Chapter 5: Yggdrassil, the Crown of Wisdom

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„Ehrenwerter Magistrat, wäre ich in der Lage würde ich gerne alle Sorgen von euren Schultern und den eurer Stadt nehmen. Es ist womöglich egoistisch wenn ich dies äußere in eurer schweren Lage, doch ich muß dringend nach Aerie Peak. Die Sicherheit der Allianz...wenn nicht sogar die von ganz Azeroth hängt davon ab.“ Ein betretendes Schweigen füllte den Raum und Zohar spürte Unbehagen diese vom Schicksal gebeutelten Menschen um so eine Hilfe zu ersuchen. Schließlich brach der Magistrat sein Schweigen. „Mein Herr Zohar, ich hatte niemals zweifel an euch und euren Worten weder damals noch heute. Darum fragte ich nicht warum ihr eure Augen verbunden tragt oder was euch so in Eile versetzt. Ihr seid mir keine Antwort schuldig, aber ihr werdet verstehen das ich nicht viel Hilfe anzubieten habe. Ich werde euch soviele Männer mitgeben wie wir entbehren können damit ihr sicher Aerie Peak erreicht und ich bete zum heiligen Licht das ihr Erfolg habt.“ In diesen Moment fühlte sich der ehemalige Sonnenpriester noch schlechter und dachte nach dem Magistraten alles zu erzählen da er ihm wenigstens eine Antwort schuldete, jedoch bevor er auch nur ansetzen konnte stand Henry Maleb auf und deutete mit einer Berührung seiner Hand auf es ihm gleich zu tun. „Kommt ich führe euch zur Taverne, dort treffen wir Lieutenant Farren Orinelle, den stellvertretenden Kommandanten unserer Soldaten. Er ist ein bisschen griesgrämig weil Marshal Redpath ihn in letzter Zeit nur Murlocs jagen läßt, aber er ist ein guter Soldat und hilft euch sicher mit Freude und ein paar seiner Männer aus.“

Sie traten beide hinaus vor das Rathaus. Die Taverne lag unmittelbar auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Wärmende milde Sonnenstrahlen wärmen Zohars Gesicht und wurden zugleich durch eine leichte Briese vom Meer abgelöst. Ja das Hillsbrad Vorgebirge war wirklich ein malerischer Flecken auf Azeroths zerschundener Karte. Ein letztes Überbleibsel wie eine schwindende Erinnerung wie einst die nördlichen Königreiche von Stratholme und Lorderon ausgesehen hatte, bevor die verfluchten Untoten ihre knochigen Hände ausstreckten. „Magistrat, wenn ich Ironforge und Stormwind erreiche könnt ihr euch sicher sein das ich alles in meiner Macht stehende tun werde das die Allianz euch Hilfe für euer Land sendet.“ Es folgte keine Antwort doch spürte er innerlich das sein Gesprächspartner ihm dankend zu nickte, bevor er die Türe der Taverne öffnete. „Ich werde diese Menschen nicht entäuschen. Mögen die Sonnengöttinen mir verzeihen...UGGNHH!!“

Von jetzt auf gleich war sein Körper mitten auf der Straße wie eingefroren. Kein Finger lies sich rühren, aber noch immer hörte er die Geräusche der Stadt und Menschen um ihn herum. Die Augenbinde verhinderte das er sehen konnte ob sich was in seiner Umgebung verändert hatte, stattdessen stand er einfach da wie zur Salssäule erstarrt. Ich bin frei! Endlich...der Meister hat sein Wort gehalten..jaja... „Wer..ist da?“ Er hatte die fremden Worte ganz genau gehört und dennoch verwirrte ihn der Klang der Stimme. Etwas...oder jemand anderes war in seiner Nähe. Kein Bewohner der Stadt..noch etwas menschliches. Wieder kroch dieser furchteinflößende kalte Schauer einer Vorahnung über seinen Rücken, dann verblassten auch die Geräusche die bis jetzt an sein Ohr drangen und die Welt wurde schwarz. „Wo...wo bin ich hier?“ Er war sich sicher das er sich nicht von der Stelle bewegt hatte und seine Hände ertasten kein Schleier mehr über seinen Augen, dennoch blieb alles schwarz. Dumme Frage..ja..sehr dumm. Du bist hier, wo du immer warst und ich auch immer versteckt gehalten wurde. Dein Geist..ja dein achso reiner Geist...HAHAHA! Der unbekannten Stimme oder viel mehr den Gedanken haftete etwas irrsinniges an, als wäre sein Besitzer nicht bei sinnen. „Wo bist du? WER bist du?! Kaum heraus.“ Ein verücktes Kichern das mehr an das frinitische Lachen eines Satyrn erinnerte schallte aus der Dunkelheit und ein Schatten bewegte sich in der Finsternis. Noch mehr dumme Fragen? Noch mehr dumme Antworten. Du weißt wo du bist und du weißt wer ich bin. Der Schatten trat langsam aus seinen dunklen Schleier hervor und Zohar glaubte seinen Verstand nun ebenso zu verlieren wie es wohl bei jener Kreatur bereits geschehen war. Vor ihm stand ein exaktes Spiegelbild seiner selbst ganz in Schatten gehüllt, mit einem närrichen Grinsen im Gesicht. Ich bin du und du bist ich, und sind wir es beide noch lange nicht. HAHAHAHA Jajaja...der Meister weckte mich auf in dir. Du kanntest mich aber hast mich verdrängt weil dein Geist ja rein bleiben mußte..kein böser Gedanke nein nein....nur ein reines Herz. So hatte ich hier im Dunkeln niemanden zum spielen, bis er uns fand..ja er. Das Schattenspiegelbild verdrehte grotesk seinen Kopf und blickte ihn aus ebenfalls grün brennenden Augen an, erinnerte ihn an den Makel dem ihn Eldrion einbrannte.

„Was bist du?! Wer ist er? Prinz Eldrion?“ In seiner Gedankenwelt konnte er sich im Gegensatz zu seiner physischen Gestalt ungeschränkt bewegen und so packte er sein schattenhaftes Zerrbild am Saum der Robe. Dieses hatte aber nur weiteren Spott und verrücktes Gelächter zu bieten. Ja der große Lord kam zu uns. Der Anführer der Sin’dorei, gab uns einen Willen..formte aus dem Knäuel von dunklen Gefühlen und Gedanken einen eigenen Geist. Jetzt sind wir hier um unseren Handel zu erfüllen ja..oh ja, der Preis für unsere Freiheit! Langsam beschlich Zohar sowohl das Gefühl von aufkeimender Furcht vor der Antwort als auch Zorn über den Spott des Blendwerks. „REDE! Was hat er vor und was willst du von mir?!“ Abermals lachte das Schattenbild intrigant auf und blitzte ihn aus geisteskranken Augen an. Das ist leicht, so leicht. Der Meister hat mir aufgetragen dich zu vernichten. Nein nein..nicht töten..brechen soll ich dich. Auslöschen mit jedem Funken deines Geistes. Quälen oh ja soviel Spass werde ich haben und dafür bekomme ich nun unseren Körper den du mir solange vorenthalten hast. Du darfst zusehen, was ich mit deinen Händen tun kann. Denn ich, ich bin Anubis’al. Ich bin du und doch viel mehr. Sieh gut zu und leide sehr HAHAHAHA Plötzlich zerfaserte das Schattenbild in Zohars ebenso brach mit dessen Verschwinden die Gedankenwelt zusammen und zwang ihn zurück in seinen regungslosen Körper. Die Augebinde löste sich und so durfte er mit ansehen wie sein Körper scheinbar wie eine Marionette ihren rechten Arm hob und auf den Rücken des Magistraten zeigte. Ich frage mich ob alle Menschen rotes Blut haben, sollen wir es herausfinden mit deinen Händen? Gelähmt in seinen eigenen Körper der nun dem Willen seiner verdrehten dunklen Seite gehorchte konnte Zohar nichts tun außer mit schreckengeweiteten Augen zuzusehen wie plötzlich ein schwarz violetter Strahl aus einer Handfläche schoß und den Magistraten ins Kreuz traff. Ein ausladender Blutschwall sprenkelte die halb geöffnete Tavernentür, als der Henry Maleb tödlich getroffen wortlos zusammenbrach. Noch im Sturz seines Körper schaffte es der Sterbende sein Haupt zu wenden und zwei fassungslose schmerzverzehrte Augen brannten sich in den Geist des hilflosen Priesters. Augenblicklich brach Panik auf dem Dorfplatz aus und wo vorher noch die Schreie wie durch Leinen gedämpft an sein Ohr drangen, hallte nun der Schrecken mit all seiner Macht wieder. Eine Frau packte ihr Kind auf die Arme und schrie entsetzt auf als sie flüchten wollte. „BLUTELFEN!! BLUTELFEN SIND HIER UND HABEN DEN MAGISTRATEN GETÖTET!!“ Sofort wandte sich Zohars Körper um und ein weiterer totbringender Strahl aus Schattenmagie nahm das Leben der Frau und ihres Kindes.

„Bei den Göttinen, bitte nein! Hör auf! Hör auf Anubis’al ich flehe dich an!!“ Wie auch sein Körper gehorchten auch seine Lippen nicht mehr seinen Willen so blieb ihm nichts anderes übrig als jene Worte der Verzweiflung direkt in seinen Geist zu sprechen in der Hoffnung das seine andere Form in irgendeinerweise reagieren würde. Das war lustig aber hier sind noch soviele mehr zu töten..soviel mehr Blut. Nein du hast mich lange genug eingesperrt, ich habe meinen Spass bis der Meister sagt ich soll aufhören. Riechst du es? Ja das süße Blut was an deinen Händen klebt, reiner reiner Zohar. HAHAHAHA noch mehr Blut wird fließen..noch viel mehr und hassen werden sie dich. Das ist die Strafe des Meisters...du wirst all das tun uns ein was du immer gefürchtet hast...Monster...Mörder...Verräter!! HAHAHAHAHAH!! Zwei weitere Menschen fielen den dunklen Kräften seines Peinigers zum Opfer. Pure brutale Gewalt, keine gnädigen schnellen Tode waren es. Auch als die ersten Wachen herbei eilten um den vermeintlichen Blutelfen zu stoppen, reichten ihre schweren Rüstungen aus Mithril und Eisen nicht sie vor den Schattenkräften des Angreifers zu retten. Leben um Leben fiel den blutverschmierten Händen Zohars zum Opfer der nur dem Handeln seines Körpers zusehen konnte, während Anubis’al all das schändete woran er einst geglaubt hatte. Mit jedem dieser armen einfachen Menschen der sein Leben in der sinnlosen Orgie aus Gewalt und Blut aushauchte starb ein Stück mehr seiner selbst. Jetzt wußte er was Prinz Eldrion und seine Hohepriesterin mit ihm getan hatten und es stimmte dies hier war schrecklicher als jeder qualvolle Tod oder Folter die sie nur an ihm hätten vollführen könnten. Wie tief reichte der Abgrund der Sin’dorei wohl noch? Gerade als Anubis’al wieder die Hände des gestohlenen Körpers ausstreckte um zwei vor Angst zitternden Menschenkindern das Leben zu nehmen, blitzte etwas in seinem linken Blickfeld auf und im selben Moment durchschlug etwas den Handrücken seiner linken Hand. Blut spritzte auf den karg behaunen Steinweg. Ein Wurfmesser hatte die Hand komplett durchbohrt und ragte an der Handinnenseite hervor. Wütend blickten die brennenden Augen in die Richtung aus der der Angriff gekommen war und trafen auf eine in schwarze Lederrüstung gekleidete Gestalt die auf dem Dach der Stallungen hockte. Innerlich schrie Zohar auf als er erkannte wer dort gekommen war. Von all dem was der Prinz und seine fanatischen Hochgeborenen ihm bereits angetan hatten, übertraf dies all seine Vorstellungen. „Nein....nicht du...bitte nicht du..Sevotharte.“

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