Charakter: Elethâr Anarion

22:25 01/02/2009
"Elethar......Elethar !!"......Der junge Heiler öffnete die Augen und schaute sich schlaftrunken um, sein geliebtes Weib Simire lag neben ihm und schlief, seinen 3 menschenjahre alten Sohn Malinor im Arm haltend.
"Elethar...??!" Elethar erhob sich von den seidenen Laken und begab sich den Schlaf aus den Augen reibend zur Tür..."Was gibt es denn Vater..und was machen all die Kämpfer hier?" fragte er den Magister der dort umringt von Schildwachen vor ihm stand.

"Sie sind da !... Arthas von Menethil ist da !!...die Geissel marschiert gen Silbermond und wir brauchen jeden Elf der ein Schwert führen oder einen Zauber wirken kann! "...Elethar starrte seinen Vater Rethimas erschocken an..."I...Ich komme sofort".
Wie betäubt rannte Elethar zurück ins Haus und zog sich an...sicher...es gab Gerüchte und vereinzelt kamen verwundete Kämpfer in sein Haus, doch nie hätte er sich träumen lassen dass der Krieg bis in seine heile Welt vordringt.
Nachdem er sich hastig seine Gewänder angezogen hatte und sein Weib zum Abschied auf die Stirn geküsst hatte, begab er sich zurück nach draussen.
Mittlerweile hatten die Schildwachen seines Vaters noch mehr junge Männer aus Sonnenkuppe zusammengezogen die nun alle mit grimmigen Gesicht und notdürftig bewaffnet auf den Marschbefehl warteten.
Als sie im Begriff waren Loszumarschieren kam Demerian, Elethars Assistent aus dem Haus gelaufen.."Nehmt mich mit Herr ich bitte euch" rief er.
Demerian der grade einmal das volle Mannesalter erreicht hatte war ein treuer Freund Elethars und zu gerne hätte er ihm seinen Wunsch erfüllt doch sein Vater schüttelte den Kopf.
So liess Elethar sich ein Schwert geben und legte es in Demerians Hände..."Bewache mein Haus und meine Familie treuer Freund und sollte die Geissel anrücken flieh mit meiner Familie und bring sie in Sicherheit".
Demerian nahm die Klinge entgegen und nickte entschlossen.

Die Reise bis vor die Tore Silbermonds verlief schweigsam denn Elethar und sein Vater hatten ein gespanntes Verhältnis, seit Elethar in jungen Jahren das starke arkane Erbe seiner Familie ablehnte und statt sich in der Beherrschung von Eis und Feuer in der Heilkunst und Alchimie unterrichten liess.

Als sie die Tore von Silbermond erreichten wurden sie bereits erwartet und ihrem Platz in der Verteidigung zugewiesen.

Sie mussten nicht lange warten bis die Vorhut von Arthas's unnatürlichem Heer auf die vorderen Reihen des Elfenheers stiess und schon bald entbrannte eine brutale Schlacht...
Klingen schnitten welkes Fleisch und mächtige Magie liess die Luft knistern, wenn Schrapnelle aus purem Eis klaffende Breschen in die Linien der Untoten rissen.
So tobte der Kampf wie es Elethar vorkam eine Ewigkeit und immer mehr Elfen fielen trotz all seiner Bemühungen um ihn herum, nur um sich kurz darauf als Zerrbilder ihres früheren Glanzes und ihrer Schönheit wieder zu erheben und sich gegen ihre früheren Brüder und Schwestern zu richten.
Dann sah er etwas das ihn mit Schrecken erfüllte...Kolosse gut 4 mal so gross wie er zusammengenäht aus Leichenteilen und bewaffnet mit grausamen Waffen rückten gegen sie vor.
"Für Quel'Thalas !!" ertönte es neben ihm...es war sein Vater der dort rief und eine Lanze aus Eis schoss aus seinen Händen und bohrte sich tief in den fetten aufgedunsenen Wanst einer der Bestien...doch nichts geschah.
Mit einem verzerrten Gesichtsausdruck der wohl ein Grinsen darstellen sollte stürmte die Bestie, Krieger und Bogenschützen ignorierend, durch die Schlachtreihen der Elfen genau auf Rethimas zu...
Elethar konnte nichteinmal schreien als die untote Kreatur seinen Vater in der Mitte spaltete denn im nächsten Moment traf ihn der Hieb der Bestie und schleuderte ihn gegen die Mauern Silbermonds....und eine gnädige Bewusstlosigkeit kam über ihn, die ihm die weiteren Gräuel der Schlacht ersparte....

Als Elethar erwachte musste er sich übergeben....sein Schädel fühlte sich an als würde er jeden Moment bersten....seine Kleidung und Gesicht waren von Schlamm und Blut bedeckt und es stank fürchterlich. Mittlerweile hatte ein heftiger Regen eingesetzt der den zertrampelten Boden in eine einzige Schlammgrube verwandelte...und als Elethar sich umsah erblickte er nur Tod....tausende Leichen von Elfen und Untoten, geborstene Schilde und Waffen...und ein klaffendes Loch wo einst das mächtige Haupttor Silbermonds stand.
Ihm wurde schwindelig als er versuchte sich zu erheben...er wusste nicht ob es die Verletzungen waren oder ein unbändiges Verlangen das in ihm brannte...ein Durst nach Magie wie er ihn noch nie gespürt hatte....der Sonnenbrunnen war gefallen.

Wie betäubt taumelte Elethar über das Schlachtfeld....noch grösser als sein Verlangen nach Magie war die Sorge um seine Familie und so machte er sich humpelnd auf den Weg zurück nach Sonnenkuppe in der Hoffnung, dass seine Frau und sein Sohn fliehen konnten.
Als er Sonnenkuppe erreichte blieb sein Herz stehen....das idyllische kleine Dorf war nur noch eine brennende Ruine...die Leichen derer die zu jung oder zu schwach waren zu kämpfen lagen grausam zugerichtet auf dem Versammlungsplatz.
Hastig stürmte er in sein Haus und fiel auf die Knie...dort lag Simire...den Säugling immernoch fest an sich gedrückt....eine tiefe Wunde entstellte ihr hübsches Gesicht und ihre Augen waren glasig und ohne Leben.

Etliche Stunden müssen es gewesen sein in denen Elethar wie paralysiert vor Simires Leichnahm kniete....doch ein leises Wimmern riss ihn aus seiner Lethargie.
Elethar griff sich einen schweren Schürhaken vom Boden und folgte dem Geräusch die Treppe hinauf ins Schlafgemach....es kam aus den Schränken in dem er seine Kleidung aufbewahrte.

Mit einem Ruck riss er die Tür auf bereit zuzuschlagen...doch er hielt inne...dort sass Demerian die Hände vorm Gesicht und das Schwert neben ihm auf dem Boden.
"Ich konnte es nicht Herr.....ich geriet in Panik als sie kamen" stammelte er als er Elethar bemerkte.
Wie ein kalter Schauer lief es Elethar den Rücken hinauf und schnürte ihm die Kehle zu ...der sonst so gutmütige junge Elf verspürte zum ersten Mal in seinem Leben einen abgrundtiefen Hass und Abscheu.
"Du feiger Wurm" schrie Elethar und packte Demerian am Kragen seiner Tunika und riss ihn aus dem Schrank heraus auf den Boden.
Elethar erinnert sich nurnoch schemenhaft was dann passierte....die Magie die wie in seiner Familie üblich stark in ihm floss entlud sich unkontrolliert und unbändig...ein Strahl dunkler Energie schoss aus seinen Fingern und kroch wie eine Schlange auf Demerian zu und schlang sich um sein Gesicht.
Der junge Elf schrie grässlicher als alles was Elethar auf dem Schlachtfeld vernahm bis er schliesslich krampfhaft seine Brust umklammerte und erschlaffte.
Erschöpft sackte Elethar zusammen und starrte in seine Handflächen.
Was hatte er getan?...und wie?.......

Nach dem Angriff der Geissel und dem Verlust von Freunden und Familie strich Elethar Wochen und Monate am Rande des Wahnsinns ziellos durch den Immersangwald.....und die Wunden auf seiner Seele schwärten je länger er über diesen Tag nachgrübelte.
Der ehemals so freundliche Elf wurde verbittert und kaltherzig und eine tiefgehende Verachtung wuchs in ihm....Verachtung für sich selbst, da er zu schwach war seine Familie zu schützen und Verachtung für das schwache Volk das dies geschehen liess.
Nie wieder wollte er schwach sein, nie wieder sollte sich etwas seiner Kontrolle entziehen...was für ein naiver Narr er doch gewesen ist...sein Vater hatte recht...das waren die Gedanken die Elethar Tag für Tag und Nacht für Nacht quälten.
Und so nahm er endlich das arkane Erbe seiner Familie an und entschloss sich der Magie zu widmen....der Magie die den jungen Demerian durch blosse Furcht umbrachte....

4 Jahre später....

Angewidert lief der junge Schattenmagier durch die schmutzigen Gassen von Orgrimmar, die parfümierte Maske vor seinem Gesicht konnte den Gestank der wilden Tiere, die ihn umgaben kaum abhalten.
"Verschwitzte dumme Primaten..., wieso hinterlegt sie mir ausgerechnet hier etwas" dachte er als er sich vorbei an Trollen und Orks richtung Bankhaus bewegte.
Als er die Bank betrat fiel ihm ein Blutelf mit feuerroten Haaren auf, der in einer Ecke stand und mit sichtlicher Abscheu das Treiben im Bankhaus beobachtete.
Elethars blick wanderte zur Robe des Elfen und dem dort aufgestickten Wappen....
"Das ist meine Gelegenheit" dachte er zu sich.
Elethar hatte schon viel von der Gruppe von Blutelfen gehört die sich um Lord Eldrion schaarten auf der Suche nach Macht und der Wiedererstarkung der Sin'Dorei.
Sicherlich....niemand sprach öffentlich darüber aber es wurde viel gemunkelt und Elethar hatte etliche Gespräche belauscht.
Doch bisher war es ihm nie möglich gewesen Kontakt herzustellen mit Lord Eldrion oder jemandem aus seiner Gefolgschaft.

Nach einer tiefen Verbeugung stellte er sich dem Elfen vor der ihn abschätzend betrachtete.
"Eine Freude einen anderen Blutelfen zu treffen in diesem stinkenden Loch" entgegenete der Elf Elethar.
"Ich suche die wahren Hochgeb....." der Elf unterbrach ihn mit einer Handbewegung.
"Mein Name ist Erzmagister Annunthen....und wir sollten uns an einem anderen Ort unterhalten" stellte sich Annunthen vor und deutete auf den Ausgang.......

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