Chapter 6: The Hour of the Highborne

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„Jungchen. Ich wittere Teufelsmagie. Sieh genau hin,“ tuschelte Bloindil plötzlich so leise für einen Zwerg wie möglich zu Ayures. Jetzt fiel auch ihm auf was der Thane meinte. Überall wo es der Blick zulies war Kizharas Haut von feinen grünlich schimmernden Adern durchzogen. ...Grün wie Teufelsenergie. Forsch drehte sich Kizhara um und musterte die Beiden wütend. „Nicht jeder der solche Male trägt hat sie weil er sie selbst wollte, noch ist er gleich ein Diener der brennenden Legion. Genauso wenig wie das ein Zwerg zu flüstern braucht wenn er zwei Meter von mir entfernt steht.“ Plötzlich blickte sie wieder Rhada an die ihr nur mit kalten ruhigen Augen entgegnete. „Wir alle sind nicht immer das was wir auf den ersten Blick zu sein scheinen, ...ist es nicht so Shan’do Rhada?“

„Wir sind nicht gekommen um Grundsatzdiskussionen dieser Art auszutragen, Kizhara. Wir hörten das sich eine Gruppe von Verlassenen vielleicht Mithilfe von Blutelfen in den Ruinen nördlich von hier eingenistet haben. Kommandantin Raene Wolfrunner sagte ihr könnt uns mehr davon berichten.“ Zuerst zögerte die Kriegerin, schien immer noch auf eine Antwort zu ihrer vorherigen Frage zu warten. Als jedoch nach einigen Sekunden klar wurde das die Erzdruidin nicht gewillt war darauf zu antworten, fuhr sich sie sich mit einem tiefen durchatmen durch ihr nachtblaues Haar. „Das ganze hat vor fast drei Wochen begonnen. Als hätten diese verfluchten Untoten gewittert das Ashenvale vom Bösen überrannt wird. Mit dem Großteil der Schildwachen über ganz Ashenvale verteilt um die zahlreichen Feinde zurück zu schlagen war es wohl ein Leichtes für diese Brut sich dort in den Ruinen einzunisten. Sie scheinen irgendwelche Experimente durchzuführen und verheeren das Land mit ihrer unnatürlichen Anwesenheit. Mittlerweile ist die Bedrohung durch sie soweit angeschwollen das wir das nicht mehr tollerieren können. Ihr kamt zur rechten Zeit, denn wir wollten gerade aufbrechen um diese Wiedergänger endgültig zu beseitigen. Shan’do Cenarius hätte solch Verspottungen der Natur sehr viel früher Einhalt geboten. Falls wirklich Blutelfen daran beteiligt sind werden wir sie dort finden. Wenn ihr erlaubt würden wir gerne sofort aufbrechen. Je früher wir uns dieser Verfluchten annehmen desto eher können die Druiden das Land von ihrer Gegenwart heilen.“

Nachdem die Gruppe zügig ihre Vorräte aufgefüllt hatte machten sie sich umgehend mit Kizshara und den Schildwachen auf weiter in Richtung Norden. Sie nahmen nicht die Route über die Straße sondern zum Leitwesen Bloindils und Ayures einen wie die Kriegerin es nannte direkteren Pfad durchs Unterholz von Ashenvale. Zahlreiche Ruinen aus längst vergangener Zeit säumten etliche Stellen des Waldes. Statuen von Nachtelfen und zerstörte Tempel aus Stein waren ebenso anzutreffen wie geisterhafte arkane Fackeln die seit unzähligen Millenien immer noch fades Licht abgaben. Rhada und Kizhara waren als Nachtelfen wohl an diesen Anblick gewöhnt und schenkten ihm keine Beachtung mehr. Anders aber Ayures der bei jeder Ruine die sie passierten immer mehr verstand wie gewaltig das Elfenimperium vor 10000 Jahren einmal gewesen sein muß. Zugleich fühlte er wie klein und unbedeutend die Menschen für dieses isolierte Volk wohl immer noch waren. Sie hatte ganze Rassen kommen und gehen sehen. Umso mehr verstand er in diesen Augenblick das dies der Grund war warum sie nur so schwer Respekt und Vertrauen für ihre neuen Verbündeten erübrigen konnten.

Der Ritt dauerte weniger als 1 Stunde, aber für die Glieder von Rhadas Begleitern mußte er sich wohl wie Tage angefühlt haben. Plötzlich hob die Anführerin der Schildwachen die Hand und die gesamte Gruppe stoppte abrupt. „Wir sind da. Dort hinter dem Hügel ist es. Wir müßen sehr leise sein damit sie uns nicht vorzeitig bemerken.“ Ihren Worten folgend lenkten die Reiter ihre Nachtsäbler sehr behutsam den Hügel hinauf. Obgleich noch wenige 100 Meter zwischen ihnen und der Ruine lag war die Gegenwart der Verlassenen mehr als überdeutlich erkennbar. Das land selbst rings um die Ruine war verseucht von der nekromantischen Präsenz und die Pflanzen waren bräunlich verfault, jede Blume ausgedört. Als schließlich der Wind drehte schlug den Beobachtern der unangenehme Geruch des Todes ins Gesicht. Die Verlassenen selbst versteckten sich nicht, was darauf schließen lies das sie nicht davon ausgingen gestört zu werden. Offen streiften sie zwischen den zerfallenen Marmorblöcken umher um an verschiedenen Stellen einige Pflanzen gezielt aus dem Boden zu reißen. Nach der Kleidung zu urteilen gehörten sie sowohl zur königlichen Apothekervereinigung von der gesagt wurde das sie eine neue Seuche entwickelte, als auch zu den Todeswandlern die als Leibwache fungierten. Insgesamt schienen es über zwei dutzend Verlassene zu sein. Kein Blutelf war weit und breit zu sehen, dafür jedoch zwei Untote die offensichtlich die Anführer dieser Gruppe waren. Einer war gekleidet wie die Menschenpriester aus Stormwind, aber im Gegenzug zu den Anhängern des Lichts aus dem Menschenreich, war dieser Untote von einem ewig tanzenden Schatten umgeben. Der andere Anführer trug eine nachtschwarze Robe und einen spitz zulaufenden Hut mit breiter Krempe die sein Gesicht verdeckte. Stumm neben ihm stand mit einem schweren Doppelbeil bewaffnet eine Teufelswache, was die Vermutung nahe legte das es sich um einen Hexenmeister handeln mußte.

Auch wenn sie wußten das die Verlassenen nicht zur Geißel gehörten waren diese freien Untoten nicht weniger ein Sakrileg an der natürlichen Ordnung und ihre Gegenwart eine Beleidigung Ashenvales selbst. Der Vorteil lag auf der Seite der Allianzgruppe. Während ihre Reittiere bereits wütend fauchend ihre Klauen im Gras wetzten zogen die Nachtelfen und ihre Begleiter ihre Waffen. „ANDU-FALAH-DOR!! Für Mutter Mond und Priesterin Tyrande!“ Mit lauten Kampfgeschrei brachen sie hervor und traffen wie erwartet die Verlassenen völlig unvorbereitet. Die Ersten von ihnen wußten nichteinmal was sie endgültig vernichtet hatte, als Klauen und Klingen sie in Stücke rissen. Noch ehe es ihnen gelang sich auf den Angriff zu formieren hatten die Untoten die Hälfte ihrer Männer verloren. Anders als bei sterblichen Feinden war den Angreifern klar das es nicht genügte einen Verlassenen Gliedmaßen abzutrennen um ihn kampfunfähig zu machen. Sie mußten komplett vernichtet werden.

Sowohl Nachtsäbler wie auch ihre Reiter gingen diesen Ziel sehr gewissenhaft nach und der rasche Sieg war direkt sichtbar, als plötzlich eine der Schildwachen aufschrie. Ihr Körper wie auch der ihrer Raubkatze war in einen undurchdringlichen Schatten gehüllt der sie langsam austrocknete wie welkes Herbstlaub. Eine weitere Schildwache wurde von einem Feuerball aus grüner Teufelsenergie aus dem Sattel geschleudert und war tot bevor sie den Boden berührte. Beim Versuch ihr zur Hilfe zu kommen wurde eine dritte Kriegerin mitsamt ihrem Säbler von der angreifenden Teufelswache umgeworfen. Das Tier begrub seine Reiterin unter sich und beide fanden durch das Doppelbeil des Dämons ihr sicheres Ende. „Ihr werdet uns nicht stören! Wir haben noch soviel zu tun! Ich bin Dunkelspreche Malphas und im Namen der dunklen Fürstin und des Prinzen werdet ihr dafür büßen!!“ Schrie der Hexenmeister auf, seine unheilig leuchtenden Augen voller Mordlust, während er weiteres dämonisches Feuer den Nachtelfen entgegenschleuderte. Gerade als sich Rhada mit einem Zauber dem Verdammten annehmen wollte blockierte unerwartet eine der verbliebenden Schildwachen ihren Weg und begann mit ihrer Mondklinge nach ihr zu schlagen. Ihre Bewegungen wirkten abgehakt, wie die einer Marionette und über die Schultern hinweg konnte die Erzdruidin den anderen Anführer der Untoten erblicken. Seine Totenfratze triumphierend verzerrt bläckte er seine fauligen Zahnreihen. „Schattenpriester Nalphas vom Kult des vergessenen Schattens. Ihr werdet uns nicht aufhalten. FÜR SYLVANNAS!“

„Ich bin nicht hier um mit Lakaien zu sprechen aus dem Weg!“ In ihren Kopf hatte sie bereits den Wind und Elune angerufen, während der Verlassene wertvolle Zeit mit reden verschwendet hatte. Der mächtige Doppelzauber den sie als Konter entfesselte wirbelte das ganze Schlachtfeld durcheinander. Eine gewaltige Windböhe riss die besessene Schildwache mitsamt ihres Säblers zur Seite ohne sie ernsthaft zu verletzen. Sie war auch nicht das Ziel sondern der dunkle Marionettenspieler der sich Priester schimpfte. Der vernichtende Mondstrahl den Elune auf hören ihres Kindes entsandte traf den Schattenpriester mit voller Wucht und tauchte ihn in grelles silbernes Licht. Die Schreie aus der Lichtsäule zeigten das auch die Mondgöttin nichts übrig hatte für Wiedergänger. Aber zu Rhadas Überraschung vernichtete dieser machtvolle Angrif den Untoten nicht vollends sondern lies ihn geschwächt auf die Knie sinken. „Gnnnarrr...das werdet ihr bereuen, Elfe! Komm zu mir Schatten der Verdamnis!“ Mit einem Mal riss Nalphas seine Hand hoch und ein schwarzer Lichtstrahl duchbohrte wie eine Lanze den Nachtsäbler der Erzdruidin, der augenblicklich mit verdrehten Augen zur Seite kippte. Schnell war Rhada wieder auf den Beinen aber Nalphas hatte schon den nächsten Schattenzauber gewoben und seine Hände auf sie gerichtet.

„NEIN!!!“ Aus den Augenwinkeln heraus hatte Ayures den Kampf mitbekommen und erfasste augenblicklich die tödliche Gefahr. Sein mit heiligen goldenen Licht erfüllten Zweihänder hatten die Untoten wenig entgegen zu setzen. Noch bevor er den letzten niedergestreckt war, hatte er sich mit einem gewaltigen Sprung in Richtung des Schattenpriesters geworfen. Zu spät hatte Nalphas den Angriff bemerkt um sich komplett aus der Schneise des Schwertes zu begeben. Die Schwertklinge strahlte hell wie eine Sonne als sie den linken Arm des Untoten abtrennte und sich tief ins faulige Fleisch und Knochen seiner Brust schnitt. Schwarzes modriges Blut spritzte aus der klaffenden Wunde als der Wiedergänger unter gurgelnden Lauten zusammenbrach. Dunkelsprecher Malphas hatte den vermeindlichen Tod seines Kamerade mitbekommen und explodierte in einem Inferno des Zorns. Seine Teufelswache kämpfte mit Kizhara und trieb sie zunächst mit mächtigen Axthieben zurück während er sich selbst mit Teufelsmagie auf Bloindil stürzte. Der Kampf erschütterte die gesamte Ruine und herabfallende Trümmer begruben die Leichen der Erschlagenen unter sich. „Ich habe unzählige eurer Art im Namen von Lord Illidan erschlagen, Dämon. Du wirst nicht der letzte sein!“ Kizshara tauchte im selben Moment unter einem weiteren Hieb der Teufelswache ab um im selben Atemzug empor zu springen. Ihre Schwerklingen durchbohrten die Brust des verdutzten Dämons bis zum Schwertgriff. Damit war es aber nicht getan, als sie ihre Hände um den Kopf der Kreatur schloß. „Deine Energie wird der meinen hinzugefügt.“ Der Dämon begann zu krampfen als sein Körper sich aufzulösen begann. Ein schauriger Anblick wie der Körper des Dämons zu Staub zerfiel und seine Lebenskraft von der Nachtelfe absorbiert wurde. Die feinen grünlichen Adern in ihren Gesicht pulsierten in einem noch intensiveren Farbton als zuvor, genährt vom frischen Mahl. „Was zum..?!“ Bloindil der den Tod des dämonischen Leibwächters mit angesehen hatte, glaubte seinen Augen nicht, aber er hatte selbst genug damit zu tun den wütenden Feuerregen des Hexers auszuweichen.

Malphas spürte wie sein Diener zugrunde ging und gleichzeitig ein Teil seiner Macht einbüßte, denn er war mit dem Dämon verbunden. Als er erkannte das ein Sieg hier unmöglich war, schleuderte er seinen Feinden eine Flammenwand entgegen und heschtete zu Nalphas leblosen Körper. „PAH! Glaubt ihr das ihr gewonnen habt?! Das hier war erst der Anfang! Wenn ihr wissen wollt was die dunkle Fürstin und Lord Eldrion planen dann werdet ihr es mit eigenen Augen sehen müßen, Allianzpack! Am Ruhehort der Druiden von Dor’danil! DORT WIRD ES SICH ENTSCHEIDEN!! HAHAHAHA!!“ Dämonisches grünes Leuchten umhüllte die Beiden und löste sie auf bevor sie ein Angriff erreichen konnte. Das laute knirschen von Ayures Plattenhandschuhen war unüberhörbar. „Was haben diese Teufel nur vor?!“ Kizshara schüttelte den Kopf. „Das weiß ich auch nicht, Mensch. Aber wenn es wahr ist was der Wiedergänger sagte dann erklärt das warum wir keinen Kontakt mehr zu den Druiden von Dor’danil haben. Das hier war nicht mehr als eine Sammelstelle, das steht fest. ICH werde selbst dorthin reisen und ich würde eure Begleitung nicht ablehnen. Wenn die Verlassenen wirklich eine unheilige Allianz mit den Blutelfen haben werden wir dort auf heftigen Wiederstand stoßen.“

„Aye, für mich riecht es aber dennoch nach einer Falle. Es wird wohl erst enden wenn wir dieses Oberspitzohr der Blutelfen zur Strecke gebracht haben. Also wo ist der Schlafplatz der Druiden?“ Rhada die bis zu diesen Moment geschwiegen und nachgedacht hatte hob ihr Haupt und deutete in Richtung Osten. „Die Grabhügel von Dor’danil liegen weit im Osten von Ashenvale. Da wir nach wie vor unsere Anführer in Darnassus und Stormwind benachrichten müßen, trennen wir uns besser. Paladin Ayures und ihr Thane. Begleitet bitte meine Waffenschwester und ihre Truppen zum Grabhügel. Findet heraus was die Sin’dorei und Verlassenen dort vorhaben. Ich werde weiter nach Norden reisen und Auberdine erreichen. Die Allianz muß gewarnt werden.“ Wie gewohnt waren ihre Worte eindeutig und weise durchdacht, dennoch erntete sie nicht zuletzt von Kizhara einen ungläubigen Blick? „Ihr wollt nach Darnassus? Aber wenn euch Erzdruide Staghelm oder einer seiner Anhänger dort seht seit ihr so gut wie tot!“ Alles was ihr antworte war ein fast schon zynisches Lächeln der Erzdruidin. „Selbst Staghelm mit seinen geistig sehr limitierten Fähigkeiten wäre nicht so dumm eine persönliche Fede über sein Ansehen bei unseren Volk zu stellen. So selbstherrlich er auch ist. Das Untote und Blutelfen durch unser Land streifen muß Hohepriesterin Tyrande erfahren. Elune wird mir den richtigen Weg weisen.“ Sie hatte erwartet das weitere Wiederworte entgegnen würden. Nicht zuletzt von Bloindil und Ayures wie sie deren Blicken ansah. Aber auch ihre Begleiter wußten das sie Recht hatte mit ihrer Aussage und so teilten sie sich nach kurzer Absprache auf. Jeder von ihnen seinen Schicksal entgegen.

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