Chapter 3: The Price of Power

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Ein Anderer trat ebenfalls vor und mustertere nochmals prüfend ob die die Magie gewirkt hatte. „Ich hoffe euer Schlafzauber ist stark genug. Solange wir nicht in den Gewölben sind, kann es immer noch sein das die Palastwache uns behindern könnte.“ Daraufhin verneinte der Erste dies entschieden und sprach mit rauer alter Stimme. „Daraus kann er sich nicht befreien ohne vorher einen starken Fokus aufgebaut zu haben. Bis wir ihn weggeschafft haben sollte dies wohl genügen. Rasch jetzt, nehmt ihn. König Anasterian erwartet uns bereits“ Die übrigen nickten stumm und stellten sich jeweils zu dritt links und rechts neben das Bett. Mit ungeahnter Leichtigkeit hieften sie den reglosen Körper Eldrions vom Bette hoch. Erst jetzt konnte man erkennen das er wie auf einer Art unsichtbare Trage befand, als sie ihn aus den Zimmer schafften. Vor Angst gelähmt verfolgte Saldani derweil das bedrohliche Geschehen aus dem Schatten einer Säule heraus. Gewiss wußte sie nicht was genau hier vorging, aber war es genug um zu wissen das es nichts gutes war. Stärker aber ergriff Furcht ihr Herz als sie 2 der Stimmen erkannte, mit welcher die Maskierten sprachen. Hart und einschüchternd war ihr Klang und es erschauderte sie als sie die Stimmen ihren entsprechenden Gesichtern zuordnete. Kein Zweifel einer von ihnen war Erzmagister Thuthdes und ein weiterer Magierfürst Keleseth.

Irgendjemand mußte benachrichtig werden, aber wer? Wenn einer dieser Männer wirklich Erzmagister Thuthdes war und nach seiner Aussage sogar der König in dieser mysteriösen Sache verstrickt ist, wen konnte sie dann noch rufen? Ein Geistesblitz durchfuhr sie. Nahe der Terrasse wo sie sich bis eben noch aushielt, befanden sich einige Käfige mit Drachenfalkenjungen. Ähnlich wie Brieftauben wurden sie in Silvermoon benutzt um Nachrichten schnell als auch ohne magischen Austausch vertrauliche Nachrichten schnell an ihren Empfänger zu übermitteln.. Gerade wenn man gegen einen magiebegabten Feind kämpfte garantierte diesse Methode das ein fremder Arkanist nicht, ohne weiteres, an für ihn verbotenes Wissen gelangte. Auf Zehenspitzen, huschte sie an der Zimmertür vorbei und den schmalen Gang zurück, bis hin zu dem Balkon kam auf dem sie sich vor wenigen Minuten noch befand. Nach einigen kurzen Blicken entdeckte sie die Verschläge an einer Wand gelehnt. Hastig nahm sie eine Schreibfeder und eines der kleinen Pergamentblätter welche sich direkt neben dem Verschlag befanden und schrieb eine Nachricht. „Flieg. Flieg so schnell du kannst zum Sonnentempel und finde Archon Zohar.“ Ihre Stimme war fast nur noch ein erdrücktes Flehen, aber die kleine Kreatur verstand sie sehr wohl als Saldani ihr die Nachricht umband und sie aus dem Käfig entlies. Alles was blieb war nur zu hoffen, das der Drachenfalke schnell sein Ziel erreichen würde. Sie selbst hingegegen mußte den Entführern folgen und sehen wohin sie Eldrion brachten.....

Es war ein seltsamer Traum, ganz abgesehen davon, das Eldrion nie geträumt hatte. Dunkelheit umgab ihn wie ein nicht zu durchdringender Schleier. Wo war er? Aus dem Schatten des unbekannten Dunkels, lösten sich 5 Personen die ihn umringten. Vier von ihnen waren von links nach rechts gesehen Erzmagister Thuthdes, Archon Zohar, Lady Sylvannas und gar Illidan Stormrage. Der Letzte....der Fünfte, trug dieselbe Gewandung wie er selbst doch sein Gesicht blieb ohne Kontur. „Dies ist also ein Traum? ....Was wollt ihr mir zeigen?“ Wie in Zeitlupe trat jeder von den 5 einen Schritt auf ihn zu und von links nach rechts gesehen, sprach ein jeder nacheinander.

„Macht bedeutet Stärke. Ohne Macht gibt es keine Stärke und ohne Stärke wird alles schwach und unbeständig.“

„Macht ist wertlos wenn sie von keinen starken Willen kontrolliert wird. Ohne Willen, ist Macht nutzlos..chaotisch und selbstvernichtend.“

„Respekt ist keine Selbstverständlichkeit sondern etwas was man sich verdienen muß. Nur Worte allein reichen nicht um sich seines Wertes messen zu lassen, denn es sind die Taten welche sie erst mit Wahrhaftigkeit füllen. Blindes Vertrauen bedeutet Schwäche und Schwäche führt in der Welt schnell zum Tod.“

„Feuer muß mit Feuer bekämpft werden. Zögerst du, wird dein Herz von Moral und Furcht gelähmt, scheiterst du unwillkürlich. Es gibt kein Gut und Böse...nur Überzeugungen und Macht diese durchzusetzen.“

Somit trat der letzte Scheme der hinter Eldrion gestanden hatte und legte seine Hand auf dessen Schulter. In diesen Augenblick erkannte der Prinz das der unscharfe Scheme er selbst war.

„Es ist ein langer, steiniger und schwerer Weg dem wie folgen. Manchmal muß Altes vernichtet werden damit aus seiner Asche Neues entstehen kann. Es gibt keine großen Entscheidungen ohne große Opfer und nur wer bereit ist etwas zu opfern kann etwas im Gegenzug dazu gewinnen.“

Jetzt kamen auch die übrigen Traumgestalten näher und legten ihre Hände auf seine Schultern. Eldrion verstand es nun. Dies waren die Grundregeln und Ansichten der Personen die er am meisten respektierte, die ihm ihrerseits immer ein weiteres Stück des Rätsels offenbarten. Ihre Worte waren jene die ihm am meisten beeindruckt und geleitet hatten in seinen denken. SIE würden die Grundlage seiner eigenen Herrschaft sein, seiner eigenen Überzeugung. Ein wissendes Lächeln umspielte seine Lippen und er schloß seine Augen um wie der Phoenix erneut zu erwachen.

Sowie die Echos ihrer Worte verklungen waren, erwachte Eldrion langsam aus dem eigenartigen Schlaf. Noch lastete die Ruhe schwer auf seinen Augenlieder, so das er nur langsam ein Umfeld war nahm. Dann merkte er das irgendwas seine Glieder wie auch Hals fest umschlossen hielt. Immer noch benommen ertasteten seine Fingerspitzen kaltes Metall von Ketten. Sofort konzentrierte er sich die letzten Fetzen des Traumnetzes abzuschütteln die seinen Verstand noch betäubt hielten und riss seine Augen auf. „Was ist das für ein Ort?...Wo bin ich?“

Er kannte jeden Winkel von Quel’thalas, doch so sehr er sich auch bemühte, konnte er sich nicht an dieses obskuren Ort erinnern. Es war ein weitläufiges geradezu gigantisches Gewölbe, wo sich nahezu nahtlos unzählige Regale und Schränkte befanden. Allesamt waren vollgestopft mit Schriftrollen, Folianten und Karten. Das karge Licht welches von den Fackeln der Wandhalterungen gespendet wurde lies ihn auch erkennen wie mehrere dutzend Magister scheinbar sporadisch wie Phantome zwischen den einzelnen Regalen auftauchten, einige Folianten nahmen und wieder im Zwielicht verschwanden.

„Ich hoffe ihr habt angenehm geruht mein Prinz. Ihr werdet viel Kraft brauchen für das große Werk, wozu ihr der Schlüssel sein werdet.“ Die überwältigenden Eindrücke hatten seine Sinne so stark in Anspruch genommen, das der Prinz erst jetzt auf seine direkte Umgebung achtete. Er befand sich, mit Händen und Füßen wie auch Hals gefesselt, knieend in der Mitte eines weitläufigen Runenzirkels. Was für ein Zauber hier angedacht war, er mußte geradezu an Wahnsinn grenzend komplex sein. Einige Symbole erkannte er relativ schnell als Runen arkaner Macht, während andere ihm völlig fremd waren und chaotische Kräfte von ihnen ausgingen. Der gesamte magische Zirkel war von einem grünlichen Leuchten durchzogen und wurde an seinen Grenzen von insgesamt 7 kleinen Kreisen unterbrochen, in denen jeweils sich nur ihm allzu vertraute Elfen befanden. Die Magierfürsten und Ratsmitglieder Keleseth, Atherann, Navarius, Theraldis, Valanar, Taldaram und schließlich Erzmagister Thuthdes.

 

„Shan’do Thuthdes! Was geht hier vor?!“ Als die Wut seine Glieder mit Kraft erfüllte wollte er sich aufrichten, aber die unbarmherzigen Eisenglieder der Ketten hielten ihn auf seinen Knien. Geradezu unverständlich schüttelte der Erzmagister den Kopf und lächelte abschätzig dabei. „Oh, mein Prinz. Ihr seid dazu auserwählt unser Volk zu alten Glanz und Ruhm zurückzuführen. Durch euch werden wir Zugang und Kontrolle über jene Magien erlangen die uns vor über 10000 Jahren unterstanden. Ihr könnt euch kaum vorstellen wie sehr wir auf diesen Tag hingearbeitet haben. Welche Mühen es uns gekostet hat all diese einst verbotenen Zauber zu studieren um den heutigen Tag vorzubereiten.“

„IHR SELBST habt mir einst gesagt, das diese Magien nicht ohne Grund verboten wurden. Das sie sie zu gefährlich sein um sie zu beherrschen!“ Für wenigen Sekunden verschwand der Schmerz an Hand wie auch Fußgelenken, als Eldrion anklagend den Finger auf seinen ehemaligen Mentor richtete. „Habt ihr eine Ahnung was geschieht wenn der übrige Rat von Silvermoon oder der König sieht was ihr hier versucht? Auf diese Handlung folgte immer die Todesstrafe.“

Thutdhdes Lächeln wurde breiter, nahm fast dämonisch fratzenhafte Züge an, während er langsam auf den Gefangenen zuschritt. „Werter Prinz ich glaube IHR versteht es nicht. Es war in der Tat zu gefährlich blindlings in die Erforschung dieser vergessenen Magien zu werfen. Aber seht euch um! Wir befinden uns in einem Schatzhaus vom Wissen unserer Ahnen. Ihre Münder sind zwar schon vor langer Zeit verstummt, aber ihre hinterlassenen Worte weisen uns den Weg.. Außerdem, Hoheit, haben wir euch während all den Jahren genau beobachtet. Fühlt er es nicht? Es ist genau wie damals in Sonnenkrone. Auch wenn ihr niemals in der Beherrschung des Feuers oder der Manipulation von Schattenmagie unterwiesen wurdet, ist eure natürliche Affinität und Begabung des Arkanen so groß das ihr es zu beherrschen vermögt. Darum werdet iihr auch der Schlüssel sein, das wir die Magie der Ahnen nicht nur verstehen sondern selbst wieder beherrschen können. ......Außerdem, war es euer Vater der uns dies alles hier ermöglichte.“ Die letzten Worte ließen die Gesichtszüge des Erzmagister zu geradezu monströsen Formen entgleisen, als er sich zurück auf seine Position innerhalb des Beschwörungskreises begab. Eldrion hingegen hatten der letzte Satz geradezu paralysiert. „Mein Vater? ER hat das hier in die Wege geleitet?“

„Es ist wahr, mein Sohn. Du bist der Schlüssel zum Vermächtnis unserer Herkunft. Wie Magister Thuthdes es bereits sagte. Ich war es der all dies hier was du siehst, ihnen ermöglichte. Jetzt wirst du es vielleicht noch nicht einsehen, aber wir tun dies zum Wohl unseres Volkes. Dein Großvater Dath’Remar hatte Unrecht. Wir hätten uns niemals so verstecken sollen. Soll die brennende Legion doch über Azeroth herfallen! Mit dem heutigen Tage haben wir eine Macht, mit der wir jeden Dämonen knechten können wir...“

Verhöhnendes Lachen überschattete seine Worte. Die letzten Augenblicke, andem jeder der ihm einst wichtig war, ihn nun verriet hatten in Eldrion mit einem Schlag jegliche Restemotion getötet. In ihm kehrte nun nur noch seelische Lehre und blanker Hohn für das Gerede seiner Peiniger ein. „Ihr seid..erbärmlich. Allesamt. Ihr redet vom Erlangen großer Macht und besitzt selbst in diesen Moment keine eigene. Ihr seid nichts weiter als eine Bande von degenerierten Schwächlingen, die mich brauchen, weil sie selbst nie in der Lage sein werden diese Magie zu meistern. In der Welt die ihr erschaffen wollt, habt ihr selbst keinen Platz. Die Geschichte Azeroths hatte noch niemals Schwäche vergeben...und ich werde dies auch nicht. Wer Vater?...Wer hat deinen Geist so umnachtet, das du dies glaubst? Die Magister hier? Hast du Angst das Ansehen der Magierkaste zu verlieren ist es das?“

Lange hatte König Anasterian innerlich diesen Moment gefürchtet, andem er sehen würde wie das Herz seines Sohnes endgültig stirbt und seine Augen ihn mit eiskalter emotionsloser Verachtung ansehen würden für das was er tat. Erinnerungen an den Blick des untoten Elfen von damals quollen in seinem Geist hoch, aber wurde der Zweifel im Keim erstickt als die Stimmen die ihn solange geleitet hatten nun die letzten Anweisungen erteilten. „Der Moment ist da...ja er ist da. Die Macht soll dein sein, ..nur dein. Zögere nicht....und du wirst mehr sein als jemals zuvor.“

Ein lautloser Handwink Anasterians lies ihn die letzte Schwelle überschreiten und die San’layn begannen ihr unheiliges Werk...

Durch die angelehnte Tür des Gewölbes hatte Saldani alles mitangesehen und gehört. Die furchtbare Wahrheit welche sich hinter allen verbarg, hatte ihre Beine gelähmt. Egal wie sehr sie wollte, der Schrecken saß so tief das sie nicht laufen konnte. Erst als der erste laute Schmerzenschrei aus Eldrions Kehle entfuhr, konnte sie sich aus der Starre lösen und sie rannte. Sie rannte wie noch nie zuvor in ihren Leben die Wendeltreppe hinauf und aus der Bibliothek.Gleich ob heiliges Licht, Sonnengöttinen oder sonstiger Wächter ihres Volkes. Solange nur einer eingreifen würde um den Irrsinn zu stoppen. Als sie einige Korridore hinter sich gelassen hatte und ihre Beine sie nicht mehr weiter tragen konnte, sank sie auf die Knie. „Was kann ich nur tun? Was kann jemand unbedeutendes wie ich nur tun?“ Vergangene Erinnerungen spielten sich vor ihren geistigen Auge ab. Erinnerungen an Eldrions sanftes warmherziges Lächeln und wie er einst sagte das niemand Unbedeutenden in Quel’thalas gäbe. Jeder wäre gleichsam unerläßlich. Gerade dieser Gedanke überflutete sie mit Verzweiflung und Tränen ronnen ohne Halt über ihre Wangen. Ihre Blickfeld begann zu verschwimmen und in der dunkelsten Stunde ihrer größten Not, drang eine Stimme an ihr Ohr von der sie glaubte das sie nicht mehr rechzeitig hören würde. „Zofe Saldani! Seid ihr es wirklich?!”

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