Chapter 6: The Hour of the Highborne

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Als der Unbekannte zu seinen Füßen wieder genug Luft in seine Lungen gezogen hatte um zu antworten, vermied er es dennoch sein Haupt zu erheben. Eine Geste die der Dämonenjäger gerade von einen Blutelfen weniger erwartet hätte. „Mein Name ist Zohar Anubis’al Twilightcaller. Aber das ist unbedeutend. Ich komme im Namen des letzten Prinzen Silvermoons, der euch...Argh..“ In seinen über 9000 Jahren seitdem er Dämonenjäger wurde hatte viele dunkle Mächte die er bekämpft hatte versucht auf ihre Seite zu ziehen. Einige Male wäre er dem fast geneigt gewesen, aber er hatte dieses Opfer gebracht um die Feinde seines Volkes zu vernichten...nicht um sie zu verraten. Er war müde einer gespaltenen Zunge zu lauschen und ehe Zohar seinen Satz beenden konnte hatte die freie Hand Loramus seinen Kopf umschlossen um unbarmherzig zuzudrücken. „Satyrn, Diener der brennenden Legion, verrückte Magier...korrumpierte Elementare und wahnsinnige Untote. Was glaubst du lächerliche kleine Kreatur wieviele solcher Monster ich bereits vernichtet habe? Ich habe dir erlaubt zu sprechen um zu sehen ob es Dummheit oder ein driftiger Grund war der dich hierher trieb. Aber im Ende bist du doch nur der Laufbursche einer sinistren Macht.“ Plötzlich verkrampfte sich seine Hand um Zohars Kopf und arkane Magien begannen zwischen Haupt und seiner Handfläche zu leuchten. Im Chor brachen die Teufelshunde hinter ihm in frinetisches Heulen auf das bevorstehende Mahl aus. „Deine Energie, wird meiner hinzugefügt, Diener Zohar. Und ich werde sie nutzen um auch deinen Meister zu vernichten.“ Mit einem gefühllosen Gesichtsausdruck musterte der Dämonenjäger den zuckenden Leib der vor ihm kniete, als er langsam die gesamte arkane Magie des Blutelfen zu absorbieren begann. „Was zum..?!“ Ein plötzlicher Ruck durchfuhr ihn an ganzen Leib. Es fühlte sich an, als würde etwas an ihn nun ziehen und reißen wie unsichtbare Hände. Irritierung wallte in ihm auf als er merkte wie sein Zauber umgekehrt wurde, wie er drohte von diesen Blutelfen absorbiert zu werden wie ein Strudel. Loramus konzentrierte sich, diese neue Präsenz gehörte weder zur Lichtgestalt noch zu dem dunklen Schleier der sie gefangen hielt...ein dritte Aura tratt hervor von unbekannter Macht. Etwas schien sich über das bleiche totennahe Gesicht Zohars zu legen, es wie eine Illusion zu ummanteln. Verstört riss der Nachtelf seine Hand vom Haupt des Blutelfen als die Illusion des neuen Gesichtes sich in seinen Geist brannte. „Das ist unmöglich! Dath’Remar Sunstrider?!“

Obgleich er den Kontakt rechtzeitig unterbrochen hatte, sah er das Gesicht der neuen Präsenz klar in seinen Geiste und nach einem kurzen Augenblick der Verwirrung wußte er das er seine Feststellung revidieren mußte. „Nein, du bist nicht Dath’Remar und dennoch siehst du ihm verblüffend ähnlich.“ In der Tat sah er jenem hochrangingen Hochgeborenen verblüffend ähnlich bis auf die Tatsache das diese Erscheinung nachtschwarzes Haar trug im Gegensatz zu den mit goldenen Strähnen durchsetzen bräunlichen Haars seines Abbildes. Vor allem stachen jedoch die beiden Augen heraus die aus ewig grünen Teufelsfeuer bestanden und ihn zu beobachten schienen. Eine Stimme brandete durch Loramus Geist wie eine Urgewalt die das Meer seiner Gedanken zerfurchte. „Nein ich bin nicht Dath’Remar Sunstrider, Meister Dämonenjäger. Mein Name ist Eldrion Vhel’kur Sunstrider. Einer der beiden letzten Nachkommen desjenigen den ihr kennt. Ich bin gekommen um euch die Hand zu reichen.“ Skepsis umspielte nun anstelle von Verwirrung die Gesichtszüge des Nachtelfen, als er sah wie sich der Blutelf Zohar wie von Geisterhand erhob und sein Mund mit der Stimme der neuen Präsenz sprach. Noch immer hielt der Dämonenjäger eine seiner beiden Doppelklingen bereit um den Spuk ein Ende zu bereiten, aber instinktiv hielt er inne. Irgendwas sagte ihm das weder diese Marionette noch sein Gebieter gekommen waren um zu kämpfen. „Ich hörte bereits das Lord Illidan Stormrage euresgleichen fand und mit nach Outland nahm, ebenso wie die Naga. Hier draußen werde ich selten gesucht und von einem zweiten Prinzen Quel’thalas habe ich nichts gehört. Ich frage nochmals, was wollt ihr von mir?“ Das maskenhafte Gesicht des Blutelfen begann sich zu einem absurden Lächeln zu verformen, während seine Lippen weiter mit der eiskalten Stimme Eldrions sprach. „Ihr werdet alles erfahren, Meister Loramus. Euer Bedürfnis nach Wissen wird gestillt, doch es liegt kein Trug darin als ich sagte das ich euren Beistand suche.“

„Hn! Meinen Beistand? Nicht einmal mein eigenes Volk sucht ihn! Warum sollte gerade ein Spross der Hochgeborenen mich suchen?“ Spott und Sarkasmus durchzog den Wiederruf des Nachtelfen wie eine blutige Spur, aber zog auch eine Woge von innerer Bitterkeit nach sich. „Weil IHR eine der unsrigen seid. Ob ihr es leugnet oder nicht.“ Die Antwort kam völlig unerwartet und veranlaßte den Dämonenjäger seine Waffe zu senken wenn auch nicht vollends. „Wer bei der gesamten brennenden Legion seid ihr?! Woher wisst ihr das?“ Statt direkt zu antworten lächelte der Bote nur seltsam und zeigte mit dem Finger auf ihn. „Ich bin derjenige der euch ersucht um ein neues goldenes Schicksal für unsere Art zu schmieden. Ihr seid Loramus Thalipedes. Geboren vor 11000 Jahren in der Stadt der Hochgeborenen Eldre’thalas. Sohn der Magister Kalendris und Tsu’zee. Eine der wenigen überlebenden ursprünglichen Quel’dorei die der Verbannung entgingen. Vor 9500 Jahren wart ihr Mitglied von einer Gruppe Nachtelfen die dem Pfad von Lord Illidan Stormrage folgten um die brennende Legion mit ihrer eigenen furchtbaren Macht zu vernichten. ...Ihr wart einer der ersten Dämonenjäger nach Lord Illidans Vorbild.“ Für einige Augenblicke schien es das Loramus versucht war diesen mysteriösen Blutelfen zu glauben der zu ihm sprach, aber das lange Leben als Dämonjäger hatte ihn vor allem eine Emotion wie keine andere eingebleut...Misstrauen. „Ihr wisst viel über mich, Eldrion. Und dennoch werdet ihr nie verstehen warum ich dies hier tue. Euer Interesse ist nur das Streben nach größerer Macht. Was wisst ihr schon wirklich über meinen Pfad?“

„Ich weiß das er es wert ist endlich anerkannt zu werden. Ich weiß das ihr Lord Illidans Beispiel folgtet, weil ihr ihn bewundert habt für seine Tollkühnheit. Aber ihr tatet es auch um zeitgleich sühne zu tragen für die Taten unserer Ahnen an den einfachen Kaldorei. Ihr habt viel geopfert. Euer Augenlicht....eure Seele...euer ganzes Leben. Alles habt ihr geopfert nur um euer Volk vor den dunklen Mächten zu beschützen die es schon immer bedrohten. Bittere Ironie nicht wahr? Genau wie bei unserer beiderseits geschätzten Lord Illidan wurden auch eure Opfer und Bemühungen nicht verstanden. Die Druiden sorgten dafür dass das Volk euch verstieß. Ihr wurdet zu einem Außenseiter..missverstanden und geächtet. Eure Fähigkeiten..eure Kräfte euren Volk zu helfen, als Machwerk der Legion interpretiert. Ja..ihr wolltet Buße tun, doch fragt euch selbst warum ihr nun hier in einer verlassenen Höhle in diesen vergessenen Land haust. Warum wurde euch keine Anerkennung zu teil und keine Macht wie es euch gebührt für all eure Opfer? Solange die verfluchte Brut Malfurions und seiner selbstherrlichen Druiden an der Macht ist, werdet ihr weiter verachtet und gemieden werden. Denkt ihr, das die Doppelmoral der ketzerischen Druiden sich jemals ändern wird? Das solange sie den Griff um die Kaldorei aufrecht erhalten jemals euer Volk eure Taten zu würdigen weiß? Selbst eure Herkunft mußtet ihr verbergen, als wäre es eine Schande das ihr mit natürlicher Begabung für das Arkane gesegnet seid. Worin liegt hierin Gerechtigkeit, Meister Dämonenjäger?“ Wenn auch er es sich äußerlich nicht anmerken lassen wollte, traff jedes seiner Worte mitten in sein Bewusstsein. Es war wie eine Rückblende an all die unzähligen Male andem allein sein Eingreifen viele Tote unter den Nachtelfen verhindert hatte......aber nicht selten begegneten ihn in den Städten die Bewohner mit Argwohn, beschimpften ihn als Anhänger der Dämonen. Verstanden nicht sein Handeln und das verbitterte sein Herz über die Millenien hinweg. Nun stand jemand vor ihm der all dies zu würdigen schien. Der all diese Entfernung aufgenommen hatte nur um ihn zu finden. Das Misstrauen war nun nicht mehr als ein verbleichender Schatten. In Wahrheit war sein Interesse geweckt, weshalb er so wichtig war für einen angeblichen Prinzen der Blutelfen.

„Selbst wenn ich euch glauben sollte, Prinz Eldrion. Was ist euer Vorteil von alle dem? Was ist euer Hintergedanke?“ Abermals nickte das Maskengesicht des Sprachrohrs leicht. „Ich will euch nicht als Diener, Meister Loramus. Ein Diener wie Zohar es ist, ist kein wirklicher Hochgeborener. Es ist eine Variante wie wir mit Verrätern und niederen Pack verfahren. In Wahrheit möchte ich euch an meiner Seite. Als Verbündeter, heimgekehrt zu seines gleichen. Wir würdigen das was ihr seid, denn das was ihr getan habt ist nicht nur im Sinne es Beschützers seines Volkes geschehen...sondern auch im Sinne es wahren Hochgeborenen. Die Zeit an der ihr euch verstecken müßt oder geächtet seid ist vorbei. Ich möchte das ihr euren Pfad der Stärke mit uns teilt, Dämonenjäger. Das ihr die Stärksten meines Volkes in euren Künsten unterrichtet, auf das wir alle Feinde unseres Blutes vernichten können. Outland ist das Reich von Lord Illidan Stormrage und seinem ersten Bündnis der Hochgeborenen, der Illidari. Wir respektieren das, aber Azeroth ist nach wie vor unsere eigentliche Heimat..unser Geburtsrecht mit all seiner Magie. Azeroth soll von allen Feinden der Hochgeborenen gereinigt werden. Mehr noch! Mein Wunsch ist es das nach sovielen Millenien alle Völker der Elfen wieder unter einem Banner vereint gegen all das Gesindel steht, das unser Land besudelt. IHR, Loramus wärt ein wichtiger Bestandteil von diesen großen Ziel. Entscheidet selbst, ob ihr endlich euren angemessenen Platz in dieser Welt einnehmt oder weiter als verstoßener Eremit auf Anerkennung hofft!“ Ein Moment der Stille kehrte auf die letzte Äußerung ein, doch der Entscheidung die sich anbahnte hatte dies ohnehin schon keinen Einfluß mehr. Seine Zukunft lag in seinen Händen, aber ein Schicksal zu schmieden was ihm würdig war, lag in jenen seines Gegenübers. Schließlich steckte der Nachtelf auch seine zweite Kriegsklinge zurück in den Halfter an seinen Rücken. Seine rechte Faust legte sich in die flache Handfäche seiner Linken und er verbeugte sich knapp. „Dann will ich sehen ob hinter euren Worten mehr steckt und ob euer Volk für diesen Pfad in der Lage ist.“ Zohars immer noch verzerrtes Gesicht lockerte sich und die Stimme die hervorbrach schien wieder die seine, das Lächeln hingegen blieb jedoch und ehrfürchtig verneigte er sein Haupt. „Mein Lord Eldrion ist sehr erfreut über eure Entscheidung, Meister Loramus. Ich werde euch zu ihm und seinen Sin’dorei führen. Folgt mir bitte“.

Zur gleichen Zeit in einem anderen Teil des verfluchten Landes beobachtete ein Wächter der Vergangenheit die ungewöhnlichen Energieströme an diesen tückischen Flecken Azeroths. Riesige geschuppte Pranken gruben sich in den von rötlichen Gras und Blättern bedeckten Boden. Im starken Kontrast zu den brennenden rot und orangenen Farben des Landes, glänzte die schuppige Haut dieses Bewohners in einer Vielzahl von blau und azur welches sich in silbernen Schein verlor. An einigen Stellen hatten sich Kristalle auf dem Schuppenpanzer gebildet, welche ebenfalls im Myriaden Farben erstrahlten. Zwei gewaltige Schwingen und die Silhouette des Riesen zeugten unmissverständlich für seine Art und selbst jeder ungebildete Tölpel wusste sofort das ein Drache vor ihm stand. Doch was die wenigsten wussten, die sich soweit abseits in das vergessene Land Aszharas wagten, war das dieser blaue Gigant kein einfacher Diener seines Schwarms war. Azuregos war ein direkter Sohn des Aspekten der Magie, Malygos der Zauberweber. Und wie alle Drachen des blauen Schwarms lag auch ihm eine besondere Affinität zur Magie inne, denn als Brut des Zauberwebers war er ein Wächter des Arkanen. Genau dies hatte den großen blauen Drachen vor zahlreichen Millenien hierher gelockt. Das Land was unter seinen Schritten erbebte war durchzogen von chaotischer Magie, die einst die ursprünglichen Kaldorei in einer gewaltigen Schlacht und Narrheit entfesselt hatten. Selbst nach 10000 Jahren waren diese Energien nicht verschwunden und beeinflussten dieses Land in mannigfaltiger Art und Weise. Zusammen mit einem Kontingent loyaler Wyrmkins und jüngeren blauen Drachen hatte er sich im Südwesten des Landes niedergelassen um die unzähligen Artefakte und Magien Azsharas zu katalogisieren. Auch nach so langer Zeit die er bereits hier verbracht hatte war er jeden Tag aufs neue erstaunt was ihm dieser verwunschene Ort offenbarte.

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