Chapter 3: The Price of Power

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„Dies ist Thori’dal. Der Zorn der Sterne. Geschmiedet aus den mächtigsten Metallen Azeroths, geformt mit der Magie des Rates von Silvermoon und getauft in den heiligen Wassern des Sonnenbrunnens selbst. Diese Waffe ist einzigartig und kein amtierender noch zukünftiger Anführer der Weltenwanderer hatte jemals etwas vergleichbares erhalten. Vom heutigen Tag ist dieser Bogen der eurige, Lady Alleria Windrunner.“

Voller Ehrfurcht und mit unendlicher Vorsicht nahm sie den Bogen entgegen. Trotz seiner Größe war er leicht wie eine Feder und bereits bei der ersten Berührung ihrer Fingrespitzen, spürte Alleria die unbändige Kraft des Sonnenbrunnens durch das Metall fließen, sowie ihren gesamten Körper. Sylvannas lächelte und blickte stolz von der Seite auf ihre ältere Schwester. Außer Veressa, wäre ihr niemand anders in den Sinn gekommen der ein solches Geschenk verdient hätte. „Meinen Glückwunsch Schwester, du hast es verdient.“ Sie legte ihre Hand auf Allerias Schulter und blickte zusammen mit ihr weiter staunend auf diese mächtige Waffe.

Zufrieden lächelnd über ihre dankbaren Gesichter, nahm König Anasterian wieder auf dem Thron platz, als sich Eldrion plötzlich erhob. „Lady Sylvannas. Wenn auch der Thori’dal für eure Schwester erschaffen wurde, hat weder der Rat noch mein Vater euren ebenso großen Einsatz vergessen. Besonders ICH habe ihn nicht vergessen und darum bin auch ich der Ansicht das ihr ein gleichwertiges Geschenk wie das eurer Schwester erhalten sollt.“ Die Reaktion des Prinzen erntete allerseits verwirrte Blicke und einige Ratsmitglieder begannen zu tuscheln. Kael’thas sah ebenso fragend seinen älteren Bruder an wie der König. Ebenso ungläubig war auch der Blick Sylvannas, als sie seine Worte hörte. Was in ganz Azeroth könnte es mit Thori’dal aufnehmen? Wortlos schritt er auf sie zu, bis er nur wenige Handbreit vor ihr stehen blieb. Sowie sich ihre Blicke trafen, umspielte ein warmes sanftes Lächeln seine Lippen und mit einem Male verspürten beide dieses eigenartige vertraute Gefühl wie damals als sie sich nach der ersten gemeinsamen Schlacht genauso gegenüber standen.

Bevor sie jedoch dazu kam, dieses Gefühl weiter zu erforschen, wob Eldrion mit seinen
Fingern einige magische Symbole in die Luft und legte seine Hände zusammen wie als ob er etwas halten würde. Zunächst kehrte angespannte Stille ein im Thronsaal, bis sich auf einmal kleine arkane Funken aus seinen Handflächen entsprangen. Mehr und und mehr wurden es, sie schienen einander anzuziehen, zu immer größer werdenden Fragmenten zu verbinden. Sie formten eine große magische Sphäre aus bläulich weißen Licht, welche sich begann nach beiden Seiten auszudehnen und Gestalt anzunehmen. Ein Bogen formte sich in des Prinzen Händen. Er war auch aus bläulichen und silbernen Metall geformt, allerdings war es ein solches was Sylvannas nie zuvor gesehen hatte. Nein... es war keines was auf Azeroth existierte und dann bemerkte sie erst das die gesamte Waffe inklusive seiner Sehne aus diesem mysteriösen Stahl bestanden. Seine Größe, Form und Ausarbeitung war nahezu identisch mit denen des Thori’dals. Obgleich er keine zusätzlichen Verschnörkelungen wie Allerias neue Waffe aufwies und auch das Emblem des Phoenix fehlte, wußte sie sofort das ~der Zorn der Sterne~ nachdem Vorbild dieses Bogens erschaffen wurde.

Als König Anasterian und Kael’thas erkannten welche Waffe es war, sprangen beide fast augenblicklich auf. „Das ist..“

„....der Bogen der Sunstrider. Er ist aus Elementium gefertigt und mit der Magie der Mondgarde verzaubert. Einst vor 10000 Jahren wurde er von Königin Azshara für meinen Großvater Dath’Remar Sunstrider in Auftrag gegeben. Die Magie unserer Ahnen liegt in dieser Waffe und erfüllt jeden Pfeil der damit verschoßen wird, mit arkanen Feuer. Dieser Bogen steht dem Thori’dal in nichts nach. Mein Großvater reichte ihn, an meinen Vater weiter, welchen er wiederum an mich weitergab...und nun überreiche ich ihn euch,“ beendete Eldrion den angefangenen Satz Kael’s und legte im selben Augenblick den Bogen in die Hände der völlig überraschten Sylvannas.

Ein Anflug von Zorn und Unverständnis wog durch das Gesicht des Königs. „Das kannst du nicht tun, mein Sohn! Dieser Bogen wurde stehts nur von den Angehörigen der Königsfamilie getragen. Lady Sylvannas soll durchaus etwas gleichwertiges erhalten, aber das...“

Diesmal war es Eldrion der seinem Vater das Wort abschnitt und den Kopf schüttelte. „Nein, es gibt nichts vergleichbares was an den Zorn der Sterne, neben den Bogen der Sunstrider heranreicht und das weißt du, Vater. .....Du hast ihn mir einst gegeben und nun sollte es an mir liegen zu entscheiden in welchen Händen er am sinnvollsten aufgehoben ist.“

Er wendete seine Blick wieder Sylvannas zu. „Ich bin kein begnadeter Waldläufer, Milady. Meine Kräfte liegen in dem Wirken von Magie, nicht in der Kunst eines Bogens. Ihr hingegen seit dies über alle Maßen hinaus und ich weiß das diese Waffe in euren Händen einen würdigeren Träger gefunden hat, als in meinen. Nur in euren Händen wird er seine volle Kraft entfalten. Es ist mein Wille und mein Wunsch das ihr ihn tragt. Nehmt ihn an, Lady Sylvannas.“
Anasterian und Kael’thas, setzten sich wieder. Zwar war das Unverständnis über sein Handeln, noch nicht ganz verschwunden, doch wußten beide das Eldrion mit seinen Worten Recht hatte, weshalb sie von einem weiteren Einwurf absahen.

„Mein Prinz, ich...“

Die Ereignise hatten sie völlig unvorbereitet getroffen, etwas was Sylvannas sonst nie passierte. Aber als sich ihre Gedanken wieder sortiert und ihre Augen in Eldrions milde lächelndes Gesicht blickten, lächelte sie ebenso sanft und verneigte sich tief.

„...danke euch von ganzen Herzen.“

Langsam neigte sich der Tag dem Ende zu und die Sonne gewährte Quel’thalas einen letzten wärmenden Kuss ihrer rotgoldenen Sonnenstrahlen, während sie langsam am Horizont versank. Es tat gut sie nochmals auf der Haut zu spüren, bevor die Nacht hereinbrach. Eldrion lehnte mit dem Rücken an einen Baum und blickte auf die verbotene See hinaus. Im Zwielicht der Sonne konnte man im Nordosten die Umrisse von Quel’danas erahnen. Eine leichte Briese wog gegen sein Gesicht und lies sein rabenschwarzes langes Haar im Wand tanzen. Er lächelte leicht als er zwischen den Klang der Wellen, welche sich gierig auf den Strand warfen, noch etwas anderes hörte. „Wie lange willst du noch dort hinten stehen und mich beobachten, kleiner Bruder?“Aus dem Schatten der Bäume trat Kael’thas hervor und stellte sich neben ihn. Schon vor einigen Jahren, hatte Kael seinen großen Bruder nahezu eingeholt was Körpergröße und Erscheinung betraft. Ihr beider Gesichter ähnelten sich verblüffend. Einige wenige, dafür umso markantere Auffälligkeiten, ließ sie aber gut voneinander unterscheiden. So war Kael’s Haar, im Gegensatz zu dem seinen Bruders, golden wie die Sonne selbst und auch seine Augen zeigten die Farbe von tiefblauen azur auf anstatt von silbrigen grau wie Eldrions. Seit dem ersten Tag verband sie ein tiefes brüderliches Band, welches über die Jahre noch stärker wurde. Neben Erzmagister Thuthdes und Archon Zohar, die Kael'thas nun ebenfalls als seine Mentoren unterrichteten, war es vor allem sein älterer Bruder der ihm viel über die Geschichte der Welt wie seine Zusammenhänge erklärte. Wahrlich war es selten geworden das man eine der beiden Prinzen einzeln antraff und insgeheim bewunderte er seinen großen Bruder um seine Art selbst wie auch sein Wissen. In nahezu allen Belangen entwickelte Kael schnell das Bedürfnis es Eldrion nachzueifern. Letztendlich hatte er mit dem Erreichen des elfischen Erwachsenenalters, nun auch begonnen sich aus seinen Schatten zu lösen und einen eigenen Weg zu finden. Ganz zur Freude des Königs als auch der Königin die mit Spannung die Entwicklung ihres zweiten Sohnes ebenso verfolgte wie die ihres Erstgeborenen.

„Zofe Saldani hat mir gesagt wo ich dich finde. Sie scheint sich in letzter Zeit wohl große Sorgen um dich zu machen....mehr als sonst wie ich finde. .....Verzeih mir meinen Ausbruch heute, im Thronsaal. Ich...“

„Shh..“ Mit einem leichten Kopfschütteln legte Eldrion seinen Zeigefinger auf die Lippen und deutete wieder auf die See. „Kannst du es hören, Kael? Hörst du was jenseits der Wellen verborgen liegt?“ Für einen Moment blickte Kael ihn verwirrt an und konzentrierte dann seine Sinne auf die See. Er wußte nicht genau was sein älterer Bruder meinte. Der Klang der Wellen hallte in seinen Ohren wieder, das Plätschern des Wasser und das Rauschen des Sandes welcher mit den zurückgehenden Fluten ins Meer gezogen wurde. Ratlos hob er die Schultern. „Ich höre das mehr das Meer, großer Bruder. Ich bin nicht sicher was du meinst.“

Eine Antwort die er wohl erwartet hatte, wie das Schmunzeln auf seinen Lippen bewies. Er löste sich vom Baum und ging einige Schritte auf das Ufer zu. Ausläufer der sich brechenden Wellen umspielten seine Füße und verwischten die Spuren im weißen Sand. „Manchmal, wenn ich genau hinhöre, vernehme ich ihre Stimme.Wie ein entferntes Echo aus vergangenen Tagen. Auch wenn es 10000 Jahre her ist...ich glaube nicht das sie tod ist.“Kael überlegte einen Augenblick bis ihm seine Betonung auffiel. „Du meinst Königin Azshara? Das mußt du dir einbilden. Seit dem Krieg der Ahnen hat niemand jemals mehr etwas von ihr oder den Hochgeborenen im Palast gehört. Wir kennen die Geschichte doch und wissen wie sie ausging. Vater hatte sie uns oft genug erzählt.“

Die Sonne war derweil wieder ein Stück tiefer gesunken und ihr Licht verlor die goldenen Nuoncen. Nur ein nahezu roter Schein wie Feuer blieb zurück. Als Eldrion sich umwendete nickte er bestätigend den Worten seines jungen Bruderes zu und im gleichen Augenblick hatte Kael den Eindruck das er in seiner dunklen Gewandung sowie der Abendröte mehr wirkte wie ein Scheme als wirklich präsent. ..Fast als ob sich Eldrions Konturen mit den ersterbenden Sonnenstrahlen auflösten. „Wissen wir das denn, kleiner Bruder? Denkst du sie wären so einfach ertrunken?“

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