Charakter: Isira Shir´una Sunbreeze

21:48 01/02/2009
„Ich denke die Zeit ist gekommen an der du deine Familie wieder besuchen solltest“ der alte weise Elf betrachtete Isiras Gesicht.
„Du hast schon viel gelernt und ich erwarte dich beim nächsten Vollmond wieder hier um deine Lehren fortzusetzen“ sein Blick ruhte weiterhin auf ihr, wohl eine Reaktion abwartend.
„Gern Magister, nur zu gern besuche ich meine Familie wieder. Es ist immerhin doch schon eine Weile her das ich sie sah.“Ein Lächeln huschte über Isiras Lippen.

Seit nun fast drei Jahren hatte sie ihre geliebte Familie nicht mehr gesehen um hier in der Abgeschiedenheit von Magister Aramir unterrichtet zu werden.
Es war ein einzigartiges Angebot gewesen und auch wenn der Elf wohl auf den ersten Eindruck etwas seltsam zu wirken vermochte so war er doch eine Chorephäe auf dem Gebiet der Magie.
Vorwiegend war er der Schatten und der Feuermagie mächtig, genau hier lag auch der Schwerpunkt ihres Interesses.

Drei Jahre zuvor...

Es war spät abends als ein Bote die Familie Sunbreeze erreichte. Isiras Vater gab dem Boten ein paar Münzen mit auf dem Weg bevor er sich dem Briefumschlag an nahm.
Weißes Papier verziert mit einem blutroten Siegel.
Der Elf runzelte die Stirn, dieses Siegel erschien ihm in keinster Weise bekannt, Langsam striffen seine Finger darüber und schon fast bereute er den Boten so schnell wieder fort geschickt zu haben.
Langsam machten sich seine Finger daran den Umschlag zu öffnen, darauf bedacht das Siegel dadurch nicht gänzlich zu zerstören.
Er zog ein weißes Pergament aus selbigem hervor, entfaltete es und richtete seinen Blick auf die geschwungenen Lettern.

Anu Belore Dela´na

Mein Name ist Aramir Enu´ris Shadowwing, oberster Magister derer von Shadowwing.
Es mag euch seltsam erscheinen das euch diese Nachricht ereilt, doch lasst euch gesagt
sein ich wurde nicht umsonst auf eure Familie und insbesondere einem Mitglied davon
aufmerksam.
Meine Schatten sind stets auf der Suche nach meinesgleichen, nach Elfen die nicht nur die
Gabe der Magie besitzen, sondern die etwas besonderes sind.
In vielen von uns schlummern Kräfte und Mächte die zu wecken es gilt, doch erkennen die
meisten diese ihr ganzes Leben nicht.
Deshalb habe ich es mir zur Aufgabe gemacht eben jene Elfen zu suchen um sie zu unterrichten,
ihnen zu helfen diese inneren Mächte zu wecken und zu verfeinern.
Eure Tochter Isira ist eine jener Elfen., ihre innere Magie strahlt klar, wie ein Stern des Nachts.
Ich schlage euch hiermit ein Treffen vor und bitte euch anbei eure Tochter hierzu mitzunehmen.
Es wäre ratsam würdet ihr meinen Ruf folgen, unser Volk braucht Kraft und es wäre
verschwenderisch würden wir ein solch Talent wie eure Tochter unverbraucht lassen.
Sendet mir einen Boten wann ihr gedenkt mit ihr vor mich zu treten.

Shorel aran
Aramir Enu´ris Shadowwing


In dem daraus resultierenden Gespräch nahm der Magister Isira als seine Schülerin an um ihre Magie zu vertiefen, ihr sein Wissen zu vermitteln und mit ihr zu teilen.
Er bestand auf die Abgeschiedenheit in seinen Haus abseits der Zivilisation. Sein Haus befand sich auf einen Knotenpunkt der Leyströme die tief im inneren der Erde ihren Lauf nehmen und man konnte diese Macht spüren, sofern man dafür empfänglich war. Das war Isira ohne Frage.
Hier sollte es leichter fallen zu lernen meinte er. Ob der Magie die an diesem Ort vorherrschte und der ansonsten absoluten Stille, die keinerlei Ablenkung duldete.

Das alles lag nun Drei Jahre zurück...

„Du hast die letzten drei Jahre viel gelernt und lass dir gesagt es du bist noch lange nicht am Ende deines Wissen. Wer sich mit Magie beschäftigt lernt nie aus.“ er sprach mit sanftmütiger Stimme zu ihr, fast wie ein Vater.
„Ich danke euch Magister, schon bald werde ich wieder zurück sein.“ Mit diesen Worten wandte Isira sich um, ging auf ihr Zimmer um einige Dinge für die Reise zu packen.
Ihre Reise zurück zu ihren Eltern nach Silbermond, wenn auch der Besuch nur von kurzer Dauer sein würde.

Silbermond

Schon von der Ferne verspürte Isira ein ungutes Gefühl das sich in ihrem Körper ausbreitete. Ein Gefühl als hätte sich hier etwas verändert. Doch was konnte schon geschehen in Drei Jahren, es war nun wirklich keine lange Zeit. Zumindest nicht für eine Hochgeborene.
Immer näher kam die Stadt und die Luft war durchzogen von Tod und Verderbnis, sie konnte es nun nicht nur fühlen sondern auch riechen.
Am Wegrand lag ein scheinbar toter Elf – nun wohl auch sehen.
„Was ist hier..“ Sie zügelte ihr Pferd und stieg ab, nachdem sie ein paar ruhige Worte zu ihrer Stute sprach die kurz davor war aufzuscheuen wandte sie sich dem leblosen Körper des Elfen zu.
Sie drehte ihn auf dem Rücken, wohl auch in der Hoffnung es würde noch Leben darin stecken.
Seine Augen waren geweitet und obwohl sie so leblos waren wie man nur sein kann lag Entsetzen in ihnen, Entsetzten, Angst und Abscheu.
Schnell erhob sie sich und sah sich nach allen Seiten um, sprang sogleich wieder auf ihre Stute und trieb sie weiter an Richtung Silbermond.
Je näher sie der Stadt kam umso mehr Tot und Verwüstung machte sich vor ihrem Auge breit.
Kurz vor den Toren erschien die Zerstörung seinen Höhepunkt anzunehmen, doch erblickte sie hier auch einen lebenden Elfen, vor ihm brachte sie ihre Stute zum stehen und stieg schnell ab.

„Ihr da, WAS ist hier geschehen?“ In ihrer Stimme lag Angst und Verzweiflung.
„Tooot, sie alle sind tot, seht euch um fast alle..too“ Der Elf sprach nur zittrig und wirkte dabei fast apathisch, er sah Isira bei seinen Worten nicht an, vielmehr sah er durch sie hindurch
Sie lies ihn einfach stehen, ebenso wie ihre Stute und rannte in die von Zerstörung gekennzeichnete Stadt hinein auf direktem Weg zu ihren Eltern. Das Bild das sich ihr bot würde sie wohl nie mehr vergessen können.

„Vater!“ schrie sie auf als sie den toten Körper ihres Vater erblickte der im Rahmen der Türe lag.
Wie mechanisch stieg sie darüber hinweg, ging in das innere des Hauses. Unweit ihres Vaters lag ihre Mutter, ebenfalls leblos und ihr Körper grotesk verdreht.
Isira sank zu Boden, fassungslos sah sie sich um und ihre Hand ballte sich zur Faust.
„Egal wer..dies hier wird nicht ungesühnt bleiben..“

Eine ganze Zeit saß sie ruhig auf dem Boden.

„Sel...“ flüsterte sie leise bevor sie aufsprang und sich auf die Suche nach ihrem Bruder machte, stundenlang lief sie durch Silbermond und die nähere Umgebung doch keine Spur von ihm.
Sie kehrte zurück zu ihren toten Eltern.

Ein paar Tage später...

Nachdem sie ihre Eltern begraben hatte, machte sich eine seltsame Leere in ihr breit. Die Suche nach ihrem Bruder blieb nach wie vor erfolglos, keiner wusste über ihn, keiner konnte ihr helfen.
Sie verfiel in eine Art der Lethargie, kehrte nicht zurück zum Magister sondern zog sich gänzlich zurück, zog sich aus allem zurück was sie bisher gesehen und gelernt hatte um mehr oder weniger nur noch vor sich hin zuleben – ohne eigentliches Ziel, ohne viel Sinn dahinter.

Jahre später...

Stille, tief in der Nacht, Isira schrak aus einem Traum auf, ein Traum aus längst vergangenen Zeiten. Silbermond – die Zerstörung - der Tod ihrer Eltern – Die Suche nach ihrem Bruder
„Was..warum..“ nach all den Jahren hatte sie noch einmal alles im Traum erleben müssen, dies war wohl der Zeitpunkt an dem sie schlagartig entschloss wieder in das Leben zurückzukehren.
Schnell sprang sie aus ihrem Bette auf, achtlos zog sie sich eine Robe über und machte sich auf den Weg in ihre alte Heimat.
Sie lies alles zurück, denn von hier brauchte sie nichts mehr, waren die letzten Jahre doch ohnehin nur nutzlos gewesen, verschwendet. Jahre voller Leere, Jahre des Vergessens und des Nichtstuns
Viel hatte sie vergessen doch eins wurde ihr schon auf dem Weg bewusst, Sie musste zurückfinden, zurück zu sich selbst und zurück zu ihrer alten Stärke.
Sie war eine Hochgeborene...

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