Chapter 3: The Price of Power

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Ein Feuerball aus grünen Teufelsfeuer jagte aus seiner Handfläche direkt auf den Erzmagister zu, der erst im letzten Augenblick ein Schild aus Eis formte. Zwar rettete der Panzer sein Leben, aber war der Einschlag so heftig dass das dämonische Geschoß seinen Schild zum Teil durchbrach. Thuthdes spürte einen unbeschreiblichen Schmerz an seiner linken Hüfte, als würde er dort verbrennen und zeitgleich das Areal daru erfrieren. So wollte er nicht enden, dafür hatte er nicht so hart gearbeitet nur um jetzt zu sterben. Geistesgegenwärtig hob er seine Hand und warf mit aller Kraft die ihm noch verblieb eine arkane Salve auf den Prinzen zurück. Augenblicklich zog sich der Sturm zurück zu seinem Zentrum und formte um Eldrion eine Maelstrom aus schwarzen Feuer und violetten Blitzen die sich schützend wie ein Mantel um ihn legten. Der Gegenangriff verpuffte im Nichts und ehe er die Wahl einer Alternative hatte, entsandte der gefallene Prinz seine Antwort, in form eines grünlichen Strahls der sich direkt in Thuthdes Handfläche bohrte und ihn auf die Knie warf. „Deine Zeit ist schon lange gekommen Shan’do Thutdes. Einst wart ihr sehr mächtig doch diese Tage sind lange vorbei. Spürt ihr es? Wie die Lebenskraft aus euch rinnt?“

Angst, ein ihm bis dato fremdes Gefühl packte das Herz des alten Magiers. Seine Augen weiteten sich voller Schrecken, als sie mit ansahen wie sein Arm langsam knochig wurde. Er spürte wie sein Körper nahezu augenblicklich verfiel.....nein..wie ihm sämtliche Lebenskraft ausgesaugt wurde. „Was für eine Teufelei ist das?!“

„Keine Sorge, mein verrätersicher Shan’do. Ein einfaches sterben ist das Letzte was ich für euch vorgesehen habe. Selbst eure Seele soll Leiden für den Verrat den ihr heute begangen habt!“ Noch ehe die letzte Silbe seiner Worte verklungen ist lies der Prinz seinen Worten Taten folgen und riss seine Hand zurück. Zeitgleich spürte Thuthdes wie etwas aus ihm gerissen wurde, wie sein letzter Atemzug über die Lippen kam und ehe sein Körper wie eine fallengelassene Puppe zusammen sackte erkannten seine sterbenden Augen wie seine Seele durch Eldrions neue Macht aus ihm geschleudert wurde. Ein violetter Kristall formte in des Prinzen Hand und er wußte sofort wie er den letzten Rest seines alten Mentors danken würde für das was er ihm angetan hatte. „Ihr wolltet doch stehts Teil von etwas Neuen..Größeren sein Shan’do? Ich gebe eurer Seele jetzt dazu Gelegenheit in einer Form wie ihr es wohl nie zu träumen wagtet.“ Sofort fiel sein Blick auf geradezu versteinerte Person, die er einst seinen Vater und König von Silvermoon nannte. „Du bist schwach wie er. Wie alle in diesen Raum. Was für eine lächerliche Gestalt du doch geworden bist. Soviel hast du für das reine Gewissen unseres Volkes vor alten Sünden, gebetet und selbst warst du der verrottende Kern. Deine Doppelmoral ist widerwärtig..sie ist.. geradezu menschlich. Du wolltest mit dem Feuer spielen? Fantastisch ich bin dank euch nun voll davon.“

Immer noch konnte Anasterian vor Schreck keinen Fuß bewegen. All seine Glieder schienen wie gelähmt im Angesicht des Todes und der grüne Maelstrom aus Teufelsfeuer in seines Sohnes Augen, ließ ihn förmlich das Blut in den Adern gefrieren. Ein weiterer Feuerball formte sich in Eldrions Hand, aber anders als zuvor schien dieser aus Schatten und Feuer zu bestehen. Dieses Mal war der Zauber nicht durch Teufelsmagie geformt sondern durch die Seele welche er kurz zuvor aus seinen ehemaligen Meister gerissen hatte. Berechnend blickte er auf Anasterian. „Da du und Shan’do Thuthdes so artverwandt seit, ist es nur gerecht das ihr im selben Feuer brennnt.“ In diesen Moment, als ein weiteres Flehen an seine Meister erneut keine Antwort brachte, erkannte Anasterian das er von Anfang an belogen und benutzt worden war. Er hatte seinen Sohn einem Ritual ausgesetzt was niemals hätte funktionieren können. Diese Magie war nie dafür gedacht in ein einzelnes Lebewesen kanalisiert zu werden. Die alten Götter hatten ihn reingelegt, denn der Prinz sollte niemals der Schlüssel für die Befreiung von Quel’thalas werden, sondern eine Waffe um Azeroth wie wir es kennen und die Titanen es einst vor Äonen formten zu vernichten. Wie ein dummer Hund war er ihren Befehlen gefolgt und hatte ihren Plan einen seiner Söhne bereitwillig geopfert. „Was habe ich nur getan? Ich war so ein Narr...“

Saldani war die erste die sich nach der Druckwelle wieder aufgerichtet hatte und die Situation erkannte. Es viel ihr schwer auf den Beinen zu bleiben, da ihr Gleichgewicht immer noch nicht wiederhergestellt war, aber ohne zu zögern rannte sie auf Eldrion zu und stellte sich zwischen ihn und den König. „Mein Prinz! Hört auf! Ich bitte euch! Stoppt diesen Irrsinn.“ Einen moment schien es als würden ihre Worte Wirkung zeigen und die dämonisch leuchtenden Augen ruhten nachdenklich auf ihr. „So.....dann hast du mich also auch verraten? Du appelierst an Mitleid und Vergebung? Das sind die minderwertigen Ansichten des Glaubes der Menschen. Da du glauben und fühlen willst wie ein Mensch...sollst du auch sterben wie einer dieser niederen Kreaturen!“

Er senkte seine Hand und feuerte sein unheiliges direkt auf Saldani und den König. Falls man noch in diesen Moment von Glück sprechen konnte so lag es bei der Zofe in einen schnellen Tod. Sie merkte nicht mehr wie der furchtbare Zauber sie förmlich in zwei Hälften zeriss. Doch selbst als der letzte Lebensodem sie verließ und ihre Augen glasig und leer wurden, entfuhr ein letzer Name ihren Lippen. „El...dri...on..“

Das magische Geschoß selbst wurde dadurch zwar abgeschwächt aber schleuderte die restliche Energie den König mehrere Meter durch den Raum an die gegenüberliegende Wand wo er bewusstlos zu Boden stürtze. Hingegen waren sich Zohar und Kael’thas wieder auf die Beine gekommen, aber es war zu spät gewesen um Saldani zu retten.Mit dem Mut der Verzweiflung rannte Kael’thas auf seinen großen Bruder zu. „Eldrion! Was hast du getan?! Großer Bruder, hör auf!! Das bist nicht du!“ Die bedrohlich glimmenden Augen richteten sich auf ihn und erkannten ihn wohl. „Kael... Warum bist hier? Schnell geh bevor du auch noch getilgt wirst.“

„NEIN! Ich weiß das du mir niemals etwas antun würdest, großer Bruder! NIEMALS! Ich werde nicht gehen! Was wird dann aus dir? Wir werden einen Weg finden es rückgängig zu machen was mit dir geschehen ist. Glaub mir Bruder, ich beschütze dich!“

„Kael...ich...Hnnnggh..“

Die Worte seines kleinen Bruders hatten Eldrion lange genug abgelenkt um Zohar die Möglichkeit zu geben einen neuen Bannzauber zu weben. Obwohl er sich mit jeder Faser seines Körpers dafür büßen würde, wußte der Hohepriester das sie dem seinem Toben Einhalt gebieten müßten, bevor noch mehr getötet werden. Auch übrigen San’layn hatten sich wieder erholt und verstärkten sofort den neu gewobenen Bannzauber. Ewige Abscheu brandete Zohar entgegen als er in das höllische Feuer von seinen ehemaligen Schüler blickte. Es brannte wie der Lord der Legion selbst und doch waren die Augen absolut eiskalt. „Ihr verratet mich auch, Shan’do Zohar?! Und ihr wagt es meinen Bruder als Schild zu verwenden? Mögen euch die Ahnen und die Sonnengöttinen verfluchen für das was ihr getan habt!“

„Das werden sie mein Prinz! Aber auch wenn ich bis ans Ende meiner Tage den Makel dieser Sünde trage, so kann ich nicht zulassen das ihr weiter Blut vergießt. Möge die Sonnengöttinen euch vergeben und uns allen! Verzeiht mir....“

Unterdessen hatte sich der sichtlich verlezte König Ansaterian weder auf seine Beine stützen können und schleppte sich an den anderen vorbei auf Eldrion zu und blickte ihm direkt in die kalten Augen. „Meine Blindheit das ich den Schatten nicht erkannte der mich umgab ist meine Sünde. Es gibt keine Vergebung für das was ich dir antat mein Sohn, auch nicht das ich es im Glauben tat es sei für unser Volk. Ja du hast recht..ich bin schwach und diese Bürde das durch meine Schwäche es überhaupt soweit kam wird mich bis ins Grab begleiten. Ich sehe nun endlich klar nach sovielen Jahren in Dunkelheit......aber muß ich meiner größten Sünde eine weitere ebenso große hinzufügen. Ich kann dich nicht in diesen Zustand oder mit deinen Kräften frei gewähren lassen. Du bist zu gefährlich als das ich dich frei durch unsere Welt ziehen lassen kann. Wir müßen dich einsperren, da du eine Gefahr für uns alle bist.“

Aufgebracht rief Fürst Keleseth dazwischen: „WAS?! Wir müßen ihn töten, Sire. Wenn er jemals frei kommen sollte, würde ganz Quel’thalas erfahren was hier heute Nacht vorgefallen ist. Es würde ein Bürgerkrieg losgetreten. Wir müßen...“

„NEIN! Er ist MEIN Sohn und es klebt bereits genug Blut an unseren Händen, aber niemals will ich das meines eigenen Kindes an meinen Händen wissen. Er wird nicht entkommen!.....Eldrion, hiermit verurteile ich dich zu ewiger Verbannung zwischen allen Welten des Seins. Dein Gefängnis soll ein Ort sein der jenseits aller Sphären, des Materiellen wie auch Arkanen liegt, bis dein Leben erlischt. Deine Fesseln werden die Sankten des Westens, Nordens, Ostens, Mondes und der Sonne sein. Die Magister werden über deine Gefangenschaft wachen und auch darüber das du nie wieder einen Fuss in diese Welt setzen wirst. ...Möchtest du noch etwas dazu sagen, bevor wir das Urteil vollstrecken?“

Mit einem eiskalten boshaften Lächeln beugte sich Eldrion vor soweit es ihm die Fesseln erlaubten und blickte ihn an. „Ja. Deine Schwäche ist nicht nur beschämend..sie ist ekelerregend, Vater. Du machst ein Monster aus mir und selbst dann bist du nicht stark genug dafür Verantwortung zu übernehmen und mich zu töten. Bete dafür das deine scheinheiligen Worte ausgspien von deiner gespaltenen Zunge, bei den Sonnengöttinen und unseren Ahnen nicht auf taube Ohren stoßen.“ Vermutlich zum letzten Male wandte er dann seinen Blick ab zur einzigen Person die ihn hier nicht verraten hatte und seine Stimme klang mit einem Mal wieder sanft und ruhig. „Kael...vergiss niemals was ich dir gesagt habe. Werde stärker für uns Beide, auf das sowas wie heute nie wieder geschieht. Ich werde Leben bis zum Ende dieser schwächlichen Welt..und wenn diese Welt nicht zu einem Ende kommt werde ich sie zu einem bringen mit meinen blosen Händen. ..Warte auf meine Rückkehr, kleiner Bruder.“

Dies waren seine letzten Worte, als die Apperatur der Arkankristalle erneut in Gang gesetzt wurde und ihre gebündelten Ströme, seine Konturen verblassen ließen bis er ganz verschwand. .....An einen Ort jenseits aller Vorstellungskraft. Zohar wandte sich sichtlich geschockt ab.

„Halt wohin wollt ihr, Hohepriester?!“

„Die heutige Nacht hat eine Sünde auf unser aller Haupt geladen, die unerträglich schwer wiegt. Ich werde fernab ins Exil gehen und hoffen das meine Tat heute mir eines Tages von den Sonnengöttinen vergeben wird. An diesen Ort hier kann ich nicht mehr bleiben..nicht nachdem welche Abgründe ich heute erkannt habe. Ihr werdet mich nicht fürchten müßen. Keiner soll von mir je erfahren was hier geschehen ist. Mit dem heutigen Tag, lege ich meine Stellung als Hohepriester des Sonnentempels nieder. Wir werden uns nicht wiedersehen...Shorel’aran.“ Mehr als eine knappe Verbeugung konnte sich Zohar an Respekt gegenüber dem König und den Ratsmitgliedern nicht mehr abgewinnen. Zu tief wog die Narbe die ihre Taten heute auch in seiner Seele hinterlassen hatten. Wortlos verließ er daraufhin das Gewölbe. Auch Kael’thas wandte sich ab zum gehen.

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