Chapter 5: Yggdrassil, the Crown of Wisdom

  Seite 11

Schnell näherte sich der Abyssal und hob bereits seine brennende Faust zum alles vernichtenden Schlag. „Nur noch ein winziger Moment...nur noch..“ flüsterten ihre Lippen, denn der Zauber war fast vollendet aber würde er es auch sein bevor die flammende Faust sie erreichte? „AAHHHHHHH!!!“ Der Aufschrei kam wie aus heiteren Himmel und völlig unerwartet. Kurz bevor die tonnenschwere Faust des Dämons Rhadas geradezu zierliche Gestalt erreicht hatte war sie in der Bewegung eingefroren. Aber der Schrei kam nicht vom Abyssal sondern von seiner Gebieterin. Utheks wandte sich vor Schmerz und legte ihre Arme um den krampfenden Körper. Das goldene Leuten ihrer Augen wie auch das des Phoenix auf ihrer Stirn, strahlten hell wie die Sonne und eine Stimme so eiskalt und durchdringend wie die Stürme Northrends donnerte über die Ebene. „DEGENERIETE ERBÄRMLICHE KREATUR!!! ICH HABE DIE MACHT GEGEBEN DAMIT DU DEINEN AUFTRAG ERFÜLLST!! VERRAT KENNT NUR EINE BESTRAFUNG! NIEMAND WIEDERSETZT SICH DEN HOCHGEBORENEN!!!“ Eldrions alles verschlingende Stimme lies die Erde des Platteus erbeben und seine Marionette sackte auf ihre Knie kaum in der Lage zu antworten, aber das Mal auf ihrer Stirn und das Glimmen ihrer Augen verblasste plötzlich. „Nein Meister...nicht meine Kräfte..“ Nur der heulende Wind der den Sand vor sich her trieb antwortete noch, aber was nun folgte war für keinen vorhersehbar. Ein undeffiniertes Brüllen drang aus der Kehle des Abyssals der sich wieder in Bewegung setzte, aber weder auf die Druidin noch ihre Begleiter hatte er es abgesehen...sondern seine alte Meisterin. Schrecken füllten Utheks sich weitende Augen als der flammende Riese sie mit einem einzigen schmetternden Schlag hinwegfegte. Ihr Körper flog im hohen Bogen durch den grauen Himmel und krachte in eines der behelfmäßigen Zelte ihrer Stammesbrüder.

„Der Dämon ist außer Kontrolle!!! Wir müßen ihn stoppen!“ Ayures war der erste der seinem Aufruf Taten folgen lies und stürmte auf den tobenden Giganten zu. Auch der Than des Sturmgreifenklans schloß sich dem Angriff sofort an. „Ziel auf seine Kniee, Jungchen! Wir müßen ihn zu fall bringen!“ rief Bloindil dem Paladin zu während sie jeweils eines der Beine des Dämons mit ihren Angriffen beharkten. Etwas abseits auf sichere Entfernung hatte sich derweil Rhada auf einem Felsen aufgebaut. Die Schmerzen ihrer Wunde waren verschwunden wie diese auch selbst. All ihre Aufmerksamkeit richtete sich nun auf den Abyssal der nun ohne Führung seinerseits von den zwei geradezu winzigen Schatten zu seinen Füßen zurückgetrieben wurde. Wieder konzentrierte sie all ihre Kräfte für einen Zauber, wohlwissend das sie bereits zuviel von den geschundenen Lebenskräften Desolace verlangt hatte rief sie eine andere Macht an die ihr gar mehr vertraut war. Eine weiß-silberne Aura hüllte ihren gesamten Körper ein, das es sich soweit manifestierte das kleinere Steine um sie herum als auch ihr eigenes Haar zu schweben begannen. Ihre Augen strahlten in solch einen intensiven Leuchten, das jeder hätte glauben können er blicke direkt in das Licht des Mondes. Langsam öffnete sich ihr Mund als der Zauber der Vollendung näherte. Es dürfte kein Moment gezögert werden und insgeheim hoffte sie das ihre Reisegefährten genug Aufmerksamkeit besaßen um im rechten Moment zu weichen. Mit beiden Händen deutete sie auf den Dämon und entlud die gesamte Kraft des Zaubers. „ANDU-FALAH-DOR!!!“ Eine gewaltige silber weiße Lichtsäule stach durch die undurchdringliche Wolkendecke und hüllte den Abyssal vollständig ein. Für einen Moment hätte man meinen können etwas wie Unglauben auf den groben Gesichtszügen des Konstrukts zu erkennen ehe die Macht Elunes ihn geradezu auflöste. Das Spektakel dauerte nur wenige Sekunden und endete genauso abrupt wie es begann. Mit der Vernichtung des Dämons kollabierte die Lichtsäule augenblicklich. Doch bevor sich die Sturmwolken Desolace für weitere unzählige Millenien über ihre Wunde legten, erkannten der noch völlig verdutzte Paladin und Zwergenschamane die ewige silberne Scheibe des Mondes durch das Wolkenloch strahlen.

Das Werk war vollbracht und erschöpft sank Rhada auf die Knie. Der Zauber hatte viel ihrer Kraft gekostet und so verlangten ihre Glieder umso mehr nach Rast wie auch ihre Sinne die zu schwinden drohten. Erst als Ayures seine Hand auf ihre Schulter legte, verfestigte sich das verschwommene Bild der unwirklichen Umgebung wieder zu einem Ganzen. Sie hatten gesiegt. Bloindil trat ebenfalls neben sie und rümpfte auffällig seine knollige Zwergennase. „Ich habe vieles bereits von euresgleichen gesehen, werte Druidin, aber DAS war kein Zauber der Druiden.“ Obwohl sie im Moment all ihre Sinne brauchte um nicht der Bewustlosigkeit zu erliegen konnte sie trotz ihres gesenkten Hauptes den bohrenden Blick des Zwerges auf sich spüren. „Nach allem wo ich dachte ich kenne euch muß ich immer noch einsehen das ihr voller Überraschungen steckt.“

Es fehlte ihr die Kraft als auch der nötige Wille darauf zu antworten aber dennoch gönnten sich ihre Gesichtzüge ein leichtes Lächeln. „Was hat dieser Teufel in Elfengestalt wohl noch für uns geplant. ...Ich kann nicht fassen das wir solange nichts von dem Handeln dieser Blutelfen merkten..und jetzt scheint ihr Netz jedes zu erreichen.“ Wut gepaart mit Unglauben schwankte in den Worten Ayures als er mit schüttelnden Haupt auf das Schlachtfeld blickte. Soviel Tod...soviel Blut. Auch wenn die Zentauren eine barbarische Rasse waren, so war das Unheil was die Manipulation der Sin’dorei über sie gebracht hatte selbst für ihre Existenz grausam. „Agg.rr ...Verra.ten.....hggnn..Rach..e....“ Die keuchende klamme Stimme zog unweigerlich die Aufmerksamkeit aller auf sich. Unweit von den Dreien lag der zerschmetterte Körper Utheks auf den Resten eines Zentaurenzelts. Alle Gliedmaßen waren verdreht und schienen gebrochen und unentwegt floß ein nicht enden wollender Strom Blut aus den unzähligen Wunden an ihren Leib. Nahezu die gesamte linke Hälfte ihres Körpers war furchtbar durch Brandwunden des Dämons enstellt und ihre Augen wirkten glasig trüb langsam in die Geisterwelt gleitend. Ayures beugte sich über die Sterbende und bemerkte ihren schwachen Blick der sich nochmals mit aller Kraft auf ihn zu konzentrieren versuchte. „Die die euch dies antaten....wo sind sie jetzt? Sag es und ich verspreche dir das wir den Verrat rächen werden.“ Nichts außer glucksenden Lauten drang aus dem Mund der Schamanin als sie ihren Arm hob und nach Nordosten deutete. Wieder aller Umstände und das Blut welches ihre Lungen bereits fast vollständig füllte, quälten sich noch einige letzte Worte über ihre verbrannten Lippen. „Ghnn...Tal...der Knochen......hngn...dort..sind sie.........“ Mit diesen letzten Worten schloß sie endgültig ihre Augen und Ayures erhob sich, sein Blick verhärtete sich. Sie waren also noch hier..sie mußten schnell handeln. Aber keiner von ihnen konnte das unerträgliche Verlangen nach Rast weiter unterdrücken. „Laßt uns am Taleingang ein Lager aufschlagen. Im Morgengrauen brechen wir zu diesen Tal der Knochen auf. Wir dürfen keine Zeit verlieren..aber wir sind keine Gegner für die verfluchten Hochgeborenen Eldrions, wenn wir keine Kraft mehr zum kämpfen haben.“

Die Dämmerung war keine Stunde vergangen da befand sich die kleine Gruppe bereits auf den Weg nach Nordosten. Der Tag in der Desolace zur Nacht unterschied sich nur daran, dass das depremierende Grau der Wolkendecke das Schwarz der Nacht vertrieben hatte. Obwohl sie gerastet hatten, war die Nacht für sie alle kurz gewesen. Keiner von ihnen konnte wirklich Ruhe finden und selbst wenn ihnen dies gelungen war hielt sie das erlebte in den Träumen gefangen. Ayures Augen wirkten träge vom Schlaf und die Nacht hatte nur seinem Körper die nötige Ruhe verschafft aber nicht seinen Geiste. Fetzen des vergangenen Alptraums hafteten ihn an wie ein unheilvoller Schatten. Ja...in dem kurzen Moment als der Schlaf ihn in der Nacht endlich erreicht hatte kamen die Erinnerungen zurück. Die brennende Stadt Theramore.....die Berge von Unschuldigen die wie Vieh abgeschlachtet worden waren. .....Und die Schatten zwischen den flammenden Gebäuden...ihre kalten grün brennenden Augen. Jede Nacht hatte ihn dieser Alptraum verfolgt....und jede Nacht endete er gleich als sich die riesige Schattenhand des Hochlords über die Stadt senkte wie eine alles vernichtende Dunkelheit. Indem Moment als die riesige Hand sie alle zu zerdrücken drohte wachte der junge Paladin auf...schweißgebadet. So war es auch letzte Nacht gewesen und tief in seinen Herzen wußte er das die schrecklichste Waffe des Blutelfenprinzen nicht seine Macht oder die Loyalität seiner Truppen war.....sondern die Saat des Zweifels welche er in seine Feinde zu sähen vermochte. Während ihre Füße sie weiter und weiter zwischen zerklüfteten Felsen vorbei an den Skeletten verendeter Kodos führten, schaute Ayures zu seinen Gefährten. Wie zu erwarten zeigte die Erzdruidin nach außen keine Anflüge irgendeiner Ermüdung, aber auch er wußte das selbst Rhadas Kräfte nicht unendlich waren. Offensichtlicher zeigte dies hingegen Bloindil, der sichtbar gähnend und mit müden Blick neben seinen Eber trottete. Sowie ihr tiefes Band sie gegenseitig mit Kraft erfüllte sorgte diese Verbindung wohl nur dafür das Groar ebenso ermüdet wirkte wie sein Herr. Ein hörbares Schnaufen drang aus den Nüstern des Tieres wie auch der Nase des Zwergs, als wären sie eins.

Gerne hätte er ihnen Ruhe gegönnt...ihnen allen und sich selbst, aber nun war ihr Ziel zum Greifen nahe. Uthek sprach bevor sie starb das die Sin’dorei sich immer noch in Desolace aufhalten würden. Es war ihm jetzt gleich was sie vor gehabt hatten, es würde enden hier und jetzt. Das Tal der Knochen...hinter dem nächsten Felsen mußte der Eingang sichtbar sein. Ein letztes Mal stiegen sie über eine kleine Anhöhe und stoppten plötzlich. Vor ihnen erhob sich ein riesiger steinerner Torbogen der den Eingang zu einem Tal umrahmte. Das Bauwerk schien sehr alt zu sein, vielleicht sogar so alt wie die Kultur der Nachtelfen, aber dies war kein Werk der Kaldorei. Der Stein war grob geschlagen und bearbeitet. Es fehlten jegliche Ornamente die sonst für Elfenarchitektur so üblich war. Stattdessen prangte altes getrocknetes Blut am rauen Stein und beschrieb seltsame Symbole. Skeptisch strich Rhada mit den Fingerspitzen die Symbole entlang und ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. „Könnt ihr das Entziffern, Milady?“ Nichts weiter als ein stummes Nicken bestätigte die Frage des Paladins als sie weiter das Mauerwerk bis zum Ende entlang schritt. Erst bei der letzten Rune blieb sie stehen. „Jenseits dieses Tores liegt das verfluchte Tal, wo die Toten niemals Ruhe finden.Wendet euch ab solange ihr noch könnt. Kein Zentaure kann gegen den Tod kämpfen. Dies ist der grobe Inhalt der Inschrift. Wir sind zweifelsohne am Ziel.“ Ihr Stimme klang bitter bei der Formulierung doch kam sie dem fragenden Blicken ihrer Begleiter zuvor. „Wenn dieses Tal wirklich von Geistern und Wiedergängern heimgesucht ist, ist das gegen die Natur. Etwas Dunkles lastet auf diesen Ort..und es kann in keinen Fall ein gutes Zeichen sein das die Hochgeborenen sich gerade hier aufhalten.“

Seitenauswahl: [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] weiter »