Chapter 2: A Lurking Shadow

  Seite 3

Es gab wenig was König Anasterian Sunstrider in seinen langen Leben jemals erschüttert hätte, aber der Anblick dessen was der Fackelschein nun seinen Augen enthüllte, war selbst er nicht gewachsen. Die Kammer war riesig. Es war, obwohl sie nun ganz vom Fackelschein ausgeleuchtet wurde unmöglich von einem Ende zum anderen zu sehen. Links und rechts an den Wänden, nur durch die Fackelhalterungen unterbrochen, standen unzählige Regale. Allesamt vollgestopft mit Folianten, Schriftrollen und Karten. Hunderte von Säulen trugen das Gewicht des gesamten Königspalastes der wohl hierauf erbaut war. Ein Schatzhaus des Wissen und wie er an den zahlreichen Spinnweben und den Staub vor seinen Füßen bemerkte, mußte dieser Ort uralt sein. Mehrere Jahrhunderte vielleicht sogar Jahrtausende. Er nahm einen tiefen Luftzug um sich zu sammeln, dann erst sah er was ihm zuvor gar nicht aufgefallen war.

Jeder Angehörige des Hofstaates wie auch Quel’thalas selbst hatte zumindest einmal in seinen Leben die berühmten Wandgemälde des Sonnenzornturms gesehen. Jene die die Geschichte der Hochelfen erzählten, seid ihrer Verbannung aus Kalimdor durch die Nachtelfen. Aber die Deckengmälde die sich nun des sprachlosen Königs offenbarten erzählten die andere unschönere Hälfte, welche den meisten nie erzählte wurde. Sie zeigten den Quell der Ewigkeit, das alte Nachtelfenimperium. Sofort erkannte Anasterian Königin Azshara auf etlichen der Kunstwerke, sein Vater hatte oft von ihr erzählt bevor er starb. „Das Licht der Lichter,“ formten seine Lippen im ehrfurcht gebietenden Ton. Je weiter er dem Verlauf der Gemälde verfolgte desto verstörender wurden ihre Darstellungen. Es zeigten einige wie die alten Quel’dorei, Aszharas Elitekaste, durch den Quell der Ewigkeit die brennende Legion nach Azeroth führten. Auf einem Bild wurde das brennende Zin-Aszhari gezeigt und Leichenberge die sich bis zum Himmel stappelten, Straßen aus Gebeinen über denen die Dämonen der Legion ihrer Beute nachwetzten. Und im all dem Chaos stand der Palast der Königin unbeschadet, von einer dämonischen Aura umgeben. Hier in diesen Gewölbe stand die Wahrheit warum die Hochelfen sich nun so isolierten, warum sie sovielen Magien entsagten und warum sie von den Kaldorei verbannt wurden. Zwar kannte er die Geschichten seines Vaters über die Ereignise dieser Zeit, aber hatte er sie wohl bewusst nie in solcher Grauenhaftigkeit dargestellt bekommen. Das letzte Bild was zeigte wie Dath’Remar Sunstrider mit einigen Hochgeborenen zusammen mit den normalen Nachtelfen gegen die brennende Legion kämpfte und siegte, wirkte nur milde lindernd.

„Hier muß mehr verborgen liegen, als nur die fehlende Hälfte unserer Vergangenheit.“ Er wandte sich dem nächstbesten Regal zu und nahm eine Schriftrolle. Im Schein erkannte er das es durch ein Wachssiegel verschloßen war welches den Phoenix zeigte...genau wie jedes andere Schriftstück in diesen Gewölbe. „Ich muß es wissen,“ keuchte er mit trockenen Lippen und brach das Siegel der Schriftrolle auf. Seine Augen weiteten sich als ihm klar wurde was sich hier befand. Schnell nahm er eine weitere Rolle aus dem Regal, brach das Siegel ohne zu zögern auf und las den Inhalt. Es war wahr. Das gesamte Wissen um das Arkane und Errungenschaft der Hochgeborenen lagerte in diesen Regalen. Jeder Zauber, jede Magie und jedes Experiment das die alten Hochgeborenen jemals durchgeführt hatten war hier bis ins Detail verzeichnet. Folianten über die verbotenen Magien von Feuer und Schatten, waren ebenso zahlreich verhanden, wie jene über Beschwörungen von Dämonen und Untoten. „Das Wissen war niemals verloren...du hattest es versteckt, Vater.“

In diesen Moment ergriff Wut des Königs Herz. Hätten sie damals als sie mit Quel’thalas ihre eigene Heimat schufen, zugriff zu diesen Wissen gehabt, das Bündnis mit den Menschen wäre überflüssig gewesen. Sie hätten die Trolle zusammen mit den Menschen einfach hinfortwischen können wie lästiges Geschmeiß. Aber im selben Moment erkannte er eine Feinheit die er zuerst übersehen hatte. Die Magien die hier verzeichnet waren, waren teilweise so mächtig das sie die gesamte Lebenskraft eines Wesens aufsaugte, Zauber die nur in Verbindung mit Dämonenmagie gewoben werden konnte. Hier lag das Problem, denn die Hochelfen verloren ihre körperliche Unsterblichkeit mit der Zerstörung des Quells der Ewigkeit. Sicher waren sie langlebiger als jede andere sterbliche Rasse Azeroths, aber die gewaltigen Magien die es hier zu entfesseln galt, würden einen normalen Elfen buchstäblich in Stücke reißen. Für den Bruchteil seines eigentlichen Lebens besäß er unvorstellbare Kräfte, aber er würde kaum älter als ein Mensch werden, wenn überhaupt.

„Das ist wertlos...Es ist jenseits von allen erreichbaren.“ Seufzte er leise auf. Selbst wenn er ein Behältnis finden würde was diesen Zaubern standhalten könnte, er bräuchte eine ganze Gruppe der besten Magier Quel’thalas um die Magien erschaffen zu können. Nach den eigenen Gesetzen des ersten Königs waren all diese Magien verboten und es wurde mit den Tod geahndet sie zu verwenden. Gab es überhaupt im ganzen Königreich Magier die freiwillig bei solch perviden Ritualen mitmachen würden? Das konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen und schüttelte den Kopf. Wie ein tosender Wasserstrom drangen auf einmal die Stimmen wieder in seinen Kopf und zerrissen die Stille.

„Es gibt einen Weg..ja einen Weg... Hier im Herzen der Stadt...dunkle Gestalten. Magier sie werden dir helfen. Zwing sie unter deine Hand.....offenbare ihnen Wissen als Lohn. Es wird schnell gehen..“
Der Druck in seinem Haupt zwang ihn in die Knie, so laut wütenden die Stimmen in seinen Kopf, das es es kaum fertig brachte den nächsten Gedanken zu formen. „Selbst ich könnte diese Macht nicht kontrollieren, wer soll diese Magie beherrschen lernen. Es gibt keinen..“

„Dein Sohn...Eldrion...ja er...er kann es. Sein Körper...er ist stark genug...Er wird deine Waffe sein. Er wird das Behältnis sein..nutze ihn...nutze ihn!“
„NEIN!“ Im Kampf um seinen Verstand warf sich auf dem Boden hin und her, er fühlte wie die geradezu wahnsinnigen Stimmen ihn in die Enge trieben. Wie Stück für Stück, er den Gedanken, so verwerflich er auch war annahmen. Lauter und immer lauter wurde der Maelstrom an Worten und Dunkelheit in seinen Kopf.

„Er ist der Schlüssel...nutze ihn.. .grenzenlose Macht..ja grenzenlos...dein soll sie sein. Er wird die Waffe der alten Macht...“ Sein Wiederstand brach zunehmend in sich zusammen. So groß waren die Verlockungen die direkt seinen Händen lag, während die Stimmen ihm sagten wie er es erreichen konnte. Je länger das Ringen um Verstand und Irrsinn rang desto stärker wurde ihr Drängen in seinen Geist. Eldrion könnte es wirklisch schaffen. Erzmagister Thutdhes war jedes mal außer sich vor Lob für die Begabung und gestand ein das in manchen Bereichen er sogar seinen eigenen Fähigkeiten überschritt, was mehr als ungewöhnlich war von einem so alten erfahrenen Magier einzugestehen. Ja....er könnte der Befreiungsschlag für uns alle sein. Was könnten wir wohl erreichen, mit dieser Kraft?“ Die Gedanken überschlugen sich und erst als die Fremden in seinen Kopf sicher waren das er diese Überzeugung für sich annahm, beruhigten sie sich wieder. König Anasterian erhob sich langsam. Seine Augen von Visionen und Tatendrang über die Zukunft des Volkes und seiner eigenen geblende. Leise kamen die Worte über seine Lippen die das Schicksal der Zukunft besiegeln sollten. „Zeigt mir den Weg, zu denen die mir helfen sollen und es soll geschehen.“

Als er das Gewölbe verlies um seinen neuen Gönnern zu folgen, glitt das Pergament aus seiner Hand was er bis zu diesen Zeitpunkt umschlossen hielt und fiel ungeachtet zu Boden. Auf dem halb ausgerollten Schriftrolle, befanden sich zahllose Runen. Sowohl elfisch wie auch dämonische, die eine furchtbare Beschwörung...nein eine Verwandlung beschrieben. Noch ehe der letzte Fackelschein mit Anasterians hinausgehens erlosch, war ein ein letzer Name auf dem Ende des Pergaments zu lesen. Anführer des inneren Zirkels der Quel’dorei und Großvizier ihrer Majestät Azshara, Xavius.

Ungeachtet der Dinge die im Palast ihren Lauf nahmen, kam es zu nicht minder beunruhigenden Vorkomnisen in den verschlungenen Straßenschluchten tief in den Eingeweidend es südwestlichen Silvermoons. In einen scheinbar verlassenen Gebäude, gut versteckt vor den Blicken Neugieriger, schien gedämpftes Licht aus dunkelblauen Fensterscheiben. Einige Katzen streunten in der Nähe um alte Holzfässer die nahe der Eingangstür lehnten und der Schein des Halbmondes der über ganz Quel’thalas lag schien von den nahezu elfenbeinfarbigen Hauswänden 100 fach reflektiert zu werden. Kein Bewohner der Stadt trieb sich weder an Tag noch in der Nacht an diesen abgelegenen Ort umher und genau aus diesen Grund suchten einige in regelmäßigen Abständen diesen Ort heim. Der fahle Lichtschein, drang aus einer Tür im Zentrum des Hauses, welche in den Keller führte. Leise Stimmen waren zu vernehmen, einige aufgebracht andere wieder um ruhigen Tonfall bemüht.

Insgesamt 7 bis zu den Augen vermummte Gestalten hatten sich um einen arkanen Runenkreis versammelt. Ein jeder von ihnen führte zwei Begleiter mit sich die in gebührenden Abstand zu dem inneren Zirkel sich aufgereiht hatten. Das eigenartige Symbol was in der Mitte des Raumes, scheinbar mit Blut, auf den Boden gezeichnet war, wurde von mehreren aneinander gereihten Runen gebildet. Selbst ein Unbegabter für das Arkane spürte die Falschheit, das Unnatürliche was diese ausstrahlten. Viel verstörender war jedoch der mummifizierte Trollleichnam der im Zentrum des Zirkels aufgebahrt lag. In einer Ecke des Raums lag ein regelrechter Haufen an Trollgebeinen und entstellten Kadavern. Auf mehreren kleinen Tische an den übrigen Seiten der Kammer lagen wahllos Trollrelikte, Waffen und Schriftrollen verstreut.

„Die Versuche werden immer gefährlicher! Für diese Versuchsobjekte hier, haben wir allein ein Dutzend Waldläufer verloren und die Waldtrolle werden ihre Kruften künftig nicht mehr so unbewacht lassen. Zeb’Tela und Zeb’Nowa wurden bereits von diesen Tieren verstärkt. Uns geht der Nachschub aus wenn wir nicht bald Erfolge haben,“ warf einer der Vermummten mit wütender Stimme in die Versammlung ein.
„Was interessieren uns die Verluste der Waldläufer? Wenn wir die Trollmagie entschlüsseln, brauchen wir diese Relikte aus grauer Vorzeit ohne hin nicht mehr. Dann werden die Weltenwanderer überflüssig sein. Wozu auch? Schließlich haben wir dann loyale Truppen denen normale Waffen nicht anhaben können.“ Winkte ein anderer beschwichtigend ab.

„Ihr scheint wohl zu vergessen, das es uns bisher nicht gelungen ist das Geheimnis ihrer Totenbeschwörung heraus zu finden. Es muß mehr dahinter stecken, als nur ihre primitive Magie. Vielleicht ist es etwas in ihren Blut? Und was ist wenn es einer der Weltenwanderer doch bis zum König vordringt und ihn von diesen Aufträgen berichtet? Wenn wir nicht achtsamer sind, haben wir bald alle keinen Kopf mehr.“ Ein zustimmendes Raunen ging durch die Versammlung. Jeder der Anwesenden wußte ganz genau das es nur eine Strafe auf das gab was sie hier taten. „Keine Sorge, ich bin immer in der Nähe der Königsfamilie. Es wird keiner zu ihnen gelangen um etwas hier von zu sagen. Es sind alle nötigen Vorkehrungen getroffen und dieser Versammlungsort ist durch unsere Magie geschützt. Wir sollten unsere Aufmerksamkeit also auf unsere Arbeit richten. Wenn wir Erfolg haben, wird sogar der König einsehen, wie überflüssig diese Beschränkungen sind.“

Seitenauswahl: [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] weiter »