Chapter 6: The Hour of the Highborne

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Er war so in Gedanken vertieft das er den Schatten nicht bemerkte der bereits seit geraumer Zeit in einer dunklen Nische des Zimmers sich bewegte, noch wie lange er bereits seinen mehr oder weniger verbalen Gedankengänge folgte. Erst als der Schatten unauffällig an die Tür klopfte und seine Stimme erhob, schoß der Waldläufer General augenblicklich hoch, seine beiden Faustklingen im Anschlag. „ Anu belore dela’na, Lord Eranador. Verzeiht mein Eintreten. Lord Eldrion und die übrigen Anführer sind eingetroffen und erwarten noch euer erscheinen. Das Ergebnis unseres Auftrages erlaubte ich mir bereits vorzulegen, aber unser Lord wünscht noch eine Eröterung der Mission.“ Erst als er die Konturen seines Stellvertreters Elostirion Moonsorrow eindeutig identifiziert hatte, senkte er seine Waffen und nickte stumm..wunderte sich aber im selben Momnent wie lange er schon anwesend war. Langsam und mit den wie üblich harten markanten Gesichtszügen nickte er dem halb im Schatten stehenden hellblonden Elfen zu und griff dabei unter sein Bett um ein langen in Leinen gehüllten Gegenstand hervor zu holen. „Sag unseren Lord das ich unverzüglich erscheinen werde. Ihr und Waldläufer Raziel werdet mich dabei begleiten.“ Sein Adjutant nickte nur stumm und verlor sich augenblicklich wieder in den Schatten aus dem er gekommen war. Mit festen Griff um das Bündel gelegt erhob sich Eranador von seinem Nachtlager und löschte die Kerze. Er hatte einmal mehr eine Mission für seinen Herrn erfüllt und dies würde er gleich untermauern.

Ein geradezu sanfter Abendwind strich durch die weitausladenden offenen Tore der Hallen. Wie jede angehende Nacht trug auch diese sanfte Brise die milde eines nie enden wollenden Frühlings von Quel’thalas. Die riesigen Hallen am südlichen Ende des königlichen Marktplatzes waren oft der Versammlungsort der Sin’dorei gewesen, sowohl für reguläre Treffen wie auch besondere Angelegenheiten. Es gab keinen Grund sich zu verstecken und noch mehr sollte offenbart werden das die Hochgeborenen des totgeglaubten Prinzen den Kontakt zum übrigen Volk nicht mieden. Ganz im Gegenteil. Für gewöhnlich war es jeden Blutelfen erlaubt diesen Versammlungen beizuwohnen, sofern er sie nicht störte. Nur heute an diesen ausklingenden Tag war dies anders. Diverse Blutritter und Weltenwanderer standen vor den Türen wache, denn das Treffen heute war eines der wenigen die außerhalb der normalen Versammlung erfolgte. Eldrion hatte auf einem Diwams Platz genommen und begrüßte die übrigen Anführer der Kasten respektvoll. Das leichte glimmen des großen Teufelskristalls tauchte die Szenarie in bizarres Licht. Unmittelbar zu seiner rechten und linken, saßen ebenfalls auf bequemen Seidekissen gebettet, Lady Aileria, Lady Kydaleen und Lord Serbitar. Sie alle erwarteten das Eintreffen des Letzten ihres Ranges. „Es ist ungewöhnlich das sich der Waldläufer General verspätet. Wenn ihr erlaubt mein Lord schicke ich die Blutritter Mio und Meridor los um ihn abzuholen.“ Die barsche Stimme des Anführers der Blutritter verheimlichte nicht das ihm Unpünktlichkeit wiederstrebte und Ungeduld besitz von ihm ergriff. Dennoch schüttelte der Prinz sein Haupt und blickte wieder in die Tiefen des Kristalls. „Ich denke nicht das dies nötig ist, Lord Serbitar. Es wurde bereits einer der seinen entsandt um ihn zu rufen. Es wäre wohl nicht ohne Zwistigkeiten wenn Mitglieder einer anderen Kaste nach ihm schicken wie nach einem Verbrecher.“ Bei seinen Worten konnte sein Gesicht nicht ein amüsiertes Lächeln verbergen. Jedoch schien dies Serbitar wenig zuzusagen, was sein verstimmter Gesichtsausdruck unterstrich. „Anu belore dela’na, mein Lord und seid gegrüßt Sin’dorei. Verzeiht meine Verspätung, aber ich mußte noch einige Gespräche mit meinesgleichen führen.“

Fast hätte die letzte Aussage dem Anführer der Blutritter verleitet ein provozierendes Kommentar darauf zu geben, doch als sein Blick die ernsten kalten Augen Eldrions streiften wie auch das große Bündel das der Waldläufer General am Rücken trug entschied er sich dies besser dabei zu belassen. In einer anmutigen Bewegung erhob sich hingegen Lord Eldrion von seinem Sitzplatz und trat auf die drei immer noch knieenden Schatten zu. Das fade grüne Licht des Kristalls lüftete dabei den Schleier des Undurchsichtigen und gewährte den Blick auf den Waldläufer Raziel Blutkrähe. Elostirion Moonsorrow wie auch ihren Anführer Lord Eranador Cloudwalker. „ Bal’a dash malanore, Lord Eranador. Es freut mich das ihr endlich eingetroffen seid. Schattenklinge Elostirion hat uns ja bereits mitgeteilt das ihr erfolgreich gewesen seid, aber natürlich wollten wir dies von euch selbst vorgezeigt bekommen.“ Auch wenn er sich nicht sicher war glaubte Eranador in diesen Moment aus den Augenwinkeln in Elostirions Gesicht den Ansatz eines zwielichtigen Lächelns erkannt zu haben was ebenso schnell wieder verschwand. Vielleicht hatte er doch mehr in der Kammer mitbekommen als ihm lieb war. Mit einer zweiten respektvollen Verbeugung erhob sich der Waldläufer General und seine Begleiter sich bevor sie ihre Plätze einnahmen. „Kommen wir nun zum Anlass des heutigen Treffens. Wie ihr alle wisst habe ich jeden einzelnen von euch wie auch seine Kaste mit einigen speziellen Missionen betraut, sowohl für unser großes Projekt des Yggdrassils als auch die Einleitung des Nexus Krieges. Darüber hinaus gab es aber noch einige weitere Nebenoperationen, die der besonderen Fähigkeiten eines jeden einzelnen in diesen Raum bedurften. Lady Aileria hat das Wort zu beginnen.“ Ohne weitere Umschweife erhob sich die Erzmagisterin von ihren Platz und schritt in den Kreis. Wie gewohnt war dabei ihre erhabene Erscheinung von einem leichten silber weißen Nebel aus Eiskristallen umgeben die im starken Kontrast zu den brennnenden grünen Augen standen. „Ich denke jeden von euch war bereits zu Ohren gekommen das eine Expeditionsgruppe unserer Arkanisten nach Northrend entsandt wurde um seinerzeit sowohl die Todesritterexperimente voran zu treiben, als auch die Aktivitäten der Geißel zu kontrollieren. Dies war aber nicht alles. Natürlich suchten wir auch nach neuen unbekannten Kräften die uns wie auch unseren Ziel darüber hinaus von nutzen sein könnten.“

Ein leises zustimmendes Raunen ging durch die Versammelten während sie weiter ihren Worten lauschten. Plötzlich gestikulierte die Erzmagisterin knapp und schrieb mit ihren Zeigefinger wohl einige unsichtbare Worte der Magie in die Luft. Direkt vor ihren Füßen bildete sich ein Strudel aus reiner arkaner Macht und nahm Gestalt eines 1 Meter hohen Haufens aus metallischen Bruchstücken an. Das Licht verblasste und wurde durch das Glimmen des Teufelskristalls im Hintergrund ersetzt. Interessiert beugten sich die Anwesenden vor und begutachteten argwöhnig das Metall. Es hatte eine schwarz grüne unnatürliche Farbe und ein kalter Schauer ging davon aus, als wäre es lebendig. „Was ihr vor euch seht, verehrte Lords der Kasten wie auch ihr mein Prinz, ist sogenanntes Saronite Erz. Die minderwertigen Einwohner der boreanischen Tundra nannten es auch das schwarze Blut Yogg-Sarons. Einer der alten Götter.“ Der Argwohn der Zuhörer wandelte sich fast schon in Unglauben, ehe der flüsternden Unruhe Eldrion Einhalt gebot. „Dann ist dies Metall also ein Produkt eines der alten Götter? Habt ihr schon besondere Fähigkeiten dieses Materials erkennen können?“ Abermals furchte ein kaltes berechnendes Lächeln über Ailerias makellose Gesichtszüge. „Gewiss mein Lord. Wie wir den gefundenen Aufzeichnungen einiger unserer getöteten Sklaven-Späher entnahmen, baut die Geißel dieses Metall in großen Mengen im Norden des Kontinentes ab. Sie verwenden es sowohl für ihre Festungen wie auch Waffen. Nach einigen undeutlichen Berichten scheint es sogar das Arthas das Saronite direkt in Teile seiner Truppen implantieren läßt. Zuerst war nicht ganz klar worin der Sinn davon bestand, denn wie ihr und die übrigen Anführer spüren könnt geht scheinbar nichts von diesen Metall aus. Mehr noch es wirkt als wäre da Nichts, wie ein Loch im Gefüge unserer Welt. Das ist aber nur eine Täuschung..eine Fassade.....“ auf einmal wanderte ihr Blick auf Serbitar weiter und sie nickte dem Blutritter zu. „....wenn ihr erlaubt Lord Serbitar möchte ich es mit eurer Hilfe veranschaulichen. Ich möchte euch bitten, mit eurer Waffe wie auch eurer Lichtmagie einen Schlag auszuführen. So stark wie nur möglich.“

Sie erntete einen irrietirenden Blick, aber letztendlich war er als Meisterschmied der Order ebenfalls nicht uninteressiert an dem was dieses geheimnisvolle Material vermochte. Schweigend nahm er seinen Zweihänder aus dem Halfter seines Rückens und positionierte sich vor dem Erzhaufen. Für einen Moment stand er nur da..ruhig..konzentriert und sammelte die verbrennede Lichtmagie des Sonnenzorns. Die Klinge seines Schwertes begann hell zu strahlen...fast schon so beißend hell wie der direkte Blick in das Antlitz der Sonnengöttinen sobald sie den Zenit erreicht hatten. Ein lauter Aufschrei entfuhr seinen Lippen als er zu einem gewaltigen Schlag ausholte und die Klinge zischend auf das Saronite niederfuhr. Gleißendes Licht und ein schrilles metallisches Geräusch brandeten nach allen Seiten durch die Halle und zwang die Anwesenden ihre Augen zu bedecken. Einige Sekunden dauerte das Inferno aus Licht und Klan an ehe es allmählich verblasste. Anstelle des grellen Lichtscheins trat ein eine Druckwelle die mit einem Schlag Serbitar sein Schwert in hohen Bogen aus der Hand riss auf das es mit der Klinge voran in die hinter ihm liegende Wand geschleudert wurde. „Was zum..?!“ Wütend blickte der Blutritter auf seinen stark versengten Panzerhandschuh. Das Saronite lag ohne einen Kratzer vor ihm. Erst Ailerias Einwurf gab Aufschluß darüber was gerade geschehen war. „Verzeiht, Lord Serbitar, vielleicht hätte ich euch vorwarnen sollen. Wie nun jeder hier gesehen hat, absorbiert das Saronite nicht nur Magie sondern ist in der Lage jene Form davon zu durchdringen und zu reflektieren. Wir haben dieses Experiment ebenso mit anderen Formen von Magie wiederholt. Die Wirkung auf arkane Magie, als auch Naturmagie ebenso Elementarmagie von Taurensklaven war dieselbe. Der Grund warum die Geißel ihren nächsten Schlag mit diesen Metall durchführt ist offensichtlich. Selbst die von den Untoten gefürchtete Lichtmagie oder Magie des Feuers hat auf Saronite keine Wirkung. Sein ist also unschätzbar. Wir haben einige Proben aus Northrend bergen können und euch, Lord Serbitar wurden ebenfalls diese in eure Schmieden überliefert. Ich denke ihr könnt das Geheimnis des Metalls noch besser für uns verwenden.“

Derweil hatte der Blutritter sein Schwert aus der Wand gezogen. Die Klinge steckte tief und verdeutlichte die Wucht mit der das Metall auf den Lichtschlag reagiert hatte. „Ein interessantes Metall, wenn wir es zu verwenden wissen gibt ..viele Möglichkeiten dafür.“ Sprach er zustimmend als er wieder auf seinen Platz zurückkehrte. „Ja aber da im Moment Northrend nicht im unmittelbaren Fokus unserer Bemühungen liegt und ebenso die Geißel die meisten Quellen für Saronite bewacht können wir unglücklicherweise nur geringe Mengen davon bergen. Wie dem auch sei, dürften auch diese für unsere Verwendungen ausreichend sein.“ Sie verneigte sich knapp als ihr Vortrag endete und lies mit einer beiläufigen Handbewegung das Erz wieder im Nichts verschwinden an ihrer statt trat nun Serbitar vor die Versammelten. „Ich möchte mich kurz fassen, wenn es die übrigem Anwesenden nicht stört. Auch die Blutritter waren auf einer Expedition tief ins Herz unseres Feindes...aber nicht der Geißel sondern der Allianz. Wir alle haben schon von den geheimen Städten der Titanen erfahren. Diese Weltenformer, die wohl vor langer Zeit auf Azeroth erschienen waren.. Die Berichte und das Wissen das wir durch den Zugriff auf die königliche Bibliothek erhielten konnte jedoch die Geschichte um diese unbekannten Wesen wie auch die alten Götter nur bedingt entschlüsseln.

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