Chapter 2: A Lurking Shadow

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Es blieb keine Zeit und ohne die Reaktion Zohars abzuwarten preschte er mit Obsidios über die Brücke die Straße entlang in Richtung Osten. Die letzten Rufe seines Shan’dos drangen noch ein sein Ohr ehe die Geräusche des Waldes sie verschluckten. „NEIN!! Hoheit bleibt hier, das ist zu gefährlich! Prinz Eldrion..!“ Vielleicht war es das erste Mal das sein sonst so berechnender Verstand nicht die Oberhand gewinnen konnte, denn der feurige Vortex der in ihm gerade empor stieg, lies keinen klaren Gedanken zu und das Blut des toten Elfen klebte immer noch an seinen Händen. Bald schon hatte er das Sanktum des Mondes hinter sich gelassen und passierte Tristessa. Aus den Augenwinkeln heraus, konnte er über zwei Dutzend Weltenwanderer und Stadtwachen ausmachen die ihre Kräfte hier zusammen zogen. Für einen kurzen Augenblick war er geneigt halt zu machen und sich ihnen anzuschließen. ...Nein, die Bewohner von Sonnenkrone brauchten JETZT seine Hilfe. Auch wenn das Dorf nur unweit von Tristessa entfernt lag, war doch jede Sekunde die gewartet wurde wohl eine die einem weiteren Elfen das Leben kostete. Der Hufschlag seines Pferdes trug ihn hinfort, weiter den Berg hinauf. Bereits jetzt konnte er schon die ersten Dächer der Häuser sehen und dieser Anblick traf ihn mitten in das schon leidende Herz. Meterhohe Flammenzungen fraßen sich gierig durch Holz Stein und Fleisch. Einige reglose Körper von Bewohnern, Wachen und Waldtrollen säumten den Weg links wie auch rechts der Straße.

„Nein...., das darf nicht...,“ seine Stimme versagte, während seine Füße Obsidios weiter anspornten. Er hatte das Dorf fast erreicht als...........plötzlich ein gewaltiger dumpfer Schlag ihn von der rechten Seite traf. Was immer ihn getroffen hatte, es mußte sehr groß sein. Die Wucht des Aufpralls trieb ihm sämtliche Luft aus der Lunge und sein Blickfeld begann sich zu drehen. Sowohl Reiter wie auch Ross wurden zu Boden gerissen. Der erste Mal lag der Geschmack von Blut auf Eldrions Zunge...seinem Blut. Wie durch Watte nahm er für einen Augenblick den Kampfeslärm, die Schreie der Sterbenden nur gedämpft war. Es schien als wäre der Sand Nozdormus selbst zum erliegen gekommen, als würde das Sandglas der Zeit unendlich langsam verrinnen. Dann riss der faulige Atem der ihm ins Gesicht schlug aus der Benommenheit. Monströse rötliche Augen mit schwarzen Pupillen, starrten ihn direkt an und die häßliche grüne Trollfratze nahm sein ganzes Blickfeld ein. Ein gewaltiger Waldtroll hatte sich über ihm aufgebaut. In seinen Augen stand stupide Mordlust als er seine zwei Äxte über seinen Kopf schwang. „Raarr, kleiner Elf. Deine Ohren werden an meiner Kette baumeln.“

Gerade als die tödlichen Waffen niederfahren sollte, stockte der Troll unerwartet. Zuerst erkannte Eldrion nicht ganz warum, aber als warmes Blut auf sein Gesicht tropfte, fiel sein Blick unweigerlich auf den Pfeil der den gesamten Hals von Nacken bis zur Kehle durschlagen hatte. Noch einmal gab der Troll einige glucksende Laute von sich ehe er an seinen eigenen Blut erstickte und neben dem Prinzen zu Boden stürtze. Erst jetzt sah er wer ihn gerettet hatte, auf der Terasse eines der naheliegenden Häuser standen zwei groß gewachsene geschmeidige Gestalten. Beide schienen nur unwesentlich jünger als er selbst. Die Frauen waren nach der Kleidung und den Bogen in ihren Händen zu urteilen Waldläufer, wobei die Linke etwas größer und wohl älter war als ihre Begleiterin. Nach der äußerst ähnlichen Erscheinung zu urteilen handelte es sich hier um Schwestern. Ihre entschlossenen Gesichtszüge waren fein geschnitten und ausdrucksstark. Sie trugen jeweils waldgrüne und eichenbraune Gewandung, einen auffällig leichten Brustpanzer, ein Überhemd und Stiefelhosen und einenlangen blattgrünen Umhang mit übergezogenen Kaputze. Lederhandschuhe bedeckten ihre Arme bis zu Ellenbogen, so wie Stiefel ihre Beine bis zu den Knien schützen und zwei schlanke Elfenschwerter hingen links als auch rechts in ihren Gürteln.

„Was sucht ihr hier, Magister?! Seht ihr nicht das hier eine Schlacht tobt?! Wenn ihr nicht kämpfen könnt, dann nehmt euer Pferd und flüchtet schnell nach Tristessa!,“ rief die jüngere der Beiden ihm zu und fällte im selben Atemzug zwei weitere Trolle mit ihren Pfeilen. „Sylvannas! Zeig mehr Respekt, wir brauchen jeden fähigen Waffenarm hier egal ob Magie oder Bogen,“ maßregelte sie ihre ältere Begleiterin, während sie ihren Bogen kurz beiseite warf und einen Trollschamanen ihre beiden Klingen ins Kreuz schleuderte bevor dieser seine verfluchte Magie wirken konnte. Sylvannas Blick fiel wieder auf Eldrion und in diesen Moment erkannte er das ihre Augen ebenso silbrig grau waren wie die seinen. „Ich erweise keinen Respekt, wenn er sich diesen nicht verdient hat und ich habe keine Zeit an einen Emporkömmling der Magierkaste zu verschwenden.“

Die Eislanze schoß nur wenige Zentimeter an ihren Gesicht vorbei und Sylvannas Augen weiteten sich, als der Prinz seine Hand wieder senkte. Hinter ihr erklang das dumpfe Geräusch eines weiteren Trolls der zu Boden sackte. Das magische Geschoß hatte den Schädel der Kreatur regelrecht zermalmt und ein ekelhafter Sud aus Hirnmasse und Blut ergoss sich über den Boden. „Eure kleine Schwester hat Recht, Lady Alliera Windrunner. Ich würde auch niemanden trauen der dies nicht verdient hat, egal ob Magier oder nicht. Aber nun sollten wir diese Brut hier beseitigen für unser Volk!“ Nun erkannten die Windrunner Schwestern im Schein der Feuer erst sein Gesicht, aber es blieb keine Zeit für Höflichkeiten oder Entschuldigungen. Weitere Trolle stürmten aus dem nahegelegenen Gebirgspass. Riesige Trollkrieger deren Körper durch dunkle Rituale aufs dreifache aufgedunsen waren preschten durch die Reihen der wenigen noch verbliebnden Verteidiger und zeitgleich wurde ihr Blutrausch durch die wahnsinnigen Schamanen und Priester der Amani verstärkt. Pfeil um Pfeil aus Allerias und Sylvannas Köcher fanden ihren Weg in die Körper der Trolle, während Eldrion mit all seinen magischen Künsten die ihn zur Verfügung stand den eisigen Tod auf ihre Trollzauberer herabregnen lies. Eine Gruppe brach plötzlich aus der Hauptstreitmacht aus und schnell erkannten der Prinz und die Windrunner Schwestern ihr Ziel. Einige Dorfbewohner die bis jetzt aus Angst in ihren Häusern ausgeharrt hatte versuchten zu flüchten, aber die Waldtrolle wollten sich ihre Beute nicht nehmen lassen.

„Lady Aileria, Lady Sylvannas!! DORT!!“ Doch waren seine Rufe gar nicht nötig, denn sie hatten bereits die Gefahr erkannt. Das Trio begann mit jedem getöteten Troll mehr und mehr wie eine perfekte Einheit zu kämpfen. Wieder trieben die tödlichen Pfeilspitzen der Schwestern das Leben aus einigen der Trollgruppe und im selben Moment fokusierte Eldrion seinen Willen auf das Wasser das nahe gelegenen Flußes. Er spürte seine Essenz, ......zwang sie mit der Macht der Magie unter seinen Willen und formte eine schützende Eisbarriere die Trolle von den Flüchtlingen abtrennten. Eine der Bestien sah sich wohl um sein Recht auf Beute betrogen und rammte mit einem lauten Kriegsschrei ihre Äxte in das Eis um sich über deren Griffe an der Barriere empor zu kämpfen. „Verfluchte Kreatur! Du wirst heute keinen Elfen mehr Leid zufügen! Eis ist nicht das einzige was die Magie zu bändigen weiß!“

Der Troll hatte das obere Ende der Barriere erreicht und sein Mund war von Schaum blanken Blutrausches bedeckt. Seine Muskeln spannten sich zum entscheidenen Sprung an um die Familie zu fällen die als letzte aus dem Dorf flüchteten...dann sprang er. „STIRB!“ Ein gewaltiger Lichtblitz arkaner Energie schoß aus Eldrions Handfläche und traf den völlig überraschten Waldtroll noch in der Luft. Ob die Kreatur überhaupt verstand was mit ihr in diesen Moment geschah, ist zweifelhaft, ebenso ob sie überhaupt noch zu einen Gedanken kam. Die Wucht des Zaubers zeriss ihn förmlich und lies nichts als abgetrennte Gliedmaße und blutigen Regen zu Boden fallen. Kriegshörner ertönten nahe der Dorfgrenze...elfische Kriegshörner. „Bash’a falor no talah! FÜR QUEL’THALAS!“

„Endlich, die Verstärkung ist eingetroffen! Schnell Hoheit hier herauf!“ Hastig winkte Alleria Eldrion zu, der zwischen den brennenden Häusern auf das Hauptgebäude im Zentrum der Stadt zurannte. Zwar waren die Reihen der Trolle erheblich ausgedünnt, aber wie ein Tier das in die Enge getrieben wurde verlieh es ihren Angriffen zusätzliche Kraft. Selbst die eintreffende Verstärkung aus Tristessa hatte große Mühen sich gegen die wilden Schläge der Trolle zu halten. Erbarmunglos wog die Schlacht hin und her. Rings um und in Sonnenkrone, schlugen Elfenklingen auf Trolläxte. Vom Mittelturm Ratshauses aus deckten Eldrion, Alleria und Sylvannas das ganze Areal mit Pfeilhageln und Eisgeschoßen ein. Das größte Problem war hier nicht das Chaos des Kampfes sondern der Russ der aufsteigenen Flammen, welcher die Sicht stark einschränkte. Stück für Stück drängten die Verteidiger die Trolle aus dem Dorf hinaus an die Ufer des Flußes, aber jeder Meter mußte mit teuren Blutzoll erkauft werden.

Waldtrolle hassten Wasser und keine rettende Baumkrone war nahe genug das sich die Amani über diesen jenseits des Flußes hätten zurückziehen können. „Treibt diese Monster ins Wasser! Der Sieg ist unser! Für den König!“ Schrie der Captain der Waldläufer auf und lies dabei sein Schwert triumphierend kreisen. Für einen Augenblick schien es das er Recht behielt, aber selbst in dieser aussichtslosen Lage, weigerten sich die Trolle auftzugeben. Ihre Krieger formierten sich neu und bildeten einen schützenden Wall vor den Schamanen. „Ein letzter verzweifelter Akt, dieser Teufel.“ Sylvannas verzog abschätzig das Gesicht als sie auf den nächsten Troll anlegte. „Nein, Milady. Ich spüre..dunkle Energien....Eine Beschwörung!“ warf Eldrion ein.

Alleria runzelte die Stirn und beobachtete Trolle genauer. Sie bemerkte das die Trolle nicht mehr angriffen sondern das die Krieger wahrhaftig schützend jeden Pfeil und Klinge abwehrten die für die Schamanen gedacht war. „Er hat recht, Schwester. Aber was beim Licht der Sonne, wollen sie beschwören?“ Die Antwort auf diese Frage lies nicht lange auf sich warten, als im selben Moment ein eigenartiger grüner Nebel von den Schamanen ausging nd sich rasch auf den ganzen Schlachtfeld verteilte. Zunächst schien er keine Wirkung zu haben und streifte in Bodennähe über die Gefallenen. Vielleicht war der Zauber fehlgeschlagen, doch hätte dies dann keinen Sinn gegeben warum sie ihre letzten Kräfte für dieses Ritual verschwendeten.

„DORT!“ Einer der Waldlläufer hatte es zuerst bemerkt und nun sahen auch die übrigen Verteidiger mit Grauen welche Wirkung die Schamanen hier entfesselten. Langsam begannen sich die erschlagenen Trolle zu regen. Überall auf dem Kampfplatz wiederholte sich dieses groteskte Schauspiel, jeder der Gefällten erhob, sich sofern sein Kopf noch auf den Schultern ruhte, zu neuen unnatürlichen Leben. Weiße seelenlosen Augen zeugten davon das hier unheilige Kräfte am Werk waren um das Schlachtgeschick doch nochmals zu wenden.

„Jetzt schicken sie schon ihre Toten in die Schlacht. Kennt ihre Bösartigkeit keine Grenzen?“ Voller Groll über soviel Respektlosigkeit gegenüber der Natur trieb Alleria 3 Pfeile in Brust und Hals eines der Wiedergänger. Aber zu ihren Entsetzen mußte sie feststellen dass das Wesen dadurch nicht zu fall gebracht wurde, sondern unbeeirrt seinen Weg auf die Waldläufer fortsetze. Die Armee der Elfen kam nun ihrerseits zunehmend in Bedrängnis, denn die Wiedergänger ließen sich durch Klingen und Pfeile kaum aufhalten. Immer mehr Verteidiger fielen unter dem neuen Ansturm der Untoten.

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