Chapter 5: Yggdrassil, the Crown of Wisdom

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Jetzt erschloß sich Zohar warum gerade dieser alte Schamane nicht angekettet war und die Erkenntnis wurde nur durch die Fassungslosigkeit überlagert welche sie auslöste. Zuluhed war freiwillig an diesen entsetzlichen Ort gekommen, aber wenn es stimmte was er bis dahin wußte gaben die Sin’dorei nicht viel auf ihre Versuchsobjekte. Noch immer lasteten die Hände des Orks bedrohlich an seiner Kehle und auch wenn die Gefahr groß war das der Schamane mit der nächsten Frage sein Genick brechen würde wie einen Holzzweig mußte er erfahren für was er bereitwillig war sein Volk und das Bündnis zu verraten. „Gnnnh....Wieso?..Für...hngh...welchen..Preis?“ Zwar glaubte er nicht ernsthaft das das der Schamane ihn antworten würde, hoffte aber das seine Frage ihn wenigstens dazu bringen könnte seinen Griff soweit zu lockern das keine weitere Ohnmacht mehr drohte. „Die Macht der brennenden Legion hat uns vielleicht verlassen. Durch Gul’dan, hatte ich einst meine Verbindung zu den Elementen verloren...benutzte die Magie der Dämonen. Aber während all der Jahre in Gefangenschaft...all die Jahre unter Fußtritten und verhöhnenden Gelächter der Menschen, antwortete keine dieser Kräfte mehr auf meine stummen Rufe. Ich hatte alles verloren! Sogar meinen Titel und meinen Namen den nun ein Betrüger in Outland verwendet um meinen Klan zu kontrollieren. ....All das hat mich Demut gelernt, solche Macht als nicht zu selbstverständlich hinzunehmen. Ich habe gewartet...im verborgenen meinen Körper trainiert und meinen Geist wieder in den Einklang mit den Elementen zu bringen. Es schien hoffnungslos. Dann trat ER vor mich und bot mir die Macht der Elemente in all ihrer Wildheit an, im Austausch für meine Dienste zu kämpfen.“

Endlich löste sich sein eiserner Griff um Zohars Hals der augenblicklich nach Luft schnappen mußte. „Dass ist doch Irrsinn! Selbst wenn er euch eine solche Macht geben sollte, seht ihr denn nicht das ihr zu seiner Marionette werdet. Wollt ihr wieder nur ein Bluthund sein wie damals für die brennende Legion?!“ Ein tiefes Knurren erfüllte Zuluheds Kehle als er diesen kleinen unscheinbaren Elfen genauer ansah. „Du weißt nichts über uns, Elf. Vielleicht bin ich dann wieder ein Bluthund...aber wenigstens habe ich meine Würde als Krieger der alten Horde zurück. Lieber sterbe ich im Kampf mit der entfesselten Macht der Elemente und reiße soviele der Allianz mit in den Tod wie ich nur kann, als mich diesen verräterischen Schwächlingen in in Ogrimmar anzuschließen oder darauf zu warten das wir Frieden mit den Menschen halten werden.“ Mit seinen Worten hatte er Recht....in der Tat konnte der Priester seinen Ohren kaum trauen wie jemand so verschwenderisch sein Leben wie das anderer erlöschen lassen will. Nur ein Kopfschütteln...mehr entlockt die Antwort des Warchiefs ihm nicht. Anscheinend miesfiel ihm sein Unverständnis denn aus den Augenwinkeln heraus konnte er sehen wie der Ork zu einem kraftvollen Fausthieb ansetzte, als sich wie aus dem Nichts eine Hand auf dessen Schulter legte. Wütend wirbelte der Schamane herum, noch konnte Zohar nicht genau erkennen wer ihn wohl gerade davor bewahrt hatte ein paar Zähne zu verlieren, aber mußte es eine beeindruckende Erscheinung sein so schnell wie sich der Ork plötzlich wie ein geprügelter Hund davon schlich. Aus dem tanzenden Fackelschein und Schatten des Gewölbes schälte sich eine in schwarzer silberner Robe gekleidete Gestalt. Das Gesicht wurde von einer tief heruntergezogenen Kaputze verdeckt dir nur ein sadistisches Lächeln offenbarte. An den den zwei spitzen langen Ohren die an beiden Seiten nach oben aus der Kaputze hervor stachen war zweifelsohne zu erkennen das es ein Blutelf sein mußte....und wie die Reaktion der Übrigen im Blickfeld zeigte war er jemand wichtiges. Nur wenige Schritte vor ihm ging der Unbekannte in die Knie und begutachtete den Gefangenen genauer. „Hn...entäuschend. Als ich hörte das Lord Elostirion und seine Waldläufer euch gefangen nahmen, fragte ich persönlich bei Hochlord an ob euer Körper für Experimente tauglich sei. ..Aber wie ich nun sehe seid ihr schwach in Körper und Geist. Euch auf herkömmliche Weise zu exikutieren wäre wohl einfacher. Aber ich beneide euch nicht....“ ,das halbverdeckte Gesicht kam näher, offenbarte psychpathische Euphorie als der Unbekannte in sein Ohr flüsterte. „......all das was ihr hier seht ist gar nichts verglichen mit dem was ER wohl mit euch machen würde. Und so wie ich, Lord Eldrion kenne werdet ihr wünschen ihr wärt einer der glücklichen Versuchskaninchen.“

„Wer bist du?! Was sind das für Experimente und was tut ihr hier?!“ Die zurückgekehrte Entschlossenheit in seinen Augen verzog das Lächeln seines gegenüber nur weiter ins Pervide. Mit einer gallanten Bewegung deutete er eine Verbung an. „Natürlich wie ungehalten von mir. Ich bin Schattenpriester Elethar Anarion. Angehöriger der Kaste der Sonnentemplar der Sin’dorei. Ewig loyal unseren Prinzen Lord Eldrion Vhel’kur Sunstrider und Aufseher über die Entschlüsselung der Nekromantie. Was deine anderen Fragen betrifft, nun ich nenne dies hier eine Weiterverarbeitung von Rohstoffen. Leider ist die mindere Qualität dieser niederen Tiere für eine hohe...sagen wir Abfallquote verantwortlich. Glücklicherweise helfen Lady Sylvannas Diener uns mit ihren Wissen über Alchemie aus um das Problem zu reduzieren. Ihr glaubt ja gar nicht wieviel nutzloses Material hier jeden Tag eintrifft.“
Noch nie hatte Zohar sowas jemals in sich verspürt....in sovielen Jahrhunderten konnte er sich nicht an ein einziges Mal erinnern das solcher Zorn jegliche Vernunft und Ruhe in ihm auffrass. Voller Abscheu spuckte er Elethar vor die Füße und hätten die Ketten ihn nicht an der Wand gehalten, wäre sogar er dieses eine Mal gewillt gewesen ein Leben zu gunsten anderer auszulöschen...sofern man dieses Monster in Robe vor ihm überhaupt so nennen konnte. „Ihr redet von ihnen als Material?! Bei den Sonnengöttinen, ich habe niemals viel Sympathien für die Horde gehabt aber sie sind lebende atmende und denkende Wesen so wie wir!“ Ein leichtes Schauern durchzog den Körper des Schattenpriester bei diesen Worten und erst jetzt verzog sich das schon krankhaft wirkende Lächeln kurzzeitig zu einem Ausdruck Unmutes. „Denkt ihr das wirklich? Das dieses Pack denken kann? Das es UNS gleich gestellt ist? Ich kann langsam Lord Eldrions besonderen Groll gegen euch nachvollziehen. Eure Worte...eure Art zu reden..ist ekelhaft. Ihr seid genauso erbärmlich wie diese Menschenpriester aus Stormwind mit ihren Gefasel vom Guten das in jedem steckt. Oder die Taurendruiden die behaupten jedes Leben sei gleichwertig. Durch genau solche Narren wie euch mußte unser Volk erst so leiden, weil ihr zu schwach wart an eure eigenen Leute zu glauben.“

Plötzlich spürte Zohar brennenden stechenden in seiner rechten Schulter und aus den Augenwinkeln konnte er einen metallenen Eisendorn mit Wiederhaken erkennen, den der sadistische Schattenpriester sichtlich mit Wonne im Uhrzeigersinn drehte. Der Schmerz wurde unerträglich und trieb diesmal unfreiwillig erneute Tränen in Zohars Augen. Elethars hörbare Entäuschung war auch Hohn zugleich. „Wisst ihr, auch wenn dieses Bündnis mit den Verlassenen auf einige Projekte beschränkt ist, ist es nicht unvorteilhaft. Nehmen wir diesen Dorn den ich in euer Fleisch getrieben habe. Er ist mit einer Tinktur benetzt die euer Blut schneller fließen ebenso wie eure Empfindlichkeit gegenüber Schmerz. Mit jedem Augenblick wird es stärker werden...aber keine Sorge ich töte euch nicht..noch nicht. Kaum zu glauben das ihr die Grundsteine für den Sonnentempel gelegt habt...ihr seid nichts weiter als eine Parodie von einem Elfen. Wenn ihr wenigstens soviel Schmerz ertragen könntet wie die Orks wäre es weitaus mehr amüsant.“ Dabei deutete er auf eine weitere Ecke des Areals wo eine Gruppe von Verlassenen und Blutelfen sowohl einen Ork als auch einen Menschen auf die Operationstische fesselten. Aus den schon leicht verquollenen Augen konnte Zohar den zerrissenen Wappenrock von Theramore erkennen.

Hingegen avancierte Elethar zur Erklärung wie ein Lehrer zu seinen Schüler. „Lord Eldrion hat uns gelehrt, das jede Form des Arkanen unseren Willen untertan sein muß. So können wir all unsere Feinde mit ihren eigenen Gift vernichten. Die Geheimnise der Dämonen sind entschlüsselt....nun geht es an jede der Geißel. Stellt euch eine Geißelarmee vor unter unseren Banner. Wir müßten keinen kostbaren Hochgeborenen im Kampf gegen Niedere verlieren, nur die Kadaver unserer Feinde sollen noch kämpfen. Seht ihr die ersten Todesritter stammten nicht von der Geißel sondern von der Horde. Sie benutzten die Seelen gefallener Orkhexer und flößten sie in tote Menschenkörper. Sie waren sozusagen die Prototypen für den Lich König. Und um die Nekromantie zu entschlüsseln greifen wir folgerlich auf die selben Methoden zurück.“ Unterstreichend zu seinen Worten beobachteten er und sein Gefangener wie die Forschungsgruppe sich zu einem Ritualzauber um die beiden Tische sammelten. Difuses schwarz-grünes Licht ging von einem Jedem aus was das ganze noch furchteinflößender wirken lies. Der Körper des Orks begann sich trotz der Fixierung aufzubäumen und mit einem stummen aber wohl schmerzverzerrten Schrei, sah Zohar wie etwas aus dem Körper des Betroffenen gerissen wurde der daraufhin augenblicklich regunglos zusammensackte. Was immer es auch war, die Beschwörer hielten es fest und zwangen es in den noch lebenden Menschen der vor Angst in seiner Sprache um Gnade flehte. ...Doch sowas war nirgendwo fremder als an diesen Ort und diesen Gestalten. Die entrissene Orkseele wurde in den Menschen gewaltsam eingepflanzt und die Gegenreaktion war mehr als heftig als dieser in zwei Hälften zerrissen wurde. „Ts...ärgerlich. Orks haben wir derzeit genug aber die Menschen gehen uns langsam aus.“ Das waren die einzigen Worte die das Schauspiel Elethar abgewannen. „Ihr solltet jetzt besser wieder ruhen. Lord Eldrion wird bald nach euch schicken lassen und ihr sollt ihn doch besser unterhalten als mich. Schlaft jetzt.“ Ruckartig verließ der schmerzende Dorn seine Schulter und Elethars Hand legte sich auf Zohars Haupt. Noch ehe dieser die Möglichkeit hatte zu reagieren oder eine Frage zu stellen, versank sein Geist wieder im dunklen Schlaf. Bevor auch die letzten klaren Sinne schwanden war der letzte Gedanke nur das er diesen grauenhaften Anblick dieses Ortes nie wieder sehen müßten.

Wie lange war er wohl weggetreten? Er wußte es nicht als zum zweiten Male an diesen Tag aus dem finsteren Schlaf erwachte. Noch bevor all seine Sinne wieder sein waren, bemerkte er bereits die veränderte Umgebung. Kein Laut..keine schrecklichen Schreie und vor allem kein verhöhnendes Gelächter dieser Wahnsinnigen. Ebenso schienen seine Ketten verschwunden zu sein. Zwar waren seine Hände immer noch auf den Rücken gefesselt aber die Stricke waren bei weitem nicht so schwer wie die Eisenketten. Für einen kurzen Wimpernschlag wagte er sich die Augen zu öffnen. Er wollte sicher gehen das die wohltuende Stille nicht nur ein Trick dieses sadistischen Folterknechts Elethars war. Als er sich sicher war begann er seine neue Umgebung genau zu betrachten. Wo immer er auch hingebracht wurde, seine Peiniger befanden es wohl nicht für nötig ihn zu bewachen. Erst jetzt erkannte er das er auf weichen seidenden Teppichen kniete, azurblau wie das ewige Meer. Eine riesige Kuppel mit weißen und goldenen Verzierungen ragte fast 70 Meter über seinem Haupt. Wie auch die Kuppel war die Halle auf der sie lag, kreisrund geformt mit drei Eingängen. Zwischen jeden von ihnen stand eine tanzende Blutelfenstatue. ..Nein...das waren nicht nur Darstellungen von Blutelfen. Jetzt bemerkte er die Unterschiede. Während die erste Statue aus puren Gold zu bestehen schien, war die Zweite aus Silber gegossen und die Dritte aus schwarzen Onyx geformt. Es bestand kein Zweifel mehr, sie hatten ihn in den Sonnentempel der Sin’dorei geschafft und die drei Statuen symbolisierten niemand anderes als die drei Sonnengöttinen. Hannalee Göttin des Sonnenliches, Jennala Göttin der Sonnendämmerung und Elunaia Göttin der Sonnenfinsternis.

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