Charakter: Eranador Cloudwalker

18:14 08/02/2009
In der oberen Etage des Gasthauses von Silbermond trägt Rarthein ein kleines silbernes Tablett in einen der kleinen Ruheräume. Dort unterhalten sich heute ausnahmsweise keine Händler in samtenen Roben darüber wie einfach es ist, einen Troll über den Tisch zu ziehen - stattdessen ist ein Zimmer abgedunkelt, die magischen Lichter gedimmt. Ein Adept der Sonnentempler beugt sich gelangweilt über einen reglos auf einem Bett liegenden verletzten Gast.

Der Adept blickt über seine Schulter, als Rartheins künstliches Hüsteln erklingt.


"Wie lange dauert es noch? Etwa?"

Während er sich langsam erhebt, lässt der Adept einen kurzen Seufzer ertönen.

"Ich bin hier fertig. Die meisten Wunden sind schon geschlossen, ein paar Pfeilspitzen musste ich aus seinem Körper entfernen - deren Gift könnte ihm noch zu schaffen machen"

Rarthein erblickt die mit Runen verzierten Pfeilspitzen, die der Adept in einer kristallenen Schüssel neben dem Bett gesammelt hat. Es scheinen sehr viele zu sein.

"Pfeile. Ihre Symbole darauf. Sie sind also immer noch dort draußen."

Der Sonnentempler hebt eine Braue.

"Nur noch eine Frage der Zeit, bis die Kaldorei vor den Monstren der Geisterlande davonsegeln - und um die Spione in Immersang mache ich mir noch weit weniger Sorgen, um die werden sich schon die neugeborenen Bachtatzen kümmern!"

Mit einem spöttischen Grinsen verneigt sich der Adept noch einmal kurz, bevor er seinen Patienten und den Gastwirt verlässt. Letzterer stellt das Tablett mit einer Karaffe Wein und einem Stück Honigbrot darauf auf dem Tisch ab und betrachtet den erschöpften Blutelfen.
Dessen Kleidung ist verdreckt, nur mit Mühe lassen sich noch die Insignien der Weltenwanderer darauf erkennen. Rartheins Blick wandert weiter zu dem ledrigen Köcher, den der Fremde angeblich bei sich trug, als er einige Meilen vor Tristessa gefunden wurde. Pfeile hat er offensichtlich nicht mehr darin mit sich herumgetragen, sondern den Köcher zu einem notdürftigen Behälter für Wurfmesser und Pulverbeutel umfunktioniert. Der Gastwirt runzelt die Stirn und wendet sich wieder seinem dahindämmernden Gast zu.


"Ihr habt wohl eine aufregende Zeit hinter Euch."

Hintergrund

Das Haus Cloudwalker erlebte den ersten, sowie den zweiten großen Angriff der Orcs auf die östlichen Königreiche und tat seine Pflicht, es stellte viele Bogenschützen in den Dienst der Allianz, darunter auch Eranador. In keinem einzigen Kriegsbericht fällt sein Name. Möglicherweise hat er zielstrebig, still und bescheiden sein Leben in den Dienst der Allianz gestellt. Kael'Thas Verrat und der Angriff auf Silbermond haben alles auf den Kopf gestellt, für das er Jahrhundertelang eingetreten ist - das ruhige Leben als ehrenvoller Schütze der Quel'Dorei ist vorbei.
Nach Einfall der Geißel versuchten Bogenschützen der Cloudwalker und anderer Familien noch, die aus der Todesschneise strömenden Kreaturen zurückzudrängen, ohne Erfolg.

Eranador hat erst vor Kurzem die Verteidigung der südwestlichen Türme der Geisterlande aufgegeben, nach alleiniger Reise schaffte er es bis knapp vor Tristessa, wo man seine schlimmsten Wunden behandeln und ihn nach Silbermond weiterempfehlen konnte. Silbermond, das nur noch eine heuchlerische Kopie seiner alten Tage zu sein scheint. Silbermond, das Hochelfen und die Horde beherbergt, dessen Anführer auf weitere Nachricht von Kael'Thas warten.
Nachdem er in den Gassen Silbermonds Gerüchte über den Orden der Sin dorei hört, wird ihm klar, dass er sie finden muss. Die Hoffnung des Weltenwanderers auf ein Exil in eine Welt voller Freiheit und Macht wird weiter zerrüttet, als der Ranger General Aldíel'Aleth ihm die ganze Wahrheit über Kael's Treiben in den Outlands eröffnet. Die Zukunft liegt tatsächlich dort, aber nicht unter Befehl von Kael'Thas...

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