energie des Maelstroms zu dem verwandelt was ihr als Naga kennt....aber es gibt auch solche deren Verwandlung immer weiter schreitet, denen die Energie des Maelstrom Auges neue Kräfte verleiht...neue Körper formt. Einige von ihnen wachsen wie diese zu gewaltigen Goliaths heran...Königin Azsharas Elitewächter. Andere entwickeln Klauen und Stacheln mit tödlichen Gift oder die Fähigkeit Blitze über ihre Schuppen zu leiten. Die Naga glauben dies sei ein Geschenk..ein Beweis dafür das irgendwann einer von ihnen soweit entwickelt ist...das er vollkommen wird. Der Erwählte Azsharas sozusagen. Aber diese beiden hier starben lange bevor es soweit kommen konnte.“ Plötzlich trat Rhada vor, das unangenehme Knacken und Knirschen der Gebeine unter ihren Füßen ignorierend fokusierten ihre Augen den Todesritter. „Und Eldrion will das ihr sie wiederbelebt? Wozu dann die Zentauren wenn sie dies Tal sowieso meiden? Warum habt ihr sie gegen uns gehetzt.“

Elethar antwortete mit einem verhöhnenden Lachen, das so geisterhaft und verzerrt klang wie es nur einem seinesgleichen entfahren konnte. „So wissbegierig? Allmählich verstehe ich das Interesse meines Lords an euch, Druidin.“ Der Klang seiner Stimme lies die Verachtung gegenüber ihren Kräften mehr als offenkundig von den Felsen wiederhallen. „Genau wie die Allianz..die Horde..oder jedes andere niedere Geschöpf auf Azeroth sind auch die Zentauren nur Mittel zum Zweck. Ihre Hauptaufgaben war eigentlich das sie euch entweder gefangen nehmen oder lange genut aufhalten bis unser kleines..Geschenk sicher den Ashenvale erreicht hat. Danach sollte der Gelkis Klan die anderen Zentauren unterwerfen und Mulgore vernichten. Wir gaben ihnen dafür einen Funken unserer Magie..und diese Narren wollten die Tauren ja ohnehin ausmerzen. Warum also nicht das eine mit dem anderen verbinden? Wie mein Lord schon so richtig verlauten lies, verschwenden wir keine Ressourcen an diese Tiere wenn sie sich auch gegenseititg vernichten können.“ Im selben Moment hob der Todesritter sein Haupt und die Gruppe wurde von zwei gespenstisch blau glühenden Augen angestarrt. Sein Mund verzog sich zu einem fast schon irrsinnig anmaßenden Lächeln. „...Schließlich funktioniert das ja auch mit euren lächerlichen Bündnis und der Horde ebenso einfach....oder glaubt ihr es ist ein Zufall das der Grenzkrieg im Brachland von neuen entfacht wurde?“

„IHR wart das?!“ Ayures Mund begann trocken zu werden und seine Hand zog sich so fest um den Griff seines Schwerts dass das Metall der Panzerhandschuhe zu knirschen begann. Dieser Funke...dieser entsetzliche Funke der Wut die all seine moralischen Ideale und Werte als Paladin der silbernen Hand zu verschlingen drohte, wuchs in jenem Moment sprunghaft an. Dem Todesritter schien diese innerliche Veränderung irgendwie aufzufallen denn plötzlich legte sich sein unheilvoller Blick ganz auf ihn. Die Lippen voller schadenfrohen Spott deutete er auf den jungen Paladin. „Ihr seht wütend aus, kleiner Mensch. So überrascht das so viele von euch bereits unsere Marionetten sind? Ihr habt ja keine Ahnung. Der Prinz sieht alles...und sein Wissen ist groß. Er hat uns viele Dinge nach seiner Rückkehr gezeigt..uns vieles gelehrt. Selbst die verbotenen Magien unserer Feinde haben wir nun geknechtet. Wer bist du also, Wurm, das du glaubst dich gegen uns stellen zu können?“ Jedes Wort was über die Lippen des Unheilvollen quoll verfehlte die gedachte Wirkung nicht und mit jedem Atemzug schwoll der Zorn...der Hass in Ayures mehr an. Rhada trat auf einmal vor ihn und versperrte den Blick beider. „Wie habt ihr meine Schwestern getäuscht? Euch muß klar sein das wir Auberdine erreichen werden, Blutelf! Und dann erfahren beide Seiten von euren Komplott.“

„So harsche Worte. Ihr sprecht von diese Strohpuppen der Druiden und Dryaden als würden sie auf einer Stufe mit euch stehen. Noch sind eure Augen immer noch nicht geöffnet aber bald..sehr bald. Eure Schwestern,wenn man sie so will, waren sehr einfach zu täuschen. Wir beauftragten einen der Apothekarier von Lady Sylvannas etwas Unruhe im Ashenvale zu sähen. Er vergiftete den Mystral See mit Dämonenblut und trieb die Wasserelementare in den Wahnsinn. Natürlich war uns klar das die Schildwachen die Spur zurückverfolgen würden. Aber was würden sie finden? Die Spur würde sie nur zu einem wahnsinnigen der Verlassenen führen der sich tief im Hordenland befindet...auf dem verhangenen Gipfel des Blutnebelberges..umgeben von Anhängern der brennenden Klinge. Ihr seht also alles was eure Schwestern gefunden haben deutet auf die brennende Legion oder bestenfalls auf die Verlassenen hin. Alles was dann noch zu tun war ist einen dezenten Hinweis an die Orks zu reichen das eine kleine Expeditionsgruppe der Allianz tief in ihr Territorium herumstreunt. Keiner wird euch die Wahrheit also glauben. Ist Krieg nicht eine herrliche Sache? Einmal in Bewegung gesetzt hört das Rad des Todes nicht auf sich zu drehen. HAHAHAHAHA!!“ Sein Gelächter wirkte noch verzerrter als zuvor und seine eisig glimmenden Augen konnten leicht erkennen wie die Wut ihr aller Herz ergriff. „Ihr habt die Geister der Elemente bewusst verdorben?! Die Zeit zum Reden ist vorbei!!“ Ohne Vorwarnung legte Bloindil urplötzlich sein Gewehr an. Die Hände am Schaft und Lauf begannen in feurigen rot zu glühen, als der Than des Sturmgreifenklans diese Kugel mit der Macht des elementaren Feuers brandmarkte. „Wir haben euer Volk einmal Freunde und Verbündete genannt...aber nun sehe ich das davon NICHTS mehr geblieben ist. Ihr Blutelfen seid abnorm....schlimmer als die Dämonen der Legion!“ Der gewaltige elementare Schuß entlud sich mit der Macht eines berstenden Vulkans und der Einschlag auf sein Ziel lies einen ohrenbetäubenden Knall durch das Tal fegen. Flammenzungen fraßen sich gierig weit in den dunklen Himmel empor und für einen Moment atmete der Zwerg durch das es vorbei war.

„Das habe ich immer so an euch Zwergen geschätzt ihr redet weniger und kämpt dafür mehr.“ Mit einem Schlag spaltete sich das Flammenmeer und der Todesritter trat aus den Feuerschein..unverletzt. Ein seltsamer flackernder Schild aus blassgrünen Licht umgab seinen Körper das allmählich verschwand. Die blau leuchtenden Augen legten sich wieder auf Ayures. „Euer Gefährte hat Recht es ist genug geredet worden. Mein Lord hat mir ein Geschenkt für euch mitgegeben was mir aufgetragen wurde zu überreichen. Da ich hier bin um euch als Testpersonen für unsere neue Kraft zu verwenden, gebe ich euch sogar eine Chance...“ langsam griff Elethar hinter seinen Kopf und zog ein mächtiges Zweihänderschwert hervor. Die Klinge wie auch der Griff waren pechschwarz und eigenartige Runen schienen auf der Oberfläche als Geisterschrift zu erscheinen um sofort wieder zu verschwinden. Mit einem heftigen Stoß rammte der Todesritter die Klinge in den Erdhügel vor sich. War dies das Geschenk die unheilige Waffe von einem unheiligen Ritter? Nein...der Erdhügel hob sich plötzlich. Zwei skelettierte Klauenhände gruben sich aus dem gräulichen Sand und zogen sich an dem schwarzen Stahl empor. Ein Kopf gefolgt von einem Rumpf und Beinen hob sich aus der Erde. Der Anblick war so schauderhaft das sie alle einen Schritt mehr Abstand gewannen. Das Wesen was sich zwischen ihnen und Elethar aus der dunklen Erde erhoben hatte, trug wie der Todesritter eine schwarze Plattenrüstung. Obwohl das Haar verwittert erschien war es schwarz und Reste eines Kinnbartes waren am modrigen Fleisch des Wiedergängers zu erkennen. Vier gekreuzte mit augenscheinlich Nägeln fixierte Lederbänder verschloßen Augen und Mund des seltsamen Wesens.

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