Chapter 6: The Hour of the Highborne

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In ihren Geist verbanden sich die Ruinen zu einer atemberaubenden Stadt und Schmelztiegel arkaner Lehren. Oft hatte sie als kleines Kind und später junge Frau dem Stadthalter über die Zwillingsstädte Athrikus Narassin zugesehen wenn dieser den Arkanisten neue Artefakte zeigte die er seiner beeindruckenden Sammlung neu hinzugefügt hatte. Vor allem erinnerte sie sich dabei an sein eingebildetes Lachen das.....Doch..woher wußte sie davon? Nur die mächtigsten aller reinblütigen Hochgeborenen war es jemals erlaubt Domizil in Bashal’aran und Ameth’Aran zu beziehen. Noch bevor sie den Gedanken weiter verfestigen konnte, wurde die Erinnerung von einer anderen beseite gedrängt. Sie sah zwei Nachtelfen die sich aufgeregt miteinander unterhielten, aber die Erinnerung war zu weit vergangen als das sie mehr wie Umrisse erkennen konnte. Im Herzen wußte sie jedoch das es sich um ihre Eltern handeln mußte. Nur Gesprächsfetzen wagten es aus dem Unterbewusstsein der Erinnerung wieder in die Gegenwart hervor zu treten. „...Wir müßen hier ausharren, mein Herz. Im Palast der Königin ist es nicht mehr sicher...Xavius hat seine Hände im Spiel..... und sein Einfluss reicht bis Eldre’thalas. Wir müßen einfach geduldig sein bis sich die Lage beruhigt und das Licht der Lichter seinen Verrat erkennt.... Ich bitte dich.“ Die Gestalt die ihr Vater wohl darstellte schien besorgt, was nicht nur an den Worten sondern auch an der Stimme deutlich zu erkennen war. Hingegen wirkte die Gefährtin sehr aufgebracht. „...Das ist lächerlich! Denk an unseren Stand. Unser Rückzug in diese Wildnis wird sicher von den anderen Familien am Hof gegen uns verwendet um uns vor ihrer Majestät bloß zu stellen. Wir sind doch keine einfachen Bauern des gemeinen Volkes. Wir sind Quel’dorei! Mir wiederstrebt es soweit ab unserer Habe zu hausen. .......Ich werde deinen Wunsch nachgehen, mein Herz, aber nicht um deines oder meines Willens...sondern nur wegen unserer Tochter. Nur solange sie alt genug ist um..alles zu verstehen..“

So schnell wie die verschüttete Erinnerung aufgestiegen war so schnell verschwand sie auch wieder im Maelstrom des Vergessens. Warum gerade in diesen Moment jene verlorenen Gedanken wiedergekehrt waren erschloss sich Rhada nicht und die nahenden Häuser zwischen den Bäumen verlangten das dies Geheimnis es später zu lüften galt. Auberdine war in vielerlei Hinsicht Dreh und Angelpunkt von Handel und Macht der Allianz in Kalimdor. Neben Theramore Isle war dies der einzig sichere Hafen für Mitglieder der Allianz dieses vergessenen Kontinent zu erreichen. Obwohl vor allem die älteren Nachtelfen zu denen sich Rhada auch selbst zählte es weniger begrüßten das die Hafenstadt zunehmend mit Fremden der jungen Völker überflutet wurde, so lies sich dennoch nicht bestreiten das hier das Herz schlug vom Bündnis zwischen der Allianz von Stormwind und den Nachtelfen. Jeder andere namenhafte Hafen unter der Flagge der Verbündeten lies sich von hier erreichen. Ihr erstes Ziel würde zweifelsohne Teldrassil sein, jeglichen Drohungen Staghelms zum Trotz. Zu kostbar war ihre Zeit um sie an die Machtgelüste dieses bonierten Narren zu verschwenden. Aus diesen Grund legte sie auch keine Mühe daran ihre Erscheinung auf irgendeine Weise zu maskieren. Noch während sie die Zügel ihres Nachtsäblers nahe dem Gasthaus anband, bemerkte sie die Blicke zweier Schildwachen die langsamer näher kamen. Wie sie selbst waren auch viele Nachtelfenfrauen der Schildwachen meist erfahrene Kriegsveteraninen. Daher brachte sie den erstaunten Kriegerinen nur einen militärisch knappe Begrüßung entgegen. „Elune adore, Schwestern. Ich bedarf eines raschen Transportes zur Hauptstadt. Ich bin in wichtiger Mission der Allianz unterwegs und muß sofort zu Hohepriesterin Tyrande gelangen.“

Zu Rhadas Ungewolltheit sorgte ihr mangelndes Interesse an Maskerade und den offen ausgesprochenen Anliegen umso mehr für tief ehrfürchtige Stille seitens der Schildwachen. In dem Moment als sich ihre Augen weiteten, wußte die Erzdrudin das sie erkannt wurde. „Inshu-alah, Herrin Rhada. Verzeiht wir wußten nicht das ihr es seid. Wir hätten seit dem Vorfall nie gedacht euch nochmals zu sehen. Ich bedauere. Das Schiff nach Darnassus hat vor wenigen Minuten abgelegt...ihr könntet jedoch mit den Hippogryphen noch vor dem Schiff in der Hauptstadt eintreffen. ....Aber haltet ihr das für eine gute Idee? Wenn euch Erzdruide Staghelm in Darnassus sieht wird er....“ Schroff winkte Rhada ab und blickte die Schildwache mit eisigen entschloßenen Blick an. „....Staghelm wird gar nichts. Ich bin keiner seiner blinden rückratlosen Schergen. Ich diene Elune und nicht dieser Schlange der durch Intrigen an seine Position gekommen ist! Wenn ich die Hohepriesterin nicht rechtzeitig erreiche könnte das verheerend für unser ganzes Volk sein!“ Die Wangen der Schildwache waren in ein tiefes violett getaucht, als sie ihrer Beschämtheit mit einem Kopfnicken Ausdruck verlieh. Ohne Umschweife deutete sie auf ein nahes Holzgerüst was sich in unweiter Nähe zum Gasthaus befand. Noch während sich Rhada hastig näherte erkannte sie neben den gesuchten Hippogryphen ein vertrautes Gesicht und zudem eines was ihr weitaus mehr willkommen war als viele vorherige. „Elune-adore, Gwennyth!“ Die Nachtelfe wirkte nicht minder erstaunt wie die Schildwachen zuvor aber zudem hoch erfreut als würde sie eine lange vermisste Schwester begrüßen. Genau wie Rhada selbst besaß auch Gwennyth silber weißes Haar das sich in Kaskaden über ihre nahezu ebenso weiße Haut legte. Anders als die äußere Erscheinung der Erzdruidin wies die Nachtelfe jedoch mehr eindeutig auf das sie zum Tempel der Elune gehörte. Nach der kurzen Begrüßung verlor Rhada keine Zeit und weihte sie über den groben Verlauf der Geschehnisse ein. Was ihr dabei seltsamerweise kaum bewusst wurde war das sie während den Erzählungen die Taten der Sin’dorei weniger monströs darstellte als sie tatsächlich geschehen waren, aber im selben Atemzug Entdeckungen auf Staghelms möglichen Verrat und die Vederbnis von Darkshore umso mehr ausweitete. Nach ein mehr oder weniger komplexen Zusammenfassung der Geschehnisse waren auch die Augen der Mondpriesterin vor Schrecken gezeichnet, als ihr der Ernst der Lage bewusst wurde.

„Meine Herrin, jetzt kann ich verstehen warum ihr all diese Strapatzen auf euch genommen habt, selbst wenn euch Staghelms Häscher stellen sollten.“ Gwennyth schwieg einen Moment nachdenklich bevor sie in ihre Tasche griff und eine zusammengerollte Schriftrolle mit dem Wachssiegel des Tempels der Elune hervorzog. „Ich bin mir sicher das die Schildwachen und die Schwestern des Tempels euch schnell wiedererkennen, aber gerade deswegen werden sie euch nichts tun. Seit euren Exil hat sich jedoch viel geändert. Der Erzdruide Fandral nutzt seinen Einfluss über den Zirkel des Cenarius um seinen Machtbereich immer weiter in Darnassus auszweiten. Seine Anhänger werden keine Skrupel haben euch auf offener Straße zu stellen. Aber mit diesen Schreiben habt ihr vielleicht dennoch eine Chance. Mit ihr handelt auf direkten Auftrag von Hohepriesterin Tyrande. Eigentlich sollte ich es bei mir tragen um so schnell wie möglich dem Tempel einen Bericht über die Verderbnis von Darkshore zukommen zu lassen....“ Plötzlich blickte die Mondpriesterin Rhada mit einem sanften Lächeln an. „...aber es hat viel mehr Gewichtung wenn ihr direkt zu ihr sprecht, meine Herrin. Ich glaube auch die Hohepriesterin sehr erfreut sein wird euch zu sehen...nach so langer Zeit. Rasch jetzt, nehmt das Schreiben und meinen besten Hippogryphen.“ Dabei deutete sie auf eines jener mystischen Flugreittiere das sich in seiner einzigartigen Erscheinung sogar noch von seinesgleichen abzuheben wußte. Die Flugreittiere der Nachtelfen dienten diese schon seit vielen Millenien und anders als der Augenschein zeigte, wohnte diesen geheimnisvollen Wesenheiten eine tiefe Intelligenz inne, welche durch das innige Band zwischen ihnen und ihren Gebietern verdeutlicht wurde. Es war schwierig einzuschätzen ob die Hippogryphen möglicherweise aus der surealen Welt des smaragdgrünen Traums ihren Ursprung gefunden hatten. Tatsächlich hattem sie den Hinterleib eines mächtigen schwarzen Hirsches das sich im Oberkörper im dunklen Gefieder eines riesigen Rabens verlor. Ein schwungvoll anmutiges Geweih saß auf den mit scharfen Schnäbeln bewährten Vogelhaupt. Das Geschöpf welches die Gwennyth für die Erzdruidin wählte war nicht wie seine Geschwister von schwarz grüner Färbung, sondern weiß wie die Schneefelder Wintersprings. „Ein prachtvolles Tier. Seid euch sicher Gwennyth das ich sorgen werde das er unbeschadet zu euch zurückfindet. Auch wenn ich gerne länger dieses Wiedersehen genossen hätte muß ich so schnell wie möglich aufbrechen. Habt dank für eure Mühen Schwestern Gwennyth. Möge Elune über euch scheinen. Ande’thoras-ethil.“ Mit einem kräftigen Flügelschlag erhob sich der Hippogryph in den Nachthimmel bis das weiß seiner Federn letzendlich vom Zwielicht verschlungen wurde...

Es war eine ereignislose Nacht..oder Tag, je nachdem wie man dies aus der Sicht eines Kaldoreis zu bewerten wußte. Innerlich war es Androl Oakhand gleich. Denn, so wußte der alte Fischer, beißen die Früchte des Meeres zu jeder Zeit. Hätte man ihn einmal gefragt ob er jemals vermutet hätte Heimat in einem Weltenbaum zu finden, hätte der alte Nachtelf diesen wohl für verrückt erachtet. Selbst jetzt da der dritte große Krieg gegen die brennende Legion erst seit wenigen Jahren vorrüber gezogen war, hatte er das Gefühl das der Teldrassil schon immer hier gestanden hätte..genauso wie er selbst der in seinen Schatten die Fische fing. Manchmal in einer schwachen Stunde, kehrten die Erinnerungen zurück... Erinnerungen an die Zeit vor dem ersten Erscheinen der Legion. Für wahr ist er sein ganzes langes Leben immer ein einfacher Mann mit bescheidenen Wünschen gewesen. Doch gelegentlich wenn der stürmische kalte Wind sich in den Ästen der „Krone der Erde“ fing, wünschte er sich doch sein solides Steinhaus in Suramar zurück. Aber nie hatte er diesen Gedanken laut formuliert, denn es wäre undankbar gegenüber den Druiden gewesen die ihm wie unzähligen anderen ein neues Zuhause geschaffen hatten. Dennoch fragte er sich nicht zuletzt ob dies der Grund war warum gerade in den letzten Wochen immer mehr Fremde und Totgeglaubte über die Stege in das Stadtportal eilten. Vor allem die Menschen und Zwerge hatten in ihren plumpen schweren unbeholfenen Rüstungen ihm mehr als einmal die Fische vertrieben. „Was wollen sie überhaupt hier? Haben diese Wilden keine eigenen Städte...“ Knurrend schluckte er den aufkeimenden Ärger wieder herunter und warf die Angelschnur zurück in das obsidian farbende Wasser. Dabei kam ihm unweigerlich die letzte Fremde in den Sinn die vor wenigen Minuten in großer Hast an ihm vorbei geilt war. Viele Details bei dieser Nachtelfe waren ihm in Erinnerung geblieben..nicht zuletzt das auffallende silber weiße Haar und die für Nachtelfen seltene helle Haut wie feinstes Mondlicht. Für den alten Mann war sie zunächst nur ein angenehmer wenn auch kurzweiliger Anblick gewesen. Je mehr jedoch daran dachte war er sich sicher das sie etwas besonderes war, auch wenn er sie nicht kannte. „Seltsam...sie sah fast aus wie Mutter Mond.....oder das Licht der Lichter“ Mit einem über sich selbst amüsierten Lachen wandte er seinen Blick wieder auf die Angel. Weder Königin Azshara noch ursprüngliche Quel’dorei existierten in dieser Welt, warum dachte er also an so etwas?

„Beeindruckend und erbärmlich zu gleich, wer hätte gedacht das ich mal auf diesen Boden stehe.“ Erschrocken fuhr Androl herum. Er hatte den Fremden gar nicht kommen hören, noch bemerkt das er sich hinter ihm befand. Umso mehr steigerte sich das Gefühl von Unbehagen als er den Unbekannten in voller Ansicht beäugte. Wie auch er selbst war der Fremde groß...sogar noch ein wenig grüßer als er selbst, was die Vermutung nahe legte das er ebenfalls ein Nachtelf war. Im Gegenzug zu sonstigen Neuankömmlingen die meist ihren Umfeld geradezu aufdringlich präsentierten wer sie waren, zog dieser Nachtelf das Gegenteil vor. Sein ganzer Körper vom Fußansatz bis zum Haupt war in einen schlichten grauen Stoffumhang gehüllt. Auch das Gesicht lies sich aufgrund der tief hinunter gezogenen Kaputze nur ansatzweise erahnen. Weiter fiel Androl die drei langen Gegenstände auf die der Vermummte auf seinen Rücken gebunden hatte. Sie alle waren in Leinentücher eingebunden und verwehrten genaue Einblicke, jedoch lies das gelegentliche schabende Geräusch von Metall erahnen das es sich zumindest bei einem von diesen um eine Waffe handelte. Endlich gelang es dem alten Mann seine Fassung wieder zu erringen während seine Augen wie gebannt an dem Unbekannten hafteten. „..Inshu-alah, Fremder. Was meint ihr damit?“ Um seine Höflichkeit der Frage zu unterstreichen, deutete Androl eine Verbeugung seines Hauptes an. Die Antwort des Verhüllten folgte in Begleitung eines zynischen Lächelns soweit dies im halbschatten der Robe zu erkennen war. „Was wohl Fischer? Dieser falsche Weltenbaum natürlich. Beeindruckend das die selbstlosen Druiden sich so ein Mahnmal setzen..und erbärmlich wenn man bedenkt das dank ihnen unser ganzes Volk wie barbarische Trolle in Baumhütten leben muß!“

Es bedurfte keines Gelehrten um zu erkennen das der Fremde einen tiefen Groll gegenüber den Druiden in sich trug. Jedes Wort was er nun sprechen wollte mußte Androl genau bedenken um nicht größeren Zorn zu wecken. „Ihr scheint mir nicht von hier zu sein, werter Herr. Vielleicht habt ihr Recht. Aber besser ein schäbiges Haus in einem Baum als gar keines zu besitzen.“ Im selben Moment verfluchte sich der Fischersmann für seinen letzten Satz und befürchtete schon kalten Stahl in seinen Leib zu spüren, als der Fremde ihn erneut überraschte und laut auflachte. Kein natürliches Lachen wie es der Kehle eines einfachen Nachtelfen entglitten wäre, sondern ein solches dem ein tiefes dunkles Grollen anhaftete wie die eines Dämons. „Weise gesprochen für einen Fischer, alter Mann. Aber ich werde nur solange an diesen Ort bleiben wie nötig. Ich suche jemanden und ihr wie mir scheint oft an diesen Ufern sitzt wisst ihr vielleicht mehr.“ Noch bevor der Vermummte die Person die er suchte beschrieb, ahnte Androl schon das es mit der ungewöhnlichen Elfe zu tun hatte die er kurz zuvor sah. Sein Verdacht bestätigte sich als bald er die Darstellung des Fremden hörte. Aus irgendeinen Grund bereitete seine bloße Gegenwart großes Unbehagen. Zwar wußte er nicht aus welchen Grund der Unheimliche sie suchte, aber je schneller er weiterzog desto besser. Mit einem Fingerzeig deutete er auf das Stadtportal, welches Ankömmlinge ohne große Anstrengung ins Herz von Darnassus transportierte. Ohne ein Wort des Dankes oder einer vergleichbaren Geste verschwand der Fremde im violetten Licht des Portals. „..Das kann nicht sein. So jemand..hier?“ der alte Fischer sackte mit einem Mal auf die Knie. Als der Fremde sich umgewandt hatte, war für einen einzigen Wimpernschlag das fahle Licht des Portalzaubers auf sein Gesicht gefallen und dort hatte Androl etwas erkannt was er vielleicht niemals hätte sehen sollen. Unter der Kaputze..dort in der Höhe wo die Augen eines Nachtelfen saßen, war bei dem Unbekannten kein Augenlich zu sehen sondern lediglich ein blutrotes Lederband welches sich über jene Stelle legte. Das unverkennbare Zeichen der Dämonenjäger.

Es waren nur wenige Jahre in der Zeitrechnung der Menschen, seitdem sich der Teldrassil in den ewigen Sternenhimmel von Elunes nächtlichen Reich erhob und obgleich sich Rhada dieser geradezu kurzen Zeit bewusst war fühlte es sich an als hätte sie diesen Ort schon seit Urzeiten nicht mehr betreten. Zeit die durch die Klauen Nozdormus floß, war nun selbst für die früher unsterblichen Nachtelfen ein wertvolles Gut. Dennoch...aus irgendeinen inneren Grund, welches sie nicht genau zu erfassen wußte, führte sie ihr Weg in der Hauptstadt nicht direkt zum Tempel des Mondes...sondern über einige der zahllosen Marmorbrücken und steinernen Pavillions die den See im Herzen Darnassus durchzogen. Anders als es seine meist flüchtigen Besucher aus den Gefilden der östlichen Königreiche wahrnahmen war Darnassus ein Ort der Gegensätze. Nirgends wo anders im noch verbliebenden Herrschaftsbereich der Kaldorei trafen die innere Zerrisenheit von der früheren Hochkultur und der jetzigen Naturverbundenheit so gravierend aufeinander. Nahezu alle Bauwerke am äußeren Seeufer waren durch druidische Magie aus gigantischen Bäumen geformt. Mehrstöckige Pagoden die sowohl Wohnsitze als auch Geschäfte der verschiedenen Zünfte bildeten, erhoben sich östlich und westlich der Terasse der Schildwachen und bildeten das Handwerks und Handelsviertel der Stadt. Hingegen waren der Tempel der Elune und die Terrase der Schildwachen aus massiven Marmor nachdem Vorbild der alten Architektur der Kaldorei geformt wie sie vor dem Krieg der Ahnen alltäglich gewesen war. Eine tiefe Sehnsucht nach der vergangenen Glorie ihres Volkes konnte sich auch die Erzdruidin nicht erwähren als ihre Blicke einige Schildwachen verfolgte die zwischen dem Tempel von Elune und der Terrasse patrolierten. Dies hier war nichts weiter als ein winziges Fragment...ein Nadelstich von vielen der sich immer wieder bemerkbar gemacht hatte wenn sie auf ihrer Reise die Reste der zerfallenen Städte früherer Epochen passierte. Natürlich war Shan’do Malfurion Stormrage und Cenarius einige der größten Kriegshelden die die Kaldorei und letztendlich ganz Azeroth davor bewahrt hatte in den grünen Teufelsflammen der Legion zu vergehen. ....Aber war dies was sie nun sah all die Opfer wert? Hatte ihr Volk tatsächlich den Frieden gefunden als sie damals der Magie entsagten und sich von ihrer bisherigen Kultur abgewendet hatte?

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