Chapter 6: The Hour of the Highborne

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Noch ehe seine Worte verklungen sind begann sich sein Körper aufzulösen, wie auch die Schatten der Hochgeborenen..zusammen mit Rhada. Die Welt um Ayures begann sich zu drehen, zu verschwimmen. Nur seine Stimme war die einzige Konstante als alles um in herum alles in Dunkelheit versank. „KOMMT ZURÜCK ELDRION! HÖRT IHR?! ICH ÜBERLASSE SIE EUCH NICHT! NIEMALS!“ Etwas packte ihn plötzlich an den Schultern ohne in der ewigen Finsternis etwas erkennen zu können schlug er wild um sich, versuchte sich zu befreien. Die Griffe um seine Schultern wurden fester und dann spürte er einen vernichtenden Schlag der direkt in seinen Gesicht zu explodieren schien.

„Jungchen! Verdammt nochmal wirst du wieder wach?! Sonst muß ich den Sturmhammer nehmen!“ Die raubeinige Stimme Bloindils war das erste was er bewusst wieder wahrnahm ehe die wirkliche Welt folgte. Er war immer noch auf dem Hippogryphen und jetzt erkannte er das sein zwergischer Begleiter dicht neben ihm flog. „Ich weiß das du nicht viel schlafen konntest, Jungchen, aber jetzt einzuschlafen wäre ein ungünstiger Zeitpunkt. Ich weiß nicht wie es bei euren Paladinen gehandhabt wird aber bei uns Zwergen gibt es nicht gerade viele Lobeslieder für jemanden der schlafend vom Rücken eines Flugreittiers gefallen ist um sein Ende zu finden.“ Der Thane des Sturmgreifenklans lachte tief brummend und deregierte sein Reittier in einen sicheren Abstand. Es dauerte einige Minuten bis Ayures wieder klare Grenzen zwischen Realtität und Traum ziehen konnte. ..Ja ein Traum...es war nur ein Traum. Dann bemerkte er in einiger Entfernung vor sich Rhada auf ihren Reittier. Ihr silbernes Haar flog in langen Strähnen im Flugwind und reflektierte die Strahlen des Mondes. Er sah keine Veränderung nichts was den Traum bestätigen würde...und dennoch nagten die Worte des Blutelfenprinzen wie eine schleichende Bestie an seinen Vertrauen. .....was weißt du über sie? Das waren seine Worte im Traum gewesen und die Erkenntnis darauf war ernüchternd, denn tatsächlich wußte er sehr wenig über seine Begleiterin und in diesen Moment schien es das sie noch weiter von ihm entfernt war als es tatsächlich zutraf. Obwohl sie ihn oft gemaßregelt hatte und mit kalter Arroganz mehr als einmal zurückstieß, wußte er dennoch eines mit Sicherheit. Er wollte sie nicht verlieren, nicht an Eldrion..nicht an dieses Monster.

Bloindil der unterdessen Ayures besorgter Blick aufgefallen war und was ihm galt, verstand wohl etwas anderes darunter. „Vergiss es Jungchen. Eher schaffst du es mit deinen Zähnen aus einem Adamantiumblock ein Schwert zu formen. Wenn ich eines über Elfen weiß ist das sie allesamt insgeheim glauben sie seien etwas besseres. Mach dir nichts draus es gibt noch genug bodenständigere Stuten in Hillsbrad.“ Eigentlich waren seine Worte gedacht um den jungen Paladin auf andere Gedanken zu bringen, aber zum Ärger des Zwerges hatte es einen mehr gegenteiligen Effekt. In Wahrheit sah sein Begleiter noch besorgter aus als zuvor. „Fallt nicht zurück! Wir haben gleich Astranaar erreicht!“ Die Stimme der Erzdruidin durchschnitt die Gedanken beider, als sie bereits eine Lichtung zwischen den gewaltigen Baumkronen Ashenvale Forest ausmachen konnten. Violette Dächer stachen aus dem azurblau des Sees hervor. Die Nachtelfenstadt Astranaar war auf einer kleinen Insel mitten in einen See errichtet worden und die Hauptstraße welche von Auberdine ausging führte mitten durch sie hindurch. Aufgrund der besonderen Lage war Astranaar auch bei seiner relativ geringen größe ein taktisch besonders wichtig und selbst durch eine kleine Gruppe Schildwachen gut zu verteidigen.

Keine zwei Augenblicke später hatten ihre Hippogryphen im Nordwesten der kleinen Stadt zur Landung angesetzt. Während einige Nachtelfen sich der Reittiere annahmen, trate eine weitere Gruppe an die Ankömmlinge heran. Von ihrer Rüstung her und den ungewöhnlichen Klingenwaffen die entfernt an einen Bumerang erinnerten, erkannten sie Ayures eindeutig als Angehörige der Schildwachen. Bis vor kurzen war die Kriegerkaste der Kaldorei ausschließlich für Frauen bestimmt, da nahezu alle Männer ihrer Art dem Pfad der Druiden folgten und so im Smaragdgrünen Traum wandelten. Aber wie an vielen anderen Orten Azeroths hatte auch hier der dritte große Krieg gegen die brennende Legion viele alte Traditionen und Werte mit sich gerissen. Darunter fiel wohl auch ein Mensch und Zwerg mitten im Herzen vom Land der Kaldorei. Für einen Augenblick glaubte der junge Paladin einen Funken von Feindseeligkeit in den silbernen Augen der Kriegerinnen zu erkennen als sie ihn und Bloindil begutachteten. Manche Veränderungen würden wohl länger dauern bis sie Akzeptanz finden dachte er sich insgeheim.

Umso gegensätzlicher schien ihre Reaktion als sie sich Rhada zuwandten, welche sie mit einer tiefen Verbeugung begrüßten. „Elune-Adore, Shan’do Rhada. Hätten wir gewusst das ihr auf den Weg zu uns seid hätten wir eine angemessenere Begrüßung arrangiert. Wir..“ Bevor die Schildwache weitersprechen konnte schnitt ihr die Erzdruidin mit einer kurzen Geste das Wort ab und blickte sie ernst an. „Wir haben aus verläßlichen Quellen gehört das eine dunkle Macht sich hier eingenistetet. Wir jagen die Ursache dieser Dunkelheit und sind hier um euch zu unterstützen.“ Wie üblich wählte ihre Begleiterin ihre Worte knapp und prägnant ohne den Hinweis auf einfache Details. Einmal mehr fragte sich der junge Paladin wer seine Begleiterin wirklich ist. Fast hätte man meinen können die Hohepriesterin des Mondtempels würde hier stehen, so hofierend maßten die Begrüßungen der Kaldorei ihr gegenüber an. Gerne hätte er sie danach gefragt aber nach seiner inneren Überzeugung wollte er nach wie vor das sie eines Tages von selbst dies offenbaren würde. „Wir bringen euch sofort zu Raene Wolfrunner. Sie koordiniert die Truppen der Schildwachen in Astranaar“

Der Weg bis zum Haupthaus war nur wenige Meter entfernt und wie es oft in kleineren Siedlungen jeglicher Rasse üblich wahr hatte sich auch hier bereits die Ankunft der kleinen Gruppe bereits rumgesprochen. Raene Wolfrunner war das Musterbeispiel einer Schildwache der Kaldorei. Sie war großgewachsen selbst für eine Nachtelfe. Zwischen den einzelnen Panzerplatten ihrer Rüstung schimmerte die lavender farbende Haut durch die fast derselben intensiven Farbe zugedacht war wie ihr Haar. Im starken Kontrast dazu wirkten die silbernen Augen welche von rötlichen Tätowierungen umrahmt waren. Einige Narben im Gesicht und wo es die Rüstung erkennen lies, zeigten das eine sehr erfahrene Kriegerin vor ihnen stand. Aber auch sie zeigte dieselbe tiefe respektvolle Geste des Grußes Rhada gegenüber wie auch schon die Schildwachen zuvor. „Inshu-alah, Shan’do Rhada. Eure Ankunft hier hat sich schnell rumgesprochen. Ich muß gestehen das ich freudig überrascht bin das ihr gegen eure ursprüngliche Wahl wieder hierher zurückgekehrt seid. Seid unbesorgt. Im Ashenvale haben vor allem die Anhänger Elunes und die Schildwachen weit mehr zu sagen als Shan’dos Staghelms Anhänger.“ Bei ihrer letzten Bemerkung fiel sofort sowohl Ayures als auch Bloindil die weitaus weniger preisende Betonung für Erzdruide Staghelm auf. Bisher hatten sie ihn nie gesehen und Nachtelfen pflegten interne Angelegenheiten auch nicht vor Fremden oder Verbündeten auszubreiten. Alles was es gab waren Gerüchte das der zwangsläufige Ersatz für Malfurion Stormrage, beunruhigende Tendenzen zeigte und ungewöhnlich aggresiv galt. Da ihre Begleiterin anscheinend ein direktes Problem mit ihm zu haben schien lag auf der Hand, aber nicht wie weit dies reichte.

Anstatt den fragenden Blicken ihrer Gefährten eine Antwort zu gewähren wandte sich Rhada ausschließlich der Kommandantin zu. „Wie ich schon zu eurer Adjutantin sagte, folgen wir einer Gruppe von Blutelfen die scheinbar irgendwo hier im Ashenvale etwas vor hat. Was immer es auch sein mag es ist wohl nicht zum Wohle der Kaldorei. Könnt ihr mir sagen ob ihr etwas dazu wisst?“ Raene wirkte schockiert, behielt aber ihre Fassung und überlegte einen Moment lang angestrengt. „Mir liegen keine Berichte darüber vor das Blutelfen in Ashenvale eingedrungen sind...aber das ist auch nicht verwunderlich. Derzeit sind unsere Truppen überall verstreut, in jeder Ecke des Waldes scheint sich eine andere dunkle Macht an unseren Land zu laben.“ Mit einem Handwink lies sie die Gruppe zu einem kleinen Holztisch kommen auf dem eine Karte des Ashenvale ausgebreitet waren. Die Fingerspitze von Raene zeige auf mehrere Punkte im Osten der Karte. „Die Horde hat sich in Bewegung gesetzt. Die verdammten Orks die Cenarius erschlagen haben, haben ein großes Lager im Osten errichtet wo sie unentwegt die Bäume unseres Landes fällen. Darüber hinaus haben sie noch ein weiteres Lager im Nordosten eingerichtet. Im Südosten haben sich die Reste der brennenden Legion nachdem Ende des Krieges zusammengezogen und formieren sich dort neu. Der Wald unmittelbar in der Nähe des Tals wo sie sich aufhalten gleich bereits mehr Felwood als Ashenvale. Zudem scheinen sich im Norden mehrere Sekten von Satyrn eingefunden zu haben die unsere Stellungen angreifen und als wäre das nicht genug haben wir den Kontakt zu den Druiden der Grabhügel von Dor’danil verloren.“

Ein fast schon hoffnungsloses Seufzen entglitt bei der Ausführung ihren Lippen, ehe sie die Gebiete westlich Astranaars aufzeigte. „Auch im Westen sieht es nicht besser aus. Unseren Spähern nach haben sich Orks und Kultisten des Schattenmond Rates im Südwesten verschanzt und beschwören die Kräfte der brennenden Legion. Ganz im Westen wurden die Ruinen vom Zoram’gar Strand von Naga überrannt. Unsere einzige größere Stellung die dort weiteres Übel zurückhält ist der Außenposten Maestras und genau hier ist der einzige Hinweis den ich euch geben kann, Herrin. Ich habe vor einiger Zeit eine unserer besten Schildwachen dorthin entsandt weil Gerüchte laut wurden das die Verlassenen der Horde einen Stützpunkt in den Ruinen von Bathran errichtet haben. Mir liegen unbestätigte Berichte vor das dort eigenartige Rituale vollzogen werden und das Land langsam verdirbt. Das seltsame daran ist da sie keine Hordenbanner verwenden und keine der Verlassenen als wollen sie nicht das man erkennt wem sie zugehörig sind. Wie ihr nach der Beschreibung unserer Lage sehen könnt haben wir derzeit alle Hände voll zu tun und bei weitem zu wenig Schildwachen dafür. Aber ich werde veranlassen das ihr unsere schnellsten Nachtsäbler erhaltet und die Truppen von Maestras euren Befehl unterstellt werden. Möge Mutter Mond euren Weg erhellen.“

Rhada stimmte ihr zu ohne darauf zu achten ob ihre Begleiter vielleicht noch Fragen oder Einwände erheben wollten. „Ande’thoras-ethil, Schwester. Wir werden die Wurzel diesen Übels ausreißen. Das verspreche ich.“ Nicht mal eine halbe Stunde später trieben die drei Gefährten ihre Reittiere durch den dunklen prähistorischen Wald Ashenvales. Nie zuvor hatte Ayures auf dem Rücken einer dieser majestätischen Raubkatzen gesessen und es dauerte einige Minuten bis er sich an die Bewegungen des Tiers im Sattel angepasst hatte. Nach den lauten zwergischen Flüchen die hinter ihm erschallten hatte der Thane des Sturmgreifenklans ähnliche Schwierigkeiten sich an das neue Transportmittel zu gewöhnen. Zum Glück für beide sorgte die Geschwindigkeit der Nachtsäbler dafür das die Reise schnell endete. Nachdem sie den schmalen Grad eines Bergkamms genommen hatten und ein hölzenes Tor passierten erkannten sie bereits die Silouhette des Postens. Ferner war ein halbes dutzend Schildwachen zu erkennen die sich um eine Elfe in nachtblauer Rüstung versammelt hatten. Selbst auf die noch zu überbrückende Distanz konnte man leicht erkennen das aufgrund ihrer Mimik und Gestik sie die Anführerin der Schildwachen war. Sie war es auch welche die kleine Gruppe zuerst bemerkte und wie schon ihre Lanzleute zuvor blieben ihre Augen ungläubig auf Rhada gerichtet als sei sie ein Geist. „Elune-adore, Shan’do Rhada. Mein Name ist ist Kizhara Sturmbringer. Ich hatte gehofft das Astranaar uns Verstärkung schicken würde, aber mit eurer Hilfe ist mehr gekommen als ich erwartet hatte.“ Wortlos stieg die Erzdruidin ab und trat in gleicher Augenhöhe dicht an die Kriegerin heran. Fast hätten ihre Begleiter geglaubt das sie kämpfen würden solange dauerte die Stille an.

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