Chapter 6: The Hour of the Highborne

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Zu unseren Gunsten aber, konnten wir in Erfahrung bringen das die Zwerge in jüngster Zeit überall auf Azeroth nach Spuren dieser Wesen suchen, weil sie glauben das sie ihre Wurzeln sind. Meistens blieben diese Suchen wohl erfolglos, aber dann unterrichten uns unsere Spione in der Allianz das eine Expeditionsgruppe aus Ironforge nahe der Grenze zum Ödland fündig geworden war. Eine der Städte wurde entdeckt, aber dieses..Uldaman wie sie es nennen konnten sie nicht weiter erforschen da sie vertrieben wurden.“ Er atmete tief durch während er sich auf den Griff seines Schwertes auflehnte. Seine schroffen harten Konturen des Gesichtes musterten jeden der Zuhörer. „Vertrieben? Ich denke die Dickköpfigkeit der Zwerge ist uns noch allen bewusst. Welche Kraft könnte also diese Starrsinnigen von solch einer Entdeckung abhalten?“ Die Frage kam von Lady Kydaleen, der Anführerin der Sonnentemplar in ruhigen regungslosen Tonfall. Wie immer war bis auf ihren Mund der Rest ihres Gesichts durch die tief hinuntergezogene Kaputze verdeckt, was sie nur zu einer umso mysteriösen Gestalt verhalf. Serbitar hingegen entlockte die Frage nichts weiter als ein geblecktes böses Grinsen seiner Zähne. „Dunkeleisenzwerge und Troggs. Es scheint das diese..Wadenbeißer sich gegenseitig ihre Geschichte stehlen wollen.“ Ein lautes tiefes Lachen entgleiste seiner Kehle und riss die übrigen Anwesenden für einen Moment mit bevor seinerseits Eldrion anknüpfte. „Dann hat sich als bestätigt was wir bereits vermutet hatten?“ Anstatt zu antworten neigte Lord Serbitar sein Haupt und schritt auf ihn zu. Seine Hand griff in eine kleine Gürteltasche an seiner Hüfte und zog eine verhüllten Kreisrunden Gegenstand hervor den er auf Eldrions Hand legte. Es war eine silberne Scheibe mit eigenartigen unbekannten Schriftzeichen. Darüber hinaus schien nichts außergewöhnliches von ihr auszugehen. Dennoch entlockte sie dem Prinzen ein zufriedenes Lächeln als er das Artefakte beäugte. „Perfekt. Dann waren die Hinweise also wahr. Eine Kopie der Scheiben von Norgannon. Diese anscheinend unbedeutende kleine silberne Scheibe, beherbergt einen Großteil, wenn nicht sogar das gesamte Wissen der Titanen, um die Schöpfungsgeschichte Azeroths nach ihren Eintreffen. Das Wissen auf diesen Artefakt reicht sogar bis weit über das der Drachen hinaus und wird uns über einige Dinge entscheidenden Aufschluss geben. Ich werde mich nach Beeindigung der Sitzung umgehend daran machen, zu entschlüsseln was an Wissen hierauf verborgen liegt. Ich hoffe das Beschaffen der Scheibe war kein zu großes Wagnis, Lord Serbitar?“

Die Frage war mehr aus respektvoller Höflichkeit gesprochen als ernsthafter Sorge und genauso wurde es auch aufgefasst wie dem breiter werdenden Grinsen des Blutritters zu entnehmen war. „Nein, mein Lord. Nur einige Troggs und Zwerge wie ich schon sagte. Nichts was ein Schwert nicht zu bereinigen wüßte.“ Ein weiteres tiefes Lachen vervollständigte seine Ausführung, bevor er für den nächsten Probanten wich. Diesmal war es die dunkel verhüllte Gestalt Lady Kydaleens die das Wort ergriff. Selbst vor ihresgleichen nahm sie selten ihre Kopfbedeckung ab, was stehts einen Schleier des Undurchsichtigen sie zu umgeben schien. Im Gegensatz zur rauen tiefen Stimme des Serbitars wirkte ihre wohlklingend aber auch kalt wie eine Klinge aus Eis. „In zukünftigen Unternehmungen können wir wohl den Einsatz von Sin’dorei für solche Aufgaben auf das notwendige Mindestmaß reduzieren, da der Testlauf des Projekts der Sonnentemplar erfolgreich war. Lord Eldrion und Waldläufer General Eranador konnten sich aus erster Hand überzeugen. Durch den direkten Versuch an dem ehemaligen Sonnepriester Zohar Anubis’al Twilightcaller, wurde erstmal eine perfekte Seelenspaltung durchgeführt um somit das Ziel in eine willenlose Marionette zu wandeln. Das Phoenix Siegel ist nun vollständig einsatzbereit und in diesen Moment werden den Sklaven gleich ob willig oder nicht dieses eingebrandt. Der Vorteil gegenüber der bisheriger Methode sie durch Magie oder mentale Herrschaft zu manpulieren liegt darin, dass das Siegel nur dann aktiviert wird, wenn es tatsächlich gebraucht wird. Das bedeutet das die Sklaven im Grunde nicht erfahren das sie kontrolliert werden es sei denn die Situation erfordert es. So ist es uns nun möglich größere Mengen dieser Schläfer in die Horde und Allianz einzuschleusen. Dabei werden keine Sonnentemplar oder Arkanisten für verschwendet eine konstante Kontrolle aufrecht zu erhalten, sondern das Siegel aktiviert sich automatisch wenn es benötigt wird. Hingegen sorgt das Phoenix Siegel selbst das die arkanen Fähigkeiten seines Trägers kurzfristig vervielfacht werden, was zeitgleich aber an seiner Lebenskraft zehrt. Einfacher gesagt ist das diese jämmerliche Kreatur für den Moment wo sie für uns Verwendung findet eine überaus gesteigerte Macht besitzt, aber nur für sehr begrenzte Zeit. Danach wird sie vom Siegel automatisch getötet und vernichet. So werden keine Spuren hinterlassen. Vor allem gezielte Angriffe auf mögliche Störquellen sind somit wesentlich einfacher und erfordern nicht die Notwendigkeit Blut von Hochgeborenen zu gefährden.“ Beiläufig schien sie dabei an Eranador zu haften, auch wenn ihre Augen verhüllt waren. Als er ihren stechenden Blick bemerkte, erwiederte er ihn ebenso regungslos. „Dennoch ist das Siegel nur für extrem kurzfristige Interventionen einsetzbar, wenn ich euch richtig verstanden habe, Lady Kydaleen. Die gezielte Hand eines Weltenwanderes wird sie wohl kaum ersetzen.“ Sie lächelte belustigt über seinen versteckten Protest. „Ihr habt Recht, Waldläufer General. Natürlich ist es kein Vergleich zu einem Weltenwanderer. Dennoch denke ich ist es sowohl in euren Sinne wie dessen von Lord Eldrions das wir keine Hochgeborenen unnötiger Gefahr wegen Nebenaufgaben aussetzen. Schließlich sind eure Missionen weitaus wichtiger wie ihr uns sicher gleich darlegen werdet, nicht wahr?“ Ihr sinistren Lippen schenkten ein unmissverständlichen Ausdruck und ließen ihn hingegen gedanklich mit den Zähnen knirschen. Der Unterton den sie andeutete missfiel ihm aber dürfte er dies nicht ausarten lassen das er vor ihnen allen sein Gesicht verlor.

Jetzt war es an ihm den übrigen zu zeigen das er ebenso seinen Beitrag geleistet hatte für die Zukunft ihres Volkes und das was er bei sich trug würde die zynischen Zungen verstummen lassen. In dem Moment als auch Lady Kydaleen wieder zu ihrer Position zurückgekehrt war, nahm Eranador ihren Platz ein und präsentierte den langen verdeckten Gegenstand den er bis zu diesen Moment auf seinen Rücken trug. Fast schon andächtig legte er das über 1 ½ Meter lange Objekt vor sich auf den Marmorboden und strich den unspektakuläre Leinentuch beseite. Im Inneren befand sich ein Stab...nein eine Sense wie die gesamte Betrachtung ergab. Der Griff war aus dunklen Holz das in sich selbst verdreht zu sein schien. Eigenartige Runen und Symbole, manche zweifelsohne der Urelfischen Sprache zugedacht, andere wiederum komplett fremd erschienen auf dem Holzgriff und verschwanden sofort wieder. Eigenartigerweise spürten alle Anwesenden die unvorstellbare Macht dieses Gegenstandes, doch schien es im selben Moment wie hinter eine undurchdringlichen Barriere..unerreichbar und fremd. Am Kopf mündete der Holzschaft in eine ebenso mit unbekannten Schriftzeichen versehene Sensenklinge. Das Metall schien zwischen silber und blauen Schein zu schwanken, wie eine klare Sternennacht. Keiner von ihnen hatte je zuvor etwas vergleichbares gesehen oder gespürt, doch jeder von ihnen wußte auf Anhieb das diese Waffe so alt war wie die ersten Ursprünge der Kaldorei...vermutlich sogar noch viel älter. Insgeheim mischte sich noch ein anderes Gefühl bei diese Gedanken. Etwas vertrautes..und doch verlorenes lag in dieser Sense. Die Berührung der Mondgöttin, die sich vor so langer Zeit von ihnen abgewandt hatte. Alle hier waren als Hochelfen geboren und zu Blutelfen geworden, aber dennoch spürten sie in ihren Blut die längst vergessene Erinnerung ihrer Ahnen das dieser stille silberne Schein auch einst für sie galt. „Die Suche nach diesen Artefakt war eine Sondermission die uns Lord Eldrion auftrug. Zunächst hatten wir gedacht das sich dies als ein schneller Auftrag zeigen würde, aber die Suche war sehr..umfangreich.“ Gleichfalls wie sein Hang zum praktischen und zur Effizienz, waren auch seine Worte und Stimme auf das Nötigste bedacht. Nicht gewillt Atem zu verschwenden für überflüssige Gebärden oder verstectke Sticheleien. Das Erstaunen der übrigen sorgte auch dafür das ihre Aufmerksamkeit mehr dem Gegenstand zu seinen Füßen gebührte als weitere Zwistigkeiten zu kreieren. „Was ist das für eine Waffe? Sie fühlt sich vertraut an und dennoch habe ich nie zuvor von etwas vergleichbaren gehört.“ Wenn auch wiederwillig gab die Erzmagisterin indirekt ihre Bewunderung wieder für das was der Waldläufer General hier gefunden hatte. Schließlich gab er den fragenden Blicken seiner Mitstreiter nach. „Während einer unserer Angriffe auf die brennende Legion im Teufelswald, stießen meine Weltenwanderer und ich auf ein verlassenes Lager und einige diffuse Aufzeichnungen, die von einer Sense der Elune berichteten. Nachdem was wir herausfinden konnten und einiger Nachforschungen in den Archiven Lord Eldrions konnten wir in Erfahrung bringen worum es sich hierbei handelt. Wie es scheint wurde diese Waffe von der Mondgöttin selbst im Laufe der Geschichte immer wieder den treusten ihrer Anhänger als Geschenk überreicht in der Stunde ihrer größten Not. Aufzeichnungen aus dem Krieg der Ahnen sind unvollständig aber das Tagebuch was wir im Teufelswald fanden war ohnehin wesentlich ergiebiger.“

Mit beiden Händen ergriff er langsam die Sense und reichte sie Eldrion zu genauerer Betrachtung bevor er weitersprach. „Nach diesen Aufzeichnungen entsandten die Schildwachen der Nachtelfen unter Hohepriesterin Tyrande Wisperwind ein Kontingent ihrer besten Kriegerinen um der Dämonenplage im Teufelswald her zu werden. Wie es schien war die Konzentration und Verderbnis dort aber unüberwindbar. Egal wieviele Dämonen erschlagen wurde, es schien das dieser verseuchte Wald immer mehr hervorbrachte. Eine der Schildwachen namens Velinde Starsong war eine der wenigen Überlebenden dieser Gruppe und schickte in ihrer Not ihre Rufe an Elune selbst. ...Sie wurde erhört und die Sense der Mondgöttin wurde ihr geschenkt. Ich bin kein Experte für Magie, aber wenn es ein Geschenk von Mutter Mond war, dann muß ihm eine unvorstellbare Macht inne liegen. Weiter geben die Aufzeichnungen der Kaldorei an das sie spüren konnte wie Raum und Zeit um die Sense durchlässig wurden. Sie erhielt eine Vision von fremden Wesen im Kampf gegen die brennende Legion. Die Worgen..diese Wolfswesen die wir bereits in einigen Regionen sichten konnten. Es scheint das die Sense die Realtität zerreißen kann um Portale in andere Welten zu erschaffen. Nach ihren Tagebuch tat sie genau dies und brachte die Worgen in unsere Welt um mit ihnen zusammen die Dämonen zu jagen.“ Für einen Moment stoppten seine Worte und es schien als würde er im Inneren sich die Geschehnisse vorstellen. Lord Eldrions stiller ruhiger Blick entzog ihm jedoch des gedanklichen Schauspiels und seine Erklärung fuhr weiter. „Am Anfang schien es wie gehofft zu verlaufen. Velinde Starsong trieb erfolgreich mit ihren Worgenmeuten die Dämonen zurück, aber dann heißt es weiter das etwas schief gelaufen sei. Die Sense schien ohne ihre Einwillung zu funktionieren und immer mehr Worgen nach Azeroth zu bringen. Sie verlor die Kontrolle über die Kreaturen die ebenso gefährlich wurden wie die Dämonen die sie zuvor jagten. Als sie begriff das diese Macht außer Kontrolle war, brachte sie die Wolfswesen die noch auf sie hörten zu einem abgelegenen Tal dem Schrein von Mel’Thandris. Mit der Sense wollte sie eine Reise zur einzigen anderen Person antreten die jemals Worgen beschwor, der Menschenmagier Arugal von den Kirin Tor. Von da an verlor sich zunächst ihre Spur.“

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