Chapter 2: A Lurking Shadow

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Die Worte des scheinbar Ältesten der Zusammenkunft wirkte beruhigend auf die übrigen. Sein Wort schien die wohl größere Gewichtung zu besitzen, den Bedenken einiger zum Trotz. So konzentrierten sie sich wieder mit all ihren Sinnen auf das Ritual, von dessen Erfolg sovieles abhing. Während die Anführer ihre Hände auf den Trollleichnam richteten, fokusierten ihre Diener ihrerseits ihre Magie auf ihre Meister selbst um diese zu stabilisieren. Ein unheiliges giftgrünes Leuchten begann sowohl die Hände der Magier, wie auch den Körper des Trolls einzuhüllen. Auch wenn man unter der Maskierung nur erahnen konnte wie schwierig es war diese Magie stabil zu halten, blitzten hier und dort einige Schweißperlen auf den Stirnfurchen der Anwesenden auf. Das schwerfällige Atmen, welches nach und nach ein Mitglied nachdem anderen ergriff unterstrich die Anstrengung hörbar derer sie sich aussetzten. Zunächst schien es so das ihr Wirken ein weiteres Mal keine Früchte tragen sollte, aber keiner der Anwesenden war bereit ein weiteres Versagen zu dulden und so strapazierte ein jeder des Zirkels gleich ob Meister oder Diener, seinen arkanen Fokus bis aufs Äußerste. „SEHT!“

Einer der Diener keuchte laut auf, als sich die Mumie langsam zu regen begann. Wie ihre von alten Totenbandagen eingewickelten Finger anfingen zu zucken. Wahrhaftig ein gespenstiger Anblick, als sich die leeren weißen Augen des Wiedergängers öffneten und sein linker Arm zur Decke hin ragte. Dabei riss hörbar das alte modrige Fleisch des Untoten an mehren Stellen des Arms und der Blick auf den blanken Knochen wurde frei. Lange Zeit hatten sich die Hochgeborenen geweigert, die Trollmagie als solche anzusehen. Der Glaube an obskure Tiergötter und perverse Rituale in denen nicht selten auch Kannibalismus praktiziert wurde, lies viele Gelehrte daran zweifeln das diesen Irrsinn irgendein Nutzen inne wohnte. Jedoch hatten die Hochelfen seitdem großen Trollkrieg vor über 3000 Jahren eines im Kampf gegen die Waldtrolle immer wieder zu spüren bekommen. Sie scheuen keine Opfer und kennen keine Moral. Auf irgendeine Weise beschworen diese Bestien durch verderbte Macht ihrer Hexendoktoren, gefallene Krieger zurück aufs Schlachtfeld. In den vergangenen Jahren wurde die Anzahl der Wiedergänger unter den Trollen immer größer und so vermuteten nicht zuletzt die Waldläufer, das die Amanitrolle damit begannen all ihre Toten wiederzuholen um einen neuen vernichtenden Schlag gegen Quel’thalas zu führen

Schließlich war eine geheime Gruppe von Elfen zu dem Entschluß gekommen, die größte Waffe des Feindes gegen ihn zu verwenden. Aber Trollmagie war wild und ungelenkt, was die Erfolge bisher vereitelten, die Totenbeschwörung zu meistern. Zumal eine Anwendung solcher Kräfte, nachdem Recht mit Quel’thalas mit dem Tod geahndet wurde. So waren die San’layn wie sich diese Gruppe nannte gezwungen ihre Bemühungen stehts im Verborgenen durchzuführen um den Augen des Königs zu entgehen. „Es funktioniert! Laßt nicht nach.“ Spornte einer der Vermummten die Gruppe an. Sie waren so nahe wie nie zuvor an ihren Ziel, aber genau dies lies einen der Diener arglos werden. Zu sehr waren seine Sinne auf das grauenhafte Schauspiel gerichtet was sich seinen Augen feil bot, als das er auf den eigenen stabilen Magiefluss achtete. Mit einem dumpfen Schlag zeriss der magische Kreis der zwischen den Beschwörerern aufgebaut war und der Zauber wurde instabil. Der Mund der Mumie öffnete sich zu einem stummen Schrei, als sich seine Gliedmaßen und schließlich der gesamte Körper in eine giftgrüne Pfütze auflöste.. Wütend fuhr der Meister herum dessen Diener gerade ihr Werk zunichte gemacht hat. Es kam nicht mehr dazu das dieser noch eine Entschuldigung hervorwimmerte, denn im selben Augenblick wie sein Gebieter auf ihn zeigte erstarrte er zu Eis. Ein Tritt beendete schließlich seine Existenz endgültig und lies den gefrorenen Leib in tausende Bruchstücke am Boden zerschmettern.

„Dieser NARR!! Er hat alles verdorben!“ Ein hitziger Tumult brach unter den Versammelten los. Der Zorn das die Unfähigkeit eines Dieners den Sieg so kurz vor dem Ziel zunichte machte, lies die dunklen Magier sich gegenseitig beschuldigen. „Es war euer Diener! Ich habe von Anfang an gesagt das er nichts taugt! Es ist eure Schuld.“
„Wie könnt ihr es wagen?! Ich habe genau gespürt das der Bannkreis aus eurer Richtung immer schwächer wurde.“ Fast drohte es soweit auszuarten das sich die Anwesenden gegenseitig mit ihrer Magie vernichten wollten. Hier und dort knisterten bereits arkane Ströme um die Fingerspitzen oder ein Eisnebel breitete sich von einigen Handflächen aus.

„GENUG JETZT! RUHE!“ Donnerte die Stimme des Ältesten fast schon ohrenbetäubend durch den Raum und lies die übrigen sofort verstummen. „Wir haben keine Zeit um uns mit den Engstirnigkeiten mancher hier zu befassen! Wer versagt wird ersetzt, so einfach ist das.“
Sein Finger glitt durch die Reihen und blieb an einem der Diener haften. „DU! Wie ist dein Name?“ Etwas zögerlich trat der Angesprochene vor und deutete eine knappe Verneigung an. Er erschien sehr selbstsicher und das intrigante egoistische Lächeln wußte er dabei angemessen unter seinem Hut zu verbergen. „Magister Dar’Khan, Drathir, Meister.“ Im selben Moment packte der Älteste ihn am Kragen und deutete auf die gefrorenen Reste des Dieners. „Sieh gut hin Dar’Khan Drathir. Wenn du nicht so enden willst, dann hoffe ich das du mehr zu bieten hast als dein Vorgänger. Du wirst nämlich nun für zwei arbeiten müßen.“ Kalte starre graue Augen bohrten sich unter dem Zwielicht der Kaputze hervor direkt in Dar’Kahns Geist und schnell verging ihm sein Grinsen, denn er verstand das hier kein Fehler geduldet wurde. Ehrfürchtig senkte er sein Haupt. „Ich werde euch nicht entäuschen, meine Gebieter.

„Hn, das hoffe ich für euch. Wenn ihr euch geschickt anstellt, habt ihr vielleicht Zukunft in diesen Projekt. Alle zurück auf ihre Positionen. Wir versuchen es gleich noch einmal.“ Der Älteste lies von Dar’Khan ab und alle bezogen wieder ihre Stellen. Dabei hatte keiner von ihnen gemerkt das sich während ihres Streits ein Schatten langsam die Treppe in den Raum hinunter bewegt hatte und dem Treiben wie auch Streit einige Augenblicke beigewohnt hatte.

„Das hier ist also euer Aufgabengebiet, wenn ihr nicht gerade meinen Sohn unterrichtet? Ich muß zugegeben das ich nicht erwartet hätte so manches Gesicht bei einer solchen Teufelei zu sehen.“ Die Stimme klang ruhig doch jede Silbe die sie formte, lies das Blut in den Adern der Anwesenden gefrieren. Sie alle kannten diese Stimme nur allzu gut und drehten sich wie in Zeitlupe zum Treppenaufgang um. „Hier sehe ich also das ware Gesicht der San’layn. Des geheimen Bundes, hochrangiger Magier unseres Reiches die trotz Todesstrafe versuchen ihre Macht durch verbotene Magien unserer Feinde zu erweitern.“ Das darauf folgende Händeklatschen des Schattens durchfuhr die Anwesenden wie ein Blitzschlag. „Ich muß zugegeben, das ihr mich sehr gut getäuscht habt. Lange Zeit hielt ich die Existenz dieses Magierzirkels für ein Gerücht. Das er aus den halben Ratsmitgliedern des Konzils von Silvermoon besteht, hätte auch ich in meinen kühnsten Vorstellungen niemals vermutet.“

Nacheinader deutete der Schatten auf die vermummten Meister.
„Die Magierfürsten Keleseth, Atherann, Navarius, Theraldis, Valanar und Taldaram. ....Nicht zu vergessen euch Erzmagister Thuthdes Sunspread.“

Ohne einen Augenblick lang nachzudenken knieten alle der Versammlung nieder und senkten ihre Häupter so tief wie sie nur konnten. Dabei schlugen die sieben Anführer ihre Kaputzen zurück und offenbarten, König Anasterian Sunstrider, was er nicht ohnehin schon bestätigt wusste. „Majestät! Wir.. wir waren der Ansicht, das wir neue Wege finden müßten um..“

„GENUG!“ Thuthdes und die übrigen zuckten augenblicklich zusammen, während der König aus dem Dunkel der Treppe hervor trat. „Eure Rechtfertigungen würden mir nur einen weiteren Grund liefern euch alle sofort hinzurichten lassen. ....Aber ich bin nicht hier um euer Werk zu verurteilen.“
Diese Aussage löste sichtliche Verwirrung in ihnen aus. Einige sahen bereits den Galgen oder Feuertod für ihre Tat vorbereitet. Umso ungläuber blickten die San’layn und ihre Diener den König an.

„Ihr habt mich richtig verstanden. Ich benötige die speziellen Kenntnise der San’layn, für ein wichtiges Projekt. Im Gegenzug dazu erhaltet ihr Zugang zu Wissen und Materialien die euch dabei helfen sollten.“ Angwidert fiel dabei sein Blick auf die diversen Trollrelikte und Schrifttafeln. „Solch minderwertige Utensilien, werden dann überflüssig sein. Natürlich könnt ihr euch auch weigern, oder jemanden erzählen was ich euch hier anbiete.......aber ich muß wohl niemanden erklären was auf Hochverrat in Quel’thalas steht Dagegen was ich euch anzubieten habe, wirkt dies alles hier wie der Zauber eines Menschenmagiers.“

In der Tat, war diese Erwähnung nicht nötig. Auch wenn das Angebot was der König ihnen hier stellte sie total unvorbereitet traf, so war keiner der Magister so törricht dies auszuschlagen. Selbst wenn nicht der Tod gedroht hätte, war die Verlockung und Neugier neues Wissen zu erhalten überwiegend. Erzmagister Thuthdes war der Erste, der seine Überraschung überwandt und sich erhob. „Majestät, im Namen der San’layn, nehmen wir euer großzügiges Angebot an. Wir werden tun was immer ihr von uns verlangt.“ Hastig schloßen sich die Übrigen seinen Worten an und Anasterians Gesichtszüge verzogen sich zu einem fast diabolisch anmaßenden Lächeln. „Gut. Dann folgt mir und ich zeige euch, wofür ihr nun eure Kräfte einsetzen werdet....“

Ein weiterer Schritt zu ihren Plan war vollbracht und die Stimmen in des Königs Gedanken, wurden leiser, denn ihr Werk nahm nun Formen an...

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