Chapter 6: The Hour of the Highborne

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Was nun folgte geschah in so schneller Reihenfolge das selbst dem logisch kalkulierten Verstand seiner selbst der Atem stockte. Unnatürliche Kälte kam auf, der fühlbare Griff des Grabes. Eiskrone....seit der Verschmelzung des Lich Königs ein Mahnmal der Dunkelheit. Hänge, Täler und selbst die Berge. Es waren 1000 vielleicht sogar 100000 unheilige Wiedergänger die sich hier am Ende aller Welt tummelten. Sie bauten an gewaltigen Mauern und Türmen aus Metall. Eines welches sogar der erfahrene Azuregos nie gesehen hatte. Und für einen Augenblick glaubte er sogar das dies Metall atmen würde....das ihm ein Übel entströmte was jenes der Geißel um ein vielfaches zu übertraf. Dann sah er IHN. Das Wesen was ganz Azeroth das Fürchten gelehrt hatte wie kaum eine zweite Macht. Gekleidet in eine silberne Rüstung welche Totenschädel und Knochen darstellten. Wie eine Verlängerung seines unheiligen Schattens wob der schwarze lange Mantel wild im stürmischen Wind und zwei unnatürlich blau leuchtende Augen blickten aus dem Helm hervor. In seiner Hand ruhte Frostmourne. Ein Synonym für die die Macht der Geißel und der eisige Dunst welcher der Klinge entfuhr zeigte unmissverständlich das ein neues Grauen emporsteigen würde. Obwohl Azuregos wusste das dies nach wie vor nur eine Illusion sein konnte, Erinnerungen die an diesen Gegenstand gebunden waren den er gefangen hatte, fühlte er zum ersten Mal in seinen Leben einen leichten Schauer. Mit einem Aufschrei rammte im selben Moment der Lich König seine tödliche Waffe in den eisigen Grund auf dem er stand. Wie ein Wirbel von tausend rachsüchtigen Seelen hallte seine Stimme durch den Blizzard. „Erhebe dich Sindragosa! Erhebe dich und führe die Frostbrut in den Krieg!“

Als ein Angehöriger des blauen Drachenschwarms und Sohn Malygos, war Azuregos vertraut mit der Vergangenheit seines Schwarms. Ebenso wie mit der Gegenwart von Eis und Kälte. Aber in diesen Augenblick als der dunkle Heeresführer der Geißel diesen gewaltigen Frostwyrm aus dem Eis brechen lies, hatte er den Eindruck das sein eigenes Blut zu gefrieren drohte. „Nein...nicht sie...“ Die drachischen Gesichtszüge seiner Projektion verzogen sich in Schock und Agonie. Sindragosa...er kannte diesen Namen...diesen Drachen. Er hatte sie nie zu Lebzeiten erblicken können und doch fühlte er zu ihrer untoten Hülle die sich gerade fauchend aus dem Gletscher erhob die Verbundenheit. Nicht nur die einfache Verbundenheit zweier Angehöriger der selben Art...sondern eine solche wie sie nur zwischen Mutter und Kind sein konnte. Denn das groteske Monstrum das hinter dem Lich König nun seine knochigen zerrissenen Flügel spannte war vor in der Tat Azuregos eigene Mutter. Getötet vor über 10000 Jahren als Neltharion der Erdwächter die anderen Drachen verriet. Als er mit der Dämonenseele nahezu den gesamten blauen Schwarm auslöschte. Jetzt also waren die Gebeine von Malygos früheren ersten Gefährtin unter der Kontrolle dieses diabolischen Wesens. Allein der Gedanke daran brachte tiefe Risse in den kühlen berechnenden Verstand des Blauen. Für einen Bruchteil des Augenblicks war er fast gewillt den Kirin Tor nachzugeben. Diesen Hochelfen zu geben wonach sie verlangten auf das die Geißel vernichtet würde.

„NEIN!..Nein..das darf nicht sein! Genug davon! Ich werde meines Vaters Aufgabe nicht verraten. Ich werde mich nicht von Gefühlen hinreißen lassen!“ Ungeahnte Macht stieg in ihm auf, als er seinen Fokus zurück erhielt und der ganzen Illusion mit einer arkanen Druckwelle begegnete die sie hinfort wischte wie einen schlechten Alptraum. Die Stimme des Hochelfenanführers drang anklagend an sein Ohr und als sich seine Augen wieder an die Wirklichkeit gewöhnt hatten erkannte er das Ravandwyr den Finger auf ihn richtete mit Augen aus puren Eis. „Und wieder verratet ihr uns und eure Aufgabe. Ihr seid keine Beschützer dieser Welt, sonst würdet ihr all dies nicht zulassen. Wenn ihr nicht bereit seid Azeroth gegen die wandelnden Toten zu verteidigen werden wir es tun. Ich frage euch ein letztes Mal, Ehrwürdiger. Übergebt ihr uns euer Wissen und die Artefakte damit wir die Geißel vernichten können? Im Namen von Meister Rhonin Draig’cyfail Redhair, Anführer der Kirin Tor. Gebt sie frei!“

Die unterschwellige Drohung welche in den letzten Silben mitklang, lies Azuregos nur noch mehr zu seiner alten Form zurückkehren. Seine Klauen gruben sich tief in Azsharas verfluchte Erde als seine Augen mit wütenden Glanz die der Hochelfen suchten. „Die Geißel ist keine Bedrohung die von außerhalb dieser Welt Einzug erhielt. Sie ist das Produkt des Versagens der niederen Völker Verantwortung für die Kräfte zu übernehmen die sie erhielten. Und ihr seid nur ein weiteres Beispiel dafür. Ihr steht hier vor mir, Sterbliche wie ihr seid und bedroht mich und die meinen mit Kräften über die WIR wachen und eure Völker nicht einmal im Ansatz verstehen. Wer glaubt das ihr seid vor mich zu treten und das Handeln unseres Schwarms zu beurteilen?“ Seine rechte Pranke löste sich aus dem Erdreich. Immer noch geschlossen um den Gegenstand der ihn vor wenigen Minuten noch diese schmerzlichen Erinnerungen einbrachte, deutete er mit einer Klaue auf die zahllosen erschlagenen Körper seines Schwarms. „Allein für diesen Angriff werdet ihr und alle Anwender des Arkanen unter euren Banner sich verantworten müssen Im Namen des Zauberwebers!“

In der Tat war genug der Worte, was in seinen eigenen Augen wie auch denen des Hochelfen zu lesen war. Wer Recht behalten sollte mit seiner Ansicht lag nicht mehr in Argumenten und Worten allein. Im ersten Moment wusste ob er den Mut dieser zugegeben starken aber verblendeten Magier anerkennen sollte oder über ihre Dummheit lachen musste <span style="font-style:italic;">Dieser Kampf ist unnötig. Welche Narren müssen sie sein zu glauben mit Magie gegen einen blauen Drachen bestehen zu können.?</span> Doch bevor er diese Gedanken weiterführen konnte ertönte ein lautes Knirschen und Knistern als Vorbote für den Erstschlag der Elfen. Eine der Magier hatte sich seitlich von ihm auf einem Hügel positioniert und schleuderte einen gewaltigen Feuerball gegen die Flanke des Blauen. Azuregos Gesicht wirkte verbissen, als er den Druck gegen seinen Körper und einen unangenehmen Schmerz verspürte. Es war keiner der ihn seiner Sinne beraubt hätte aber spürbar genug um zu zeigen das seine Gegner zwar arrogant aber nicht töricht waren. Als Wächter der Magie war seine Art gegen Zauber gewirkt auf dem reinen Arkanen oder des Eises gefeilt. Das schienen auch seine Gegner zu wissen, die auf andere Formen der Zauberkunst zurückgriffen. Nach wenigen Sekunden war die Schlacht in vollen Gange und Azshara erbebte unter dem Toben des Großdrachen. Die Angriffe der Elfen war äußerst präzise koordiniert. Wo einzelne Klingen und Magiegeschosse kaum Wirkung gegen die dicke Panzerhaut des Blauen gehabt hätte, wirkten sie in ihrer Konzentration auf bestimmte Punkte jedoch durchaus gefährlich.

„Vater wird von euren Verrat erfahren, Kirin Tor, wenn ich mit euch fertig bin. Dalaran selbst wird sich dafür verantworten müssen!“ Schnappte er wütend als er mit einem Schlag seines gewaltigen Schweifs eine der Elfenmagier über die Klippen fegte. Ein weiterer wurde von einem Schlag seiner linken Pranke wie eine Puppe gegen eine nahe Baumgruppe geschleudert wo er reglos liegen blieb. Aber Azuregos wusste sich nicht nur mit seinen natürlichen Waffen zu verteidigen sondern wirkte auch die unnachahmliche Magie seines Schwarms. So trieb er eine Teilgruppe gepanzerter Krieger mit einem arkanen Eissturm zurück als sie versuchten mit Pfeil und Schwert sich seinen Beinen zu nähern. Auf jeden Angriff konterte der blaue Drache mit einer angemessenen Antwort und es hatte den Anschein das seine Feinde chancenlos gegen seine geballte Macht standen. Plötzlich trat der blondhaarige Hochelf, der sich ihm als Anführer dieser Gruppe mit Namen Ravandwyr vorgestellt hatte, vor seine tosende Erscheinung. Ein geringschätziges Lächeln entglitt seinen Lippen als er aus einer nahezu fließenden Handbewegung ebenfalls ein flammendes Geschoss direkt ins Gesicht Azuregos feuerte. Nun war es am Drachen dies mit Belustigung zu würdigen als ihn urplötzlich ein gleißender weißer Schein umgab und das magische Geschoss abprallte. Nein..nicht einfach abprallte. Es wurde reflektiert und kehrte zurück in die noch geöffnete Handfläche des verdutzten Hochelfen. Geruch von verbrannten Fleisch, das Brechen von Knochen und ein wütender Aufschrei waren die akustische Begleitung der überraschenden Wende.

Noch sollte es aber nicht enden. Nein so einfach wollte es Malygos Sohn nicht dabei belassen als er all seine Sinne auf den Verletzten richtete. Den Urheber all dieses unnötigen Blutvergießens. Mit seiner Vernichtung würde der Rest dieser unverschämten Sterblichen verschwinden. Wie ein todbringender Sturm aus geballter physischer und arkaner Macht ignorierte er alle Attacken der übrigen Angreifer und stürmte auf den Elfen zu. Mit einem lauten triumphierenden Brüllen entfesselte sein Leib eine unvorstellbare Schockwelle die das Ziel seines Zorns mit ohrenbetäubender Gewalt gegen einen Felsen schleuderte. Blut ergoss sich in einem Schwall aus dem Mund des Hochelfen der jetzt nicht mehr so arrogant erschien. Obwohl eine innere Stimme seines berechnenden Verstandes verlangte das es hier genug sei um ihnen eine Lektion erteilt zu haben, verspürte Azuregos ein neues erhebenes Gefühl als er diesen kleinen unbedeutenden Feind vor seiner unausweichlichen Vernichtung sah.....Freude.....Genuss. Er hätte nie gedacht das er solch eine Woge von berauschenden Gefühlen verspüren könnte und noch weniger zu solch einen Anlass. Es schien als wäre er von Kampfeslust förmlich berauscht. Die Welt um sie herum schien egal, nur vom Blut dieses Elfen wollte er mehr sehen.

Auf einmal lächelten die mit Blut benetzten Lippen Ravandwyrs als hätte er die Veränderung in seinen Kontrahenten bemerkt. Zu spät erkannte der Blaue den Grund dafür als plötzlich ein weiteres magisches Geschoss aus seinen Augenwinkeln heranflog. Immer noch war Azuregos von seinem eigenen magischen Schild umgeben was ihn vor solchen Angriffen schützen sollte, aber erst als der seltsame Energieball direkt neben seiner rechten Gesichtshälfte auf die Barriere trat, bemerkte er das er sich geirrt hatte.

Dieser Zauber war von einer Art gewebt die er nie zuvor gesehen hatte. Es schien das dies Projektil sowohl aus Eis wie auch Feuer bestand. Als wären beide unvereinbaren Elemente ineinander verschmolzen. Zwar schaffte es sein Schutzzauber die Wucht etwas zu milden, doch da diese Magie mehr als nur ein Element in sich vereinte durchschlug sie die arkane Wand dennoch. In Wut und Verwirrung brüllte der Drache auf als sich das Frostfeuer in seine Gesichtshälfte fraß. Für einen Augenblick war er orientierungslos......und schutzlos. Genau darauf hatten seine Angreifer gewartet. Bevor es ihm überhaupt möglich war sein noch unbeeinträchtigtes Auge auf sein Ziel zu richten durchfuhr ein paralysierender Schmerz seinen ganzen Leib. Einer der gepanzerten Krieger hatte den Moment seiner Verwirrung ausgenutzt und war auf seinen Rücken geklettert. Mit einem brutalen exakten Stoß versenkte der Hochelf dabei sein Bi-Händer nahezu bis zum Griff im Genick des Blauen. Jetzt setzten auch die übrigen Hochelfen nach. Unbarmherzig gruben sich Stahl und Magie in das Fleisch sein Fleisch. Entfesselten Ströme von Blut welche die gierige Erde Azsharas tränkten.

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